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Wilhelm Schwarzmüller GmbH

"Die Fahrzeuge werden noch individueller!" - BILD

Freinberg/Hannover (ots)

Prognose: Vier von fünf Fahrzeugen mit spezifischen Komponenten - Konstruktionszeiten stiegen in wenigen Jahren deutlich an - Produktionsoptimierung durch Sequenzierung

Fast zwei Drittel der Nutzfahrzeuge, die die Schwarzmüller Gruppe jährlich erzeugt, sind individuell konstruiert und gebaut. Das macht im Jahr 2016 rund 5.500 Fahrzeuge aus. Das betonte der CEO der Schwarzmüller Gruppe, Roland Hartwig, bei einer Pressekonferenz im Rahmen der IAA Nutzfahrzeuge 2016, heute, Donnerstag, 22. September, in Hannover. Der österreichische Premiumhersteller präsentiert unter dem Motto "Maßgefertigt" auch auf seinem Messestand diese Kernkompetenz, Fahrzeuge nach spezifischen Anforderungen seiner Kunden herzustellen. Er rechnet damit, dass dieser Anteil rasch auf 80 Prozent steigen wird. "In allen entwickelten Märkten steigen die Anforderungen, die nur noch über Individualisierung abgebildet werden können. Wir sind dafür optimal gerüstet, weil wir heute schon die dabei entstehende Komplexität beherrschen."

"Individuell" beginnt bei Schwarzmüller jenseits der Ausstattungsliste, also mit Eigenschaften, die aus den speziellen Anforderungen des Nutzers resultieren und einen zusätzlichen Konstruktionsaufwand hervorrufen. Schon im Bereich der Standardfahrzeuge umfasst das Komplettangebot von Schwarzmüller acht Produktgruppen mit 135 verschiedenen Fahrzeugtypen. Erst dann beginnt der Bereich der individuellen Fahrzeuge. Sie reichen in ganz unterschiedliche Konstruktionstiefen von Fahrzeugvarianten bis zu Prototypen, die für und mit einem Kunden entwickelt werden. Den Ausschlag gibt für Roland Hartwig die Produktivität des Fahrzeugs. "Die Individualität der Fahrzeuge ist kein schmückendes Beiwerk. Sie ist der Zugang zu höherer Wirtschaftlichkeit, weil die Fahrzeuge für den speziellen Einsatz optimiert werden", betonte der CEO der Schwarzmüller Gruppe.

Zwtl.: Konstruktionsarbeit pro Fahrzeug um 30 Prozent gestiegen

Hartwig untermauerte diesen Trend zu immer mehr Individualität in seinem Unternehmen auch mit Zahlen. Im Zeitraum zwischen 2013 und 2015 stieg der Anteil der individuellen Fahrzeuge an der Gesamtproduktion von 50 auf 60 Prozent. Auf Produktebene betrachtet ergibt sich das gleiche Bild. Benötigte ein Kipper vor fünf Jahren 15 Stunden an Konstruktionsarbeit, so stieg der Wert aktuell auf 20 Stunden. Das ist eine Steigerung von über 30 Prozent. Noch deutlicher ist der Anstieg im Fahrzeugbau, z. B. bei Plateaufahrzeugen und Tiefladern: Sie werden derzeit nicht mehr in 15 Stunden, sondern in durchschnittlich 25 Stunden konstruiert, was eine Zunahme von mehr als 60 Prozent pro Fahrzeug bedeutet. Auch eine andere Kennzahl aus der Produktion beleuchtet die Entwicklung hin zu individuellen Fahrzeugen: Die durchschnittliche Losgröße pro Auftrag beträgt in der Schwarzmüller Gruppe 1,5 Fahrzeuge.

Zwtl.: Vom Prototyp zur Produktinnovation

Als Beispiel nannte Hartwig einen ausziehbaren Tieflader, der 2014 als Prototyp in enger Abstimmung mit und für den Kunden hergestellt und anschließend auf der IAA präsentiert wurde. Mittlerweile wurde aus diesem Prototyp eine Fahrzeugvariante, die in den vergangenen zwei Jahren regelmäßig nachgefragt und verkauft worden ist.

In einem aktuellen Projekt geht man den umgekehrten Weg: Aus der Standard-Thermomulde wird eine individuell angepasste Variante für den speziellen Einsatz eines Kunden entwickelt. Dieses Fahrzeug fügt sich perfekt in die geschlossenen Abläufe des Kunden im Straßenneubau ein. So entstehen weniger Schäden und ein geringerer Materialverlust im Vergleich zu Serienfahrzeugen.

Zwtl.: Prognose: Vier von fünf Fahrzeugen Einzelstücke

Der CEO ist davon überzeugt, dass in der Schwarzmüller Gruppe der Anteil der individuellen Fahrzeuge weiter deutlich steigen wird, weil die Märkte dies verlangen. Hartwig erwartet bis zum Ende der aktuellen Strategieperiode 2020 einen Anstieg von 60 auf 80 Prozent.

