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Pressemitteilung: "Eine Künstlerfamilie zwischen Insider und Outsider Art", 29. August 2021 - 13. Februar 2022, Museum im Lagerhaus, St. Gallen

Pressemitteilung: "Eine Künstlerfamilie zwischen Insider und Outsider Art", 29. August 2021 - 13. Februar 2022, Museum im Lagerhaus, St. Gallen
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Eine Künstlerfamilie zwischen Insider und Outsider Art:

Robert, Miriam, Manuel, Gilda Müller & Giovanni Abrignani

29. August 2021 - 13. Februar 2022

Presse-Preview: Freitag, 27. August 2021, 13.30 Uhr,

mit Manuel und Gilda Müller und Museumsleiterin Monika Jagfeld

Open Day: Sonntag, 29. August 2021, 11-17 Uhr,

Einführung von Rainer Michel Mason: 11 Uhr

Der berühmte Schweizer Eisenplastiker Robert Müller (1920–2003) zeigt mit seinen 1975 in der Psychiatrischen Klinik angefertigten Zeichnungen wenig bekannte Seiten. In der Klinik von Trapani/Italien entdeckt er zudem das Werk des Art Brut-Künstlers Giovanni Abrignani (1899–1977).

Der Sohn Manuel Müller (*1955) ist autodidaktischer Holzbildhauer und in der Welt der Outsider Art international angesehen. Hingegen sind die surrealistisch anmutenden Bilder seiner Mutter Miriam Müller Shir (1926–2007), einer Goldschmiedin aus New York, noch eine Neuentdeckung. In diesen Familienreigen zwischen Insider und Outsider Art reiht sich die Zeichnerin Gilda Müller (*1992) ein, Tochter Manuel Müllers, die sich mystischen Zwischenwelten widmet.

Künstlerfamilien

Künstlerfamilien haben eine besondere Dynamik, insbesondere wenn sich die Künstlerpersönlichkeiten zwischen Insider und Outsider Art bewegen. Alle besitzen ihre unverwechselbare Identität und doch zeigen sich in der Hinwendung zu Techniken und Materialien, in verwandten Themen oder einer existentiellen Haltung die Familienbande.

Zwischen Insider und Outsider Art

„Vielleicht ist das Gelände zwischen Präzision und Wahnsinn nur die Konstruktion einer Psychotopografie, die es so gar nicht gibt. Es liegt am Betrachter zu entscheiden, was daran plausibel und was daran Poesie ist.“ (Markus Brüderlin, Kunsthistoriker/Kurator/Publizist)

Als „Eisen-Müller“ ist Robert Müller (1920–2003) berühmt geworden und mit seinen Eisenplastiken an internationalen Ausstellungen, den Biennalen in Venedig und São Paulo und der documenta vertreten. Als er 1975 mit dem Kunstbetrieb bricht, gerät er nicht nur in eine tiefe Krise, die ihn in die psychiatrischen Kliniken von Trapani/Italien und Cery bei Lausanne führt, sondern er katapultiert sich mit den dort entstehenden Arbeiten auch ins künstlerische Outside. Nach all den Erfolgen ist er ein Suchender, der in der inneren Emigration sich und seinen Ausdruck noch finden will. Zugleich entdeckt er in Trapani das Werk des Art Brut-Künstlers Giovanni Abrignani (1899–1977), das er, fasziniert von dessen freien Bildsprache, umgehend aufkauft.

Porträts seiner Frau Miriam Müller Shir (1926–2007) reflektieren ihre Beziehung, während Miriam Müllers eigene surreale Miniaturbilder immer autobiografische und familiäre Bezüge aufweisen, mit denen sie an Frida Kahlo erinnern. Auch ihr Werk steht outside des Kunstbetriebes und ist noch eine Neuentdeckung. Aufgewachsen in New York ist sie eine vielversprechende junge Malerin sowie ausgebildete Goldschmiedin und Keramikerin, als sie Robert Müller in Paris trifft und 1954 heiratet. Der Kurator Harald Szeemann ist dem Paar eng verbunden und ihre Freundschaft ist in einer kleinen Goldschmiedearbeit Miriams verewigt.

