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"Geschäfte mit Katar bleiben riskant"
Große Enttäuschung: Al Thani schweigt und zahlt nicht
Zahlungsmoral verschlechtert Image des Golfstaates

"Geschäfte mit Katar bleiben riskant" / Große Enttäuschung: Al Thani schweigt und zahlt nicht / Zahlungsmoral verschlechtert Image des Golfstaates
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Berlin (ots)

- Querverweis: Bildmaterial ist abrufbar unter 
http://www.presseportal.de/pm/132561/4218268 -

Drei Jahre, bevor Katar Gastgeber der Fußball-Weltmeisterschaft ist, setzt der Golfstaat seinen Ruf weiterhin aufs Spiel. Großzügige Imagekampagnen des Landes werden durch die geschäftliche Realität konterkariert. Immer wieder liefert Katar Beispiele für mangelnde Zahlungsdisziplin, eigenartiges Geschäftsgebaren und anhaltende Missstände auf den dortigen Großbaustellen. Bei weitem nicht alle Fälle kommen ans Licht.

Europäische Geschäftspartner, die davon betroffen sind und auf dem Verhandlungswege mit einem Vergleich erfolgslos waren, scheuen in der Regel eine gerichtliche Auseinandersetzung. Sie fürchten, dass juristische Schritte und andere Interventionen gegen den Golfstaat zum Scheitern verurteilt sind, erhebliche Kosten verursachen und Ansprüche am Ende im Sand verlaufen. Um die Zusammenarbeit an laufenden Projekten oder mögliche spätere Aufträge nicht vollends zu gefährden, tendieren europäische Auftragnehmer dazu, Zahlungsausfälle in Kauf zu nehmen.

Genau damit scheinen Auftraggeber im Golfstaat bewusst zu spekulieren. Katar ist sich wegen der großen Projekte im Zusammenhang mit der Fußball-WM im Jahr 2022 seiner Anziehungskraft für Unternehmen bewusst. Mit der Aussicht auf weitere Aufträge verzichten europäische Auftragnehmer oft auf Auseinandersetzungen über die teilweise verheerende Zahlungsmoral und inakzeptablen Begleitumstände in Katar.

Das ist auch der Eindruck von Holger Thorsten Schubart, Geschäftsführer der The Principal und Neutrino Energy Unternehmensgruppe. Der deutsche Unternehmer ist jedoch entschlossen, die Nichterfüllung eines Vertrags mit einem Angehörigen des Königshauses nicht einfach hinzunehmen, und machte seinen Fall öffentlich.

Der Botschafter von Katar, Saoud Bin Abdulrahman Al Thani, ging daraufhin auf Holger Thorsten Schubart zu und sagte ihm in einem freundlichen und ausführlichen Gespräch in der Botschaft in Berlin zu, er wolle sich bemühen, im Herrscherhaus Al Thani für eine zufriedenstellende Lösung zu sorgen und das Problem aus der Welt zu schaffen. Es ging um die ausgebliebene Zahlung in Höhe von über 50 Millionen Euro für umfangreiche Dienstleistungen rund um die Errichtung eines Milliardenprojektes in Doha, der Hauptstadt von Katar. Al Thani bat um drei Monate Geduld. Die Frist ist mittlerweile deutlich überschritten. Nun fühlt sich Holger Thorsten Schubart mit der nicht eingehaltenen Zusage doppelt hingehalten. "Ich finde das beschämend. Der Vertrag wurde immerhin von einem Member of the Royal Family unterzeichnet. Nur deshalb haben wir damals auf Solvenz und Solidität vertraut", so Schubart.

Darüber hinaus hatte der Botschafter angekündigt, sich dafür einzusetzen, dass Schubart seine Neutrino-Forschungs- und Entwicklungsprojekte dem katarischen Energieminister persönlich vorstellen kann. Dabei geht es um künftige CO2-freie, dezentrale Stromgewinnung durch Energieumwandlung aus den nichtsichtbaren kosmischen und solaren Strahlenspektren. NEUTRINOVOLTAIC gilt als absolute Zukunftstechnologie, da auch die größten Ölvorkommen eines Tages aufgebraucht sein werden. Auch diese Zusage wurde bis jetzt nicht eingehalten.

"Man war sicher, in absehbarer Zeit das offene Rechnungsproblem einvernehmlich als erledigt betrachten zu können", erklärte Schubart, der sich ausdrücklich vergleichsbereit gezeigt hatte. "Meine Zuversicht, die ich nach dem Treffen in der Botschaft vorigen November hatte, war leider verfrüht." Schubarts Schlussfolgerung: "Geschäfte mit Katar bleiben riskant! Wir werden nun geeignete Maßnahmen erwägen." Als erstes sollen die laufenden Gespräche über die NEUTRINO Zukunftstechnologie mit sämtlichen Unternehmen ausgesetzt werden, die Katar als Gesellschafter haben. Davon sind im Augenblick zwei große deutsche Hersteller betroffen.

"Es wird der Tag kommen, an dem man für Öl kein Geld mehr bekommen wird, sondern für die Verbrennung von fossilen Brennstoffen Strafe zahlen muss." Das Weltklima habe genug gelitten. "Manch ein Staat, der auf Kosten der Allgemeinheit in den letzten Jahrzehnten seinen plötzlichen Reichtum auf der Förderung von Öl aufgebaut hat, könnte in ein paar Dekaden wieder in der Bedeutungslosigkeit der Wüste versinken. Arroganz ist ein schlechter Berater", so Holger Thorsten Schubart.

Kontakt:


Heiko Schulze
Haus der Bundespressekonferenz 0413
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