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Studie: Frankreichs Autoindustrie automatisiert schneller als Großbritannien

Frankfurt (ots)

Die Automobilbranche in Frankreich hat 1.400 neue Industrie-Roboter installiert - ein Plus von 22 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Großbritannien kommt im Vergleich nur auf 700 installierte Industrie-Roboter. Das ist ein Plus von 7 Prozent. Die Autoindustrie spielt bei der Modernisierung der französischen Wirtschaft eine Schlüsselrolle: Mit einer Roboterdichte von 940 Einheiten auf 10.000 Arbeitnehmer liegen die Franzosen in dieser Branche unter den EU-Ländern auf Platz 2. Großbritannien belegt mit 606 Einheiten Platz 10. Dies sind die jüngsten Ergebnisse des World Robotics Report 2016, die vom Weltroboterverband The International Federation of Robotics (IFR) veröffentlicht wurden.

Frankreich investiert verstärkt in Maschinen

In Frankreich wächst das Investitionsvolumen in Maschinen und Ausrüstung stärker als in der Gesamtwirtschaft. An erster Stelle stehen dynamische Vorzeigesektoren wie die Automobilindustrie. Zwischen 2010 und 2015 stiegen die Roboter-Verkaufszahlen in diesem Segment im Jahresdurchschnitt um 7 Prozent. In diesem Zeitraum bestellte der Automobilsektor durchschnittlich 6 Prozent mehr Industrie-Roboter pro Jahr, während die Nachfrage der Automobilzulieferer um 9 Prozent zunahm. Seit der Regierungsinitiative im Jahre 2010, die Produktion in Frankreich zu stärken, wurde erheblich in den Autobau investiert. Die beiden Autobauer PSA und Renault werden auch künftig weiter in neue Modelle, energieeffiziente Fahrzeuge und gemeinsame Plattformen investieren und ihre Fertigungsanlagen modernisieren. Beide Unternehmen haben bereits erfolgreiche Restrukturierungen vorgenommen und sind im Markt gut aufgestellt, um sich an steigende Produktivität und Nachfrage anzupassen. Die Zuliefererbranche wird von den Investitionen der französischen Autoindustrie sowie von der verbesserten Marktlage in Europa profitieren.

Autobauer stellen sich auf Brexit ein

Der Austritt des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union dürfte nicht ohne Einfluss auf die Investitionen ausländischer Autobauer in die Werke in Großbritannien bleiben. Die japanischen Hersteller Toyota, Nissan und Honda exportieren beispielsweise mehr als drei Viertel der in den Produktionsstätten auf der Insel gefertigten Fahrzeuge ins Ausland. Der Großteil davon geht in die Europäische Union. Sollten Einfuhrzölle erhoben werden, könnten sich die Japaner entscheiden sich aus Großbritannien zurückzuziehen. Es ist jedoch davon auszugehen, dass die britische Regierung einer solchen Entwicklung durch entsprechende Regulierungen und flankierende Maßnahmen entgegenwirken würde. In jedem Fall bleibt festzuhalten, dass ausländische und einheimische Automobilunternehmen derzeit regelmäßig Investitionspläne bekanntgeben, wonach die Kapazitäten erhöht und die Anlagen modernisiert werden sollen. Gleichzeitig sollte die Investitionstätigkeit in der Industrie insgesamt zunehmen. Mit Blick auf die in Großbritannien installierten Roboter wird die Entwicklung in den nächsten Jahren davon abhängen, ob und wann diese Pläne tatsächlich umgesetzt werden. Vor diesem Hintergrund ist grundsätzlich davon auszugehen, dass die Investitionspläne einheimischer Hersteller sehr wahrscheinlich realisiert werden und dass der eingeschlagene Weg der Modernisierung und Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit konsequent weiter beschritten wird.

Roboter stützen Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung in Europa

"Der positive Einfluss von Robotern auf Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung in Europa zeigt sich beispielhaft in Deutschland", sagt Joe Gemma, Präsident der International Federation of Robotics. "Die deutsche Automobilbranche verzeichnet mit rund 1.150 Industrierobotern pro 10.000 Arbeitnehmer die höchste Roboterdichte in Europa. Als Folge des anhaltenden Automatisierungstrends in der Produktion ist die Zahl der Arbeitsplätze in der deutschen Autoindustrie um rund 93.000 auf insgesamt 813.000 Beschäftigte gestiegen (2010 bis 2015)." In Frankreich dürfte der Trend zur Automation und Digitalisierung von Produktionssystemen in den nächsten Jahren zunehmend auch kleine und mittlere Unternehmen erreichen. Die Hauptstärke der französischen Wirtschaft liegt dabei in Industriesoftware und vernetzten Objekten. Dies dürfte sich positiv auf neue Produktionskonzepte auswirken, Potential für innovative Maschinen und Anlagen freisetzen und neue Beschäftigungsmöglichkeiten für Fachkräfte schaffen.

Grafik zum Dowload

Die IFR-Grafik zum Download finden Sie hier: http://bit.ly/2pCeY4W

Über IFR - The International Federation of Robotics: www.ifr.org

Kontakt:

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Carsten Heer
Tel. 040-822 44 284
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