Schweizerische Gesellschaft für Pädiatrie
Impfstoffengpass für Routineimpfstoffe
Freiburg (ots)
Bereits im März 2014 haben die Schweizerische Gesellschaft für Pädiatrie (SGP) und der Berufsverband Kinderärzte Schweiz (KIS) Bundesrat Alain Berset auf den drohenden Notstand an Routineimpfstoffen für Kinder und Jugendliche aufmerksam gemacht. Das Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung (BWL) wurde daraufhin angewiesen, zusammen mit Impfstoffherstellern einen Plan für ein Pflichtlager zu erarbeiten. Die dafür notwendige Verordnung ist gegenwärtig in Vernehmlassung bei der FMH und den ärztlichen Fachgesellschaften.
Die SGP geht davon aus, dass das Pflichtlager für Routineimpfstoffe für Kinder nicht vor 2017 angelegt ist. Dabei geht es nicht nur um den Impfstoff gegen Keuchhusten, sondern um verschiedene andere (vor allem Kombinationsimpfstoffe), die zum Routine-Impfprogramm für alle Kinder gehören.
Die Gründe für den Impfstoffmangel sind vielfältig: massive Zunahme des weltweiten Bedarfs; Notwendigkeit zum Bau neuer Fertigungsanlagen; Monopolsituation von Herstellerfirmen für bestimmte Impfstoffe, die das Ausweichen auf alternative Produkte erschweren.
Bisher ist es SGP und KIS in Zusammenarbeit mit der Eidgenössischen Kommission für Impffragen (EKIF) und dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) gelungen, mit Ausweichprodukten und leicht modifizierten Impfplänen die Versorgung aller Kinder in der Schweiz sicher zu stellen.
Das geplante nationale Pflichtlager, das von allen Schweizer Kinderärztinnen und Kinderärzten unterstützt wird, wird entscheidend dazu beitragen, die Impfstoffversorgung langfristig sicher zu stellen.
Kontakt:
Schweizerische Gesellschaft für Pädiatrie (SGP)
Prof. Christoph Aebi, Vizepräsident
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