Auch die Gründe liegen für ihn klar auf der Hand: Die Produktivität steigt durch die Anpassung an individuelle Einsatzbedingungen. Die Steigerung des Ladegewichts, die Reduktion der Leerfahrten, aber auch der Engpass bei Fahrern seien dafür treibende Faktoren. Die Schwarzmüller Fahrzeuge zeichnen sich dabei durch die Leichtbauweise, eine stärkere Flexibilität bei den Einsatzmöglichkeiten der Fahrzeuge, höhere Robustheit und mehr Sicherheit für den Fahrer aus. Das Ziel seines Unternehmens sei die maximale Einsatzfähigkeit der Fahrzeuge. Dies werde durch kompetente Teams in der Produktion, die internationale Kundennähe mit Direktvertrieb sowie die durch jahrzehntelang gewachsene Beratungskompetenz sichergestellt. "Wir zielen darauf ab, unseren Kunden das optimale Einsatzgerät für jede Umgebung zur Verfügung zu stellen", fasst Hartwig zusammen.

Zwtl.: Mit Sequenzierung zu kürzeren Durchlaufzeiten

Die Individualität der Fahrzeuge führt auf Seiten von Technik und Produktion bei Schwarzmüller zu einer hohen Komplexität, die die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ganz besonders fordert. Deshalb plant Hartwig als nächstes Projekt die Sequenzierung der Herstellungsprozesse. Die Arbeitsinhalte der 135 Fahrzeugtypen variieren von 60 bis 600 Stunden, was die Taktung der Produktion unmöglich macht. Dennoch will Hartwig die Produktion deutlich straffen und damit die Durchlaufzeiten bis 2020 um 50 Prozent verkürzen. "Die Lösung für diese Aufgabenstellung ist die Sequenzierung. Das ist die anspruchsvollste Art, industriell zu fertigen, für einen Premiumhersteller wie Schwarzmüller aber die einzige nachhaltige Möglichkeit", erläutert Roland Hartwig. Man wird noch 2016 dieses Projekt starten und 2017 die Umstellung abschließen. Unter den Nutzfahrzeugherstellern wird Schwarzmüller das einzige Unternehmen sein, das auf diese Art seine Produktion steuert. Die Voraussetzung ist für den CEO ein hoch kompetentes Team, das die parallele Herstellung von zahlreichen verschiedenen Fahrzeugtypen bewältigt. "Wir beherrschen Komplexität. Das bringt uns klare Vorteile im internationalen Wettbewerb", stellt Hartwig fest.

Zwtl.: Geschäftsjahr 2016: Voll auf Kurs

Nach neun Monaten im Geschäftsjahr 2016 ist klar, dass die Schwarzmüller Gruppe 2016 ihren Kurs mit zweistelligen Wachstumsraten fortsetzen wird. Bis Ende September werden 6.600 Fahrzeuge hergestellt sein, der Umsatz liegt mit 250 Millionen Euro voll im Plan.

Die Umsatzprognose mit 340 Millionen Euro (gegenüber 310 Millionen Euro in 2015) wird neuerlich bestätigt. Das Ergebnis wird sich auch 2016 weiter verbessern. Bis 2020 will die Schwarzmüller Gruppe organisch auf 450 Millionen Euro wachsen.

Die Schwarzmüller Gruppe ist einer der größten europäischen Komplettanbieter für gezogene Nutzfahrzeuge und in derzeit 19 Ländern, überwiegend in Zentral-, Südost- und Osteuropa, präsent. Das Unternehmen setzt als Innovations- und Technologieführer die Benchmarks der Branche und ist aufgrund seiner mehr als 140-jährigen Kompetenz der Spezialist für individuelle Transportlösungen. Die wichtigsten Branchen, die Schwarzmüller Nutzfahrzeuge einsetzen, sind der Fernverkehr, die Bau- und die Mineralölwirtschaft sowie die Lebensmittel- und die Holzindustrie. Schwarzmüller fertigt jährlich mehr als 7.800 Nutzfahrzeuge, beschäftigt aktuell 2.200 Mitarbeiter und erwirtschaftete 310 Millionen Euro (2015). Neben den Produktionsstandorten Österreich (Hanzing), Tschechien (Zebrak) und Ungarn (Budapest) bietet das Unternehmen ein europaweites Netz von knapp 350 Servicestützpunkten.

Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM / Originalbild-Service sowie im OTS-Bildarchiv unter http://bild.ots.at

Rückfragehinweis:
   Mag. Michael Prock
   Prock+Prock Marktkommunikation GmbH, Pressesprecher
   Rochusgasse 4, 5020 Salzburg, Österreich
   E-Mail:  mp@prock-prock.at, Tel.: +43.662.821155.0

Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/15671/aom

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