Sämtliche Trassenkonflikte gelöst - alle beabsichtigten Züge können nächstes Jahr fahren
Bern (ots)
Der Fahrplanwechsel im Dezember 2015 ist der anspruchsvollste seit der Einführung von "Bahn 2000" Ende 2004. Die Angebotsänderung im West-Ost-Fernverkehr erforderte auch Anpassungen der Güterverkehrstrassen. Trotzdem konnten erstmals seit fünf Jahren alle Trassenkonflikte gelöst werden. Alle Personen- und Güterverkehrszüge können im nächsten Fahrplanjahr wie bestellt oder mit geringfügigen, akzeptierten Änderungen verkehren.
Umfangreichster Fahrplanwechsel seit Einführung der "Bahn 2000"
Der Fahrplanwechsel im Dezember 2015 bringt insbesondere im Personenfernverkehr grosse Änderungen: Neue Angebotskonzepte zwischen Genfersee und Bodensee dank Nutzung der Durchmesserlinie in Zürich, der Halbstundentakt am Jurasüdfuss und Anpassungen aufgrund der beginnenden Bauarbeiten für das Grossprojekt "Léman 2030" im Raum Lausanne. Zudem wird das Angebot im Regionalverkehr um 4% ausgebaut. Dies hatte zur Folge, dass auch die Trassen für den Güterverkehr praktisch flächendeckend neu geplant werden mussten. Die Cargo-Unternehmen konnten die Trassen für ihre Verkehre nicht gleich wie in den Vorjahren bestellen.
Sämtliche Trassenkonflikte gelöst
Im April 2015 beantragten 21 Eisenbahnverkehrsunternehmen insgesamt 14'084 Trassen für den Jahres-fahrplan 2016. Diese lösten 167 Bestellkonflikte aus. Trotz der anspruchsvollen Ausgangslage gelang es erstmals seit fünf Jahren wieder, alle Trassenkonflikte zu lösen. Überall dort, wo sich zwei oder mehrere Trassenbestellungen gegenseitig behinderten, konnten gemeinsam mit den betroffenen Eisenbahnverkehrsunternehmen und den Fahrplanplanern akzeptable Alternativen gefunden werden. Am 24. August wurden alle bestellten Trassen vollumfänglich zugeteilt, kein Antrag musste abgelehnt werden.
Konstruktive Zusammenarbeit aller Beteiligten
Ein Grund für dieses erfreuliche Ergebnis ist, dass im Jahr 2016 die Sanierungsarbeiten am Simplontunnel weniger gravierende Kapazitätseinschränkungen zur Folge haben. Ebenso wichtig sind aber auch die im Winter 2014/15 mit den CEOs der Güterverkehrsunternehmen vereinbarten Regeln zum Trassenbestellverhalten. Generell bestellten die Cargo-Unternehmen weniger "Vorhaltekapazität" für Verkehre, deren Realisierung bei der Trassenbestellung noch nicht gesichert war. In bilateralen, vertraulichen Gesprächen vor den Konfliktlösungsverhandlungen informierten sie Trasse Schweiz zudem über Trassenbestellungen, bei denen sie sich im Wettbewerb zu anderen Bahnen um einen Transportauftrag der verladenden Wirtschaft bewarben. Dies erleichterte die Konfliktlösung und die Erarbeitung zielgerichteter Alternativen. Generell zeigten alle Beteiligten ein konstruktives Engagement in der Konfliktlösungsphase.
Trasse Schweiz
Trasse Schweiz teilt auf den Netzen der SBB, der BLS und der Schweizerischen Südostbahn SOB den Eisenbahnverkehrsunternehmen die einzelnen Trassen diskriminierungsfrei zu. Eine Fahrplantrasse, oder kurz Trasse, ist die Berechtigung, das Schienennetz mit einem Zug zu einer bestimmten Zeit zu benutzen. Alle Eisenbahnunternehmen müssen ihre Nutzungswünsche des Schienennetzes anmelden und Trassen bestellen. Schliessen sich zwei oder mehrere Bestellungen gegenseitig aus, sucht Trasse Schweiz zusammen mit den Bestellern nach akzeptablen Alternativen, damit alle Züge verkehren können. Gibt es keine Alternative, entscheidet Trasse Schweiz aufgrund der gesetzlichen Prioritätenordnung, wer den Zuschlag erhält. Trasse Schweiz ist eine nicht gewinnorientierte Aktiengesellschaft. Ihre Eigentümer sind zu gleichen Teilen von je 25% die SBB, die BLS, die SOB und der Verband öffentlicher Verkehr (VöV).
Kontakt:
Thomas Hösli
Leiter Trassenvergabe
Trasse Schweiz AG
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