Emmi unterstreicht Käsestrategie - Börsengang verