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Gesundheitsversorgung zu Hause: Mehr Entschlossenheit gefragt

Gesundheitsversorgung zu Hause: Mehr Entschlossenheit gefragt
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Zürich (ots)

Es gibt zwar viele Erfolgsfaktoren, die dazu beitragen, dass Gesundheitsversorgung zu Hause funktionieren kann. Es braucht aber noch deutlich mehr Entschlossenheit. So lautet das Fazit vom Careum Forum 2017.

Herr und Frau Schweizer wollen auch bei Krankheit, Behinderung, Hochaltrigkeit und bis hin zum Tod zu Hause bleiben. «Der Bundesrat geht davon aus, dass sich dieser Trend in den nächsten Jahren sogar noch verdoppeln wird», sagte Hans Gut, Präsident der Careum Stiftung, in seiner Eröffnungsrede am Careum Forum vom 5. September 2017. Careum hat sich daher zur Aufgabe gemacht, auch Versorgungsfragen im Privathaushalt zu untersuchen. Die Lebensqualität und die Selbstbestimmung der Patientinnen und Patienten sind dabei zentral. Rund 170 Teilnehmende wollten am Forum im Auditorium auf dem Careum Campus in Zürich erfahren, wie Gesundheitsversorgung zu Hause gelingen kann. «DIE Lösung gibt es nicht», resümierte Marianne Pfister, Geschäftsführerin Spitex Schweiz, in der Schlussrunde. Aber es gebe viele Erfolgsfaktoren, die dazu beitragen, dass Gesundheitsversorgung zu Hause funktionieren kann. Zum Beispiel: Gute Fallkoordination, klare Zuständigkeiten, Kommunikation, transparente Dokumentation oder Arbeitgebende mit Verständnis für die Betreuungsaufgabe. Alternsforscher Prof. Dr. Ulrich Otto, Leiter Careum Forschung, fasste treffend zusammen: «Wir sind uns einig: Es kann gelingen, es braucht aber noch viel mehr Entschiedenheit.» Moderator Dr. Beat Sottas, Stiftungsrat und Mitglied des Leitenden Ausschusses von Careum, skizzierte die Ausgangslage und stellte klar: «Ohne pflegende Angehörige geht fast nichts.» Health Professionals und andere Akteure decken etwa eine Stunde im Tagesablauf ab, der Rest liegt in der Verantwortung der pflegenden Angehörigen. Umgerechnet entsprechen diese Leistungen in der Schweiz einem Wert von 3,5 Milliarden Schweizer Franken im Jahr.

Die pflegenden Angehörigen machen oft das ganze Versorgungsmanagement. Eine Situation, die oft sehr kompliziert ist Dies zeigte sich eindrücklich an den Erfahrungen von Benedikt Fischer, dessen Familie seit 20 Jahren eine schwerstbeeinträchtigte Tochter zu Hause pflegt. Er hob insbesondere den enormen administrativen und finanziellen Aufwand hervor. Er wies aber auch auf eine spezielle Hemmschwelle hin: «Die Hilfe ist da, aber man braucht auch den Mut, um sie anzufordern.» Und man steht immer in der Holschuld. Benedikt Fischer plädierte zudem für ein Umdenken bei der Finanzierung: Die Gelder könnten an Organisationen fliessen, die proaktiv auf Betroffene zugehen. Oder direkt an die Familien, damit diese Arbeit und Betreuung besser vereinbaren können. Prof. Dr. Iren Bischofberger, Programmleiterin «work & care» bei Careum Forschung, zeigte anhand von drei Beispielen auf, dass es zwar Initiativen und Finanzierungsinstrumente gibt, dass diese aber auch genutzt werden müssen. Ihr Fazit: Die Mauern im Kopf - und in der Praxis, Bildung und bei Behörden und Politik müssen überwunden werden. Den Aktionsplan des Bundesrates für pflegende Angehörige bezeichnete sie als «Meilenstein». Zwei Gesprächsrunden mit Expertinnen und Experten zeigten auf, dass interprofessionelle Zusammenarbeit wichtig ist, damit Gesundheitsversorgung zu Hause gelingen kann. Einig war man sich in den Gesprächsrunden, dass Round-Table-Gespräche oder Fallbesprechungen, Ansätze sind, die wirklich allen nützen.

Weitere Informationen:

www.careum.ch/forum17

Kontakt:

Careum Stiftung
Dr. Carola Fischer
Leitung Kommunikation
Pestalozzistrasse 3
CH-8032 Zürich
T +41 43 222 50 44
carola.fischer@careum.ch
www.careum.ch

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