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Pandemie Treiber für Suche nach neuem Industriemodell
Innovative Produktion im lokalen Kontext laut ESPON-Forschern notwendig

Brüssel (ots)

Die COVID-19-Pandemie hat die Wichtigkeit einiger Fertigungssektoren für das gute Funktionieren von Städten hervorgehoben. Dieser Typus der produzierenden Industrie wird von großen Metropolen benötigt, um ihre Grundbedürfnisse zu erfüllen. Zu diesem Schluss gelangt das Mista-Projekt (Metropolitian Industrial Strategies & Economic Sprawl), das im Rahmen des auf regionale Analyse spezialisierten europäischen Kooperationsprogramms ESPON durchgeführt wurde. Das Projekt widmete sich der Erforschung der Beziehungen zwischen urbanen Regionen und der Industrie und zeigte einige der Herausforderungen und Möglichkeiten regionaler Fertigungssektoren auf. Betrachtet wurden die Auswirkungen von COVID-19 auf Arbeit, örtliche Industrie und urbane Politik in den Metropolen verschiedener EU-Länder.

Die Forscher haben beobachtet, dass sich die Gesellschaft durch die in der Pandemie erfahrene Distanz und Isolation neu organisiert hat.

Städte begaben sich demnach auf die Suche nach einer neuen Konzeption von Nähe, um die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen. "Anzeichen dafür gab es bereits vor der Pandemie", erklärt Valeria Fedeli, Dozentin für Stadtentwicklung und Politik an der Hochschule Politecnico di Milano.

"Denken Sie nur an das Thema der Kreislaufwirtschaft, an kurze Lieferketten, eine Industrie, die Erlebnisse schafft und das tägliche Funktionieren des Konsums und der Dienstleistungen in der Bevölkerung ermöglicht.

Das Vorhandensein dieser Art von Industrie, die sich bereits vor der Pandemie im urbanen Raum angesiedelt hat, machte die Städte resilienter gegenüber dem Gesundheitsnotstand und seinen sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen, so ähnlich wie das bereits 2008 bei der Finanzkrise der Fall war", so Fedeli.

"Das gilt jetzt nicht unbedingt für die Stahlindustrie, sondern eher für Unternehmen, deren Verortung im sekundären Sektor noch nie ganz eindeutig war, und die neben Gütern auch Dienstleistungen, Identität und Lifestyle-Aktivitäten anbieten. Und natürlich für den tertiären Sektor, der von solchen fortgeschrittenen Formen industrieller Aktivitäten abhängig ist."

Darüber hinaus hat die Pandemie die Bedeutung von Technologien aufgezeigt, die mobiles Arbeiten und Fernunterricht möglich machen. Diese Aktivitäten wurden bei der Organisation von Arbeit, Leben und Konsum enger integriert.

Die entsprechenden Technologien standen bereits zuvor zur Verfügung, erwiesen sich aber nun als essenziell für eine Gesellschaft, die sich an außerordentliche Gesundheitsmaßnahmen anpassen musste.

Laut den Forschern werde das post-pandemische Produktionsmodell auf durch Technologie gekennzeichnete Innovationen ausgerichtet sein, die es möglich macht, neue Arbeitsformen und Produktionsketten zu schaffen, die sowohl lokal tief integriert sind, als auch in einem globalen Kontext stehen.

Innerhalb dieses Rahmens, so die Forscher, werde auch die Verwaltung der Metropolen eine wesentliche Rolle spielen, nicht nur bei der Entwicklung einer besser an die neuen Anforderungen angepassten Industriepolitik, sondern auch bei der Unterstützung regionaler Kohäsion und der Eindämmung der fortschreitenden sozialen Ungleichheit.

Pressekontakt:

Nikos Lampropoulos
Press and Media Project Expert
nikos.lampropoulos@espon.eu
www.espon.eu

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