Neue Analyse von Avenir Suisse: Absage an Bailouts - Die kostspielige Illusion einer Vollversicherung für die Wirtschaft
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Zürich (ots)
Zur Bewältigung der wirtschaftlichen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie hat der Bundesrat milliardenschwere Hilfspakete beschlossen. Schwerpunkte sind die Bereitstellung von Liquidität und Kurzarbeitsentschädigungen. Sie erweisen sich als wirksame ökonomische Massnahmen.
Dennoch werden Forderungen nach umfassenden finanziellen Rettungsschirmen für die Unternehmen laut. Mit staatlichen Mitteln sollen Unternehmensgewinne abgesichert, Bailouts durchgeführt oder Firmen mit A-fonds-perdu-Zahlungen unterstützt werden.
Solche Solvenzhilfen sind kontraproduktiv und aus ordnungspolitischer Sicht abzulehnen. Sie führen zu Fehlanreizen und bestrafen tendenziell jene Unternehmen, die sich finanziell mit Liquiditäts- und Eigenkapitalpolstern auf Nachfrageeinbrüche und Rezessionen vorbereitet haben. Mit Bailouts unterläuft der Staat zudem privatwirtschaftliche Lösungen wie Gläubigerbeteiligungen, Kapitalerhöhungen und Refinanzierungsmassnahmen.
Umfassende staatliche Solvenzhilfen bergen auch das inhärente Risiko der Strukturerhaltung: Die Vorstellung, die Wirtschaft mit einer milliardenschweren Vollversicherung "einfrieren" zu können, führt in die Irre. Die derzeitigen realen Produktionsausfälle können nicht durch Transfers ersetzt werden. Vielmehr haben staatliche Solvenzhilfen Nebenwirkungen, die gerade in der langen Frist oft viel schädlicher sind als gemeinhin gedacht.
Publikation: "Absage an Bailouts: Die kostspielige Illusion einer Vollversicherung für die Wirtschaft", von Jürg Müller und Fabian Schnell, unter Mitarbeit von Marco Salvi und Peter Grünenfelder. 16 Seiten, online abrufbar unter: https://www.avenir-suisse.ch/publication/absage-an-bailouts/
Weitere Auskünfte:
Jürg Müller, Forschungsleiter Leistungsfähige
Infrastruktur und Märkte:
juerg.mueller@avenir-suisse.ch, +41 44 445 90 13
oder
Peter Grünenfelder, Direktor Avenir Suisse:
peter.grünenfelder@avenir-suisse.ch, +41 76 531 56 83