Der gemeinsame Sohn Manuel Müller (*1955) ist autodidaktischer Holzbildhauer und in der Welt der Outsider Art international angesehen. Vielleicht aus Abgrenzung zum bekannten Vater, vielleicht nach dessen Enttäuschung skeptisch gegenüber dem Kunstmarkt, hat er sich nie in den Kunstbetrieb begeben und ist immer ein künstlerischer „Eigengänger“ geblieben. Finden sich auch Parallelen zwischen Vater und Sohn, fühlt er sich dem Wesen der Mutter und ihrem Werk näher. In diesen Familienreigen reiht sich Gilda Müller (*1992) ein, Tochter Manuels, die sich zeichnend mystischen Zwischenwelten widmet. Vom Grossvater über den Vater hat sie zudem die Liebe zu alten Schriften übernommen.

Zur Entstehung der Ausstellung

2017 zeigte das Kunstmuseum Solothurn die Ausstellung „Eine Künstlerfamilie. Robert, Miriam und Manuel Müller“ mit Betonung ihrer eigenständigen Positionen. Das Museum im Lagerhaus erweitert das Thema um ein Crossover zwischen Insider und Outsider Art und setzt die Arbeiten in einen Dialog.

Kuratorin: Dr. Monika Jagfeld, Museumsleiterin

Stimmen zu den Künstler*innen

„Robert, ein Erforscher der Triebe und der dazugehörigen Unterwelt.“ (Paul Nizon)

„Nie hat [Robert Müller] gemacht, was man von ihm erwartete. Zwangsläufig ist die Überschneidung dessen, was ein solcher Künstler hervorbringt, mit den Bedürfnissen des Kunstbetriebs nur punktuell möglich. […] Wirkliche Unabhängigkeit hat ihren Preis.“ (Matthias Frehner, ehem. Direktor Kunstmuseum Bern)

„In jeder Hinsicht befindet sich Manuel Müller in einer Grenzposition. Nichts ist jedoch weniger unentschlossen als diese Erkundung des Dazwischen, die uns zu den Prämissen der Objektivität führt.“ (Michel Thévoz, ehem. Direktor der Collection de l’Art Brut, Lausanne)

„Miriam – wie viel mehr als der goldene Schatten.“ (Rainer Michael Mason, Kunsthistoriker/Konservator, Genf)

Programm

Samstag, 11. September 2021

Neustart-Festival St.Gallen

Sonntag, 17. Oktober 2021, 11 Uhr, und

Sonntag, 13. Februar 2022, 11 Uhr

Artist Talk mit Manuel Müller

Manuel Müller und Museumsleiterin Monika Jagfeld führen im Dialog durch die Ausstellung.

Sonntag, 7. November 2021, 15 Uhr

Kunst–Kaffee–Kuchen

Zwischen Inside und Outside: Kunstbetrachtungen von Matthias Frehner, ehem. Direktor Kunstmuseum Bern.

Führungen in Gebärdensprache

Dienstag, 21. September 2021, 18 Uhr, und Dienstag, 11. Januar 2022, 11 Uhr

Weitere öffentliche Führungen: www.museumimlagerhaus.ch

Covid-19-bedingte Programmänderungen vorbehalten. Aktuelle Informationen: www.museumimlagerhaus.ch

Kontakt:

Museum im Lagerhaus

Dr. Monika Jagfeld

monika.jagfeld@museumimlagerhaus.ch

Tel 0041 71 223 58 57

Pressetext und –bilder:

http://www.museumimlagerhaus.ch/service/presse/

Öffnungszeiten:

Di bis Fr 14–18 Uhr

Sa / So / Feiertage 12–17 Uhr

Geschlossen: 24., 25., 31. Dezember 2021 und 1. Januar 2022

Mit freundlicher Unterstützung von:

Kanton St. Gallen Kulturförderung | Swisslos

Stadt St. Gallen

Kulturförderung Appenzell Ausserrhoden

Hans und Wilma Stutz Stiftung

Walter und Verena Spühl-Stiftung

Alice Wartemann-Stiftung

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Stiftung für schweizerische Naive Kunst und Art Brut
Davidstrasse 44
9000 St. Gallen
Schweiz