Vom Event-Ausstatter zum Corona "Covid19" Medizintechnikhersteller
Rickenbach-Attikon (ots)
Not macht bekanntlich erfinderisch. So bleibt seit der Corona-Pandemie bei der Firma Creativework AG bei Winterthur kein Stein auf dem anderen. Der Event-Ausstatter wurde, wie viele andere Unternehmen der Branche, von der Krise besonders hart getroffen. Beim KMU, das seit bald 18 Jahren Mietmobiliar konstruiert und vermietet, brachen auf einen Schlag alle Aufträge weg - bis heute. Doch statt Welcomedesks, Vitrinen oder Digital-Signage-Systeme, werden in den Produktionshallen nun besondere Luftreiniger gegen Corona-Viren und andere Keime hergestellt.
"Unsere Möbellager sind voll, doch die Auftragsbücher wegen fehlender Events und Messen komplett leer", sagt Pascal Calzaferri, Geschäftführer der Creativework AG. "Ich musste zwingend umdenken." Seit neun Monaten entwickelt Calzaferri nun hocheffiziente, dezentrale Raumluftreiniger gegen Corona-Viren und Keime aller Art.
Ursprünglich waren die "Air Cleaner" vor allem für den Einsatz in Foren und anderen Publikumsbereichen konstruiert worden, um die Virenlast im Aerosol zu reduzieren. Dies bereits vor zwei Jahren. "Wir hatten dann aber plötzlich so viele Nachfragen von Spitälern, Arztpraxen und Zahnärzten, dass wir die Geräte unter anderem auch auf den Medizinalbereich spezialisierten." Die Luftreiniger funktionieren mit High-End-UV-C-Röhren. Das Herstellerlabor stellt mittels logarithmischer Berechnung eine Keimreduktion bis zu 5 Log-Stufen fest. Dies entspricht einer Effizienz von 99.999%. Diese UV-C-Röhren werden bisher vor allem im Lebensmittelbereich eingesetzt.
Der grösste Vorteil liegt laut Calzaferri darin, dass bei seinen Luftreinigern keine Filter verbaut sind. Denn diese werden bei herkömmlichen Luftreinigern zum Virendepot. Somit erübrigt sich ein Filterwechsel, welcher wegen weltweiter Nachfrage ohnehin kritisch werden könnte. Die Geräte haben einen Service-Intervall von 12'000 Stunden. Während dieser Zeit muss nur die speziell verspiegelte Reflektor-Kammer gereinigt werden, das Gerät ist ansonsten komplett wartungsfrei.
Dank der zuverlässigen Technologie und für den Medizinalbereich zugelassene Materialien, können die Luftreiniger nicht nur in üblichen Räumen, sondern auch in medizinischen Praxen zur Covid-19-Prävention eingesetzt werden. "Aktuell sind wir in der COC (Certificate of Conformity) Zulassungs- und Zertifizierungsphase und dürfen einen Teil der Geräte bereits ausliefern. Um der hohen Nachfrage gerecht zu werden, optimieren wir Prozesse täglich und ich konnte sogar eine zusätzliche Person einstellen." Auch die Zertifizierung einer Dental-Version ist im Gang, welche die Aerosole und Tröpfchen dank eines verstellbaren Kanals nahe am Patienten absaugen.
Calzaferri hofft, dass die Air Cleaner die letzten Zertifikate aufgrund der Dringlichkeit rasch erhalten, da sie das Personal sowie Patienten effizient schützen können. Das System ist zum Patent angemeldet und wird nun an einem namhaften Institut in Deutschland getestet. "Da Bund und Länder den Test finanzieren dürfen wir leider noch nichts darüber preisgeben." Doch auch in der Schweiz wird getestet. In Zusammenarbeit mit der Universität Fribourg wird die Wirksamkeit unter realitätsnahen Aerosol-Bedingungen gemessen. Zudem wird gemeinsam mit der NanoCleanAir GmbH ein weiterer Test entwickelt. "Ich hätte nie gedacht, dass ich mich einmal mit den Richtlinien von Swissmedic oder der Medical Device COC-Zertifizierung auseinandersetzen muss. Mir ist die höchste Qualitätsstufe jedoch sehr wichtig, da es hier um die Gesundheit der Menschen geht."
Wer sich einen Überblick über die Raumluftreiniger verschaffen möchte -
unter www.aircleaner.ch sind Details zu Technologie und Produkten ersichtlich.
Air Cleaner AG
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