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Osteuropa: Hohe Zahlungsrisiken in Russland und Polen

Zürich (ots)

Atradius sieht aufgrund der anhaltenden politischen Spannungen zwischen Russland auf der einen und der Europäischen Union und den USA auf der anderen Seite zunehmende Unsicherheiten bei Exportgeschäften mit russischen Unternehmen. Durch die schrittweise Verschärfung der Sanktionen der USA und der EU steigt auch das Zahlungsrisiko für Unternehmen, die Firmen im grössten Land der Erde beliefern, so der internationale Kreditversicherer. Darüber hinaus weist Russlands Wirtschaft weiterhin strukturelle Schwächen auf, die die Gefahr für Zahlungsausfälle für Lieferanten und Dienstleister erhöhen. Das geht aus dem aktuellen Country Report für Osteuropa von Atradius hervor. Zudem weist der Kreditversicherer auf Polen als weiteres Land mit erhöhten Unsicherheiten für Exporteure hin.

"Russlands Bruttosozialprodukt erholt sich nach der Rezession in den Jahren 2015 und 2016 zwar wieder. Die Zahlungsrisiken für Unternehmen, die in das Land exportieren, sind zuletzt aber eher größer als kleiner geworden", sagt Mathias Freudenreich, Country Manager von Atradius in der Schweiz. "Ein Grund hierfür ist, dass die Wirtschaft des Landes weiterhin stark vom Öl- und Gaspreis abhängt. Die schwelenden aussenpolitischen Konflikte des Landes erhöhen die Unwägbarkeiten bei zahlreichen Abnehmern im Land zusätzlich."

Russland: Konflikte mit den wichtigsten Handelspartnern belasten Wirtschaft

Vor dem Hintergrund der Ukraine-Krise und des Syrien-Krieges haben mehrere wichtige Handelspartner Russlands Sanktionen gegen das Land implementiert und schrittweise verschärft. Die russische Wirtschaft bekommt die Massnahmen immer stärker zu spüren, etwa in Form von sinkender Produktivität und weniger Investitionen im Land. In der Folge weist Atradius auf einen erhöhten Druck auf die Liquidität vieler Firmen in Russland und zunehmenden Forderungsrisiken hin.

Zuletzt gaben die USA, der drittgrösste Importeur des Landes, neue Strafmassnahmen bekannt. Auch die EU hat mehrere Sanktionen gegen das Land in Kraft gesetzt. Zu den Massnahmen zählen das Einfrieren von Vermögenswerten, Reiseverbote für Personen aus Russland und der Krim-Region, langfristige Finanzierungsbeschränkungen, die den Zugang der grossen russischen Banken und einiger Öl- und Verteidigungsunternehmen zu den Kapitalmärkten der EU und der USA erschweren, sowie Ausfuhrverbote von bestimmten Produkten, unter anderem im Technologiebereich und für die Ölindustrie.

Strukturelle Schwächen erhöhen Zahlungsrisiko in zahlreichen Branchen

Ein weiteres Problem sehen die Atradius-Ökonomen in der strukturellen Schwäche der russischen Wirtschaft. "Nach den ertragreichen Jahren Anfang des Jahrtausends hat es Russlands Regierung versäumt, seine Volkswirtschaft weiter zu diversifizieren und mit Investitionen die Abhängigkeit von den Rohstoffvorkommen zu senken", sagt Mathias Freudenreich. Das Geschäftsklima des Landes wird weiterhin belastet von Rechtsunsicherheiten, einer schwachen Transportinfrastruktur und einer geringen Wettbewerbsfähigkeit bei zahlreichen Produkten und Dienstleistungen.

Atradius sieht vor diesen Hintergründen hohe Zahlungsrisiken in mehreren Branchen Russlands, darunter im Agrar-Sektor, im Chemie- und Pharma-Bereich, in der Bau- und Baumaterialienwirtschaft, bei Elektronikwarenanbietern, Maschinenbauern sowie bei Dienstleistern.

Polen: Unsicherheiten durch Brexit

Ausser in Russland hat Atradius zuletzt auch in Polen erhöhte Unsicherheiten für Exporteure festgestellt. Die anfälligsten Branchen waren dabei der Automobil- und Transportsektor, die Bau- und Baumaterialienwirtschaft, der Konsumgüter- und Elektronikwarenbereich sowie der Maschinenbau.

Die Risiken des Landes dürften in den kommenden Monaten kaum geringer werden, unter anderem vor dem Hintergrund der zunehmenden Brexit-Unsicherheiten. Nach Einschätzung von Atradius würde die polnische Wirtschaft von allen zentraleuropäischen Märkten das Land sein, das die Auswirkungen eines harten Brexits am stärksten zu spüren bekäme. Betroffen wären vor allem polnische Hersteller von Automobil- und Computerkomponenten, da sie zuletzt überdurchschnittlich hohen Umsatz in Grossbritannien erwirtschafteten.

Der aktuelle Atradius Country Report Eastern Europe

Im aktuellen Country Report für Osteuropa analysieren die Risiko- und Volkswirtschaftsexperten des internationalen Kreditversicherers Atradius die wirtschaftliche und politische Entwicklung Bulgariens, Polens, Rumäniens, Russlands, der Slowakei, der Tschechischen Republik, der Türkei und Ungarns im Detail analysiert und geben einen Ausblick auf die Entwicklung der Zahlungsrisiken in den kommenden Monaten. Die Veröffentlichung kann auf www.atradius.ch im Menüpunkt Publikationen kostenlos heruntergeladen werden.

Über Atradius

Atradius ist ein globaler Anbieter von Kreditversicherungen, Bürgschaften und Inkassodienstleistungen mit einer strategischen Präsenz in mehr als 50 Ländern. Die von Atradius angebotenen Kreditversicherungs-, Bürgschaften- und Inkasso-Produkte schützen Unternehmen weltweit vor den Ausfallrisiken beim Verkauf von Waren und Dienstleistungen auf Kredit. Atradius ist Mitglied der Grupo Catalana Occidente (GCO.MC), einer der grössten Versicherer in Spanien und einer der grössten Kreditversicherer der Welt. Weitere Informationen finden Sie online unter www.atradius.ch

Kontakt:

Atradius Crédito y Caución S.A. de Seguros y Reaseguros, Madrid,
Zurich Branch

Astrid Goldberg
Pressesprecherin
Telefon: +41 43 300 6460
E-Mail: astrid.goldberg@atradius.com

Stefan Deimer
Pressereferent
Telefon: +41 43 300 6460
E-Mail: stefan.deimer@atradius.com

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