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Swiss Patient Access Pilot (SPAP)

SPAP Schlussbericht schafft Evidenz für einen verbesserten Zugang zu Krebstherapien

Olten (ots)

Der Einbezug von klinischen Fachexperten verbessert den Zugang zu medizinisch indizierten Krebstherapien, so lautet ein Ergebnis aus dem fundierten Schlussbericht zum Swiss Patient Access Pilot (SPAP). Die klinischen Fachexperten haben bis Ende Dezember 2022 total 290 Anträge für Krebstherapien geprüft, die vorgängig eine doppelte Ablehnung durch die Krankenversicherer erfahren haben. Davon wurden insgesamt 191 Fälle gutgeheissen und somit eine Therapie für die betroffenen Patientinnen und Patienten ermöglicht.

Die initialen Projektpartner von SPAP, die Schweizer Niederlassungen von Bristol Myers Squibb und Roche Pharma sowie die Schweizerische Gesellschaft für Medizinische Onkologie (SGMO) sind im März 2019 mit drei Hypothesen in das Multi-Stakeholder-Projekt SPAP gestartet, die es zu validieren galt. Es sollte Evidenz für die Existenz von sogenannten Härtefällen (d.h., Patientinnen und Patienten, die "durch das Netz fallen" und die keinen Zugang zu medizinisch indizierten Krebstherapien haben) geschaffen und aufgezeigt werden, ob der Einbezug eines onkologischen Expertengremiums zu konsistenteren Entscheiden und damit zu mehr prozessualer Gleichbehandlung im Rahmen der Einzelfallvergütung Art. 71a-d KVV führt. Alle drei Hypothesen wurden durch die Evaluation, welche die Hochschule Luzern (HSLU) vorgenommen hat, eindeutig bestätigt.

Zudem konnte SPAP zeigen, dass sich die unterschiedlichsten Akteure im Gesundheitswesen konstruktiv zusammentun können und sich mit breit abgestützten Pilotprojekten praktische Erkenntnisse gewinnen lassen.

Expertengremium hat sich bewährt

SPAP hat belegt, dass der Zugang in der Einzelfallvergütung gemäss Art. 71a-d KVV nicht für alle KVG-Versicherten Patientinnen und Patienten gleichermassen gegeben ist. Im Rahmen des Piloten konnte der Zugang zu medizinisch indizierten Krebstherapien für insgesamt 191 Patientinnen und Patienten sichergestellt werden. Die klinischen Fachexperten kamen innerhalb von durchschnittlich dreieinhalb Tagen zu einer fundierten Behandlungsentscheidung. Konkret: insgesamt sind von März 2019 bis Ende 2022 total 290 Anträge bei SPAP eingegangen, davon wurden 93 formal oder klinisch abgelehnt und 191 wurden von klinischen Fachexperten trotz initialer doppelter Ablehnung durch die Krankenversicherer gutgeheissen. In 48% der gestarteten, respektive 37% der gutgeheissenen und verrechneten Fälle blieben die Krebspatienten mindestens drei Monate - teilweise auch deutlich länger (bis zu 48 Monate) - auf Therapie. Dies legt nahe, dass die Betroffenen von einer Behandlung profitierten und ein Expertengremium einen Mehrwert im Schweizer Gesundheitswesen schafft.

Fachexperten lassen sich im Prozess integrieren

Die Evaluation der ersten Projektphase hat ergeben, dass der Zugang zu medizinisch indizierten Krebstherapien durch ein Expertengremium verbessert werden kann und dieses in der Lage ist, rasch (durchschnittlich in dreieinhalb Tagen) und fundiert zu entscheiden. In einer zweiten Phase des Piloten hat eine breit abgestützte SPAP Arbeitsgruppe konkrete Handlungsempfehlungen erarbeitet, die unter anderem aufzeigen, wie ein Expertengremium in den Prozess von Art. 71a-d KVV eingebunden werden kann. Auch wurde ein Kriterienraster für die Objektivierung der klinischen Expertenbeurteilung der eingereichten Gesuche entwickelt.

Die detaillierte Auswertung der Projektevaluation durch die HSLU und die Empfehlungen der Arbeitsgruppe wurden im SPAP-Schlussbericht zusammengefasst, welcher für alle Interessierten zur Verfügung steht ( https://www.swisspap.info/de/).

Der Schlussbericht liefert zusätzliche Evidenz für die breit abgestützte Forderung verschiedenster Stakeholder aus dem Gesundheitswesen für den Einbezug eines unabhängigen Expertengremiums im Prozess des Art. 71a-d im Rahmen der laufenden KVV-Revision.

Über SPAP

Die Schweizerische Gesellschaft für medizinische Onkologie (SGMO) sowie die Schweizer Niederlassungen der forschenden Pharmaunternehmen Bristol Myers Squibb, Roche Pharma, Pfizer, Takeda und Novartis zählen zu den Projektpartnern. Das Sekretariat wird von SICOmed geführt.

Begleitet wurde das Projekt durch ein nationales Begleitkomitee (National Advisory Committee), mit welchem die Ergebnisse und Erkenntnisse jeweils kritisch gespiegelt wurden. Dieses hat sich aus Vertreterinnen und Vertretern folgender Organisationen aus dem Gesundheits- bzw. Krebsbereich zusammensetzt: Interpharma, Krebsliga Schweiz, Oncosuisse und Schweizerischen Gesellschaft der Vertrauens- und Versicherungsärzte (SGV).

Zusätzlich fand eine wissenschaftliche Begleitung des Projekts durch die Hochschule Luzern (HSLU) statt. Dank dieser Analyse des SPAP konnten die verfolgten Ansätze quantifiziert, evaluiert und schlussendlich von der SPAP-Projektgruppe Handlungsempfehlungen abgeleitet werden.

Pressekontakt:

Im Auftrag von SPAP:
Sara Käch
Sensor Advice GmbH
Mobile: +41 79 208 16 33
E-Mail: sk@sensoradvice.ch
Website: www.swisspap.info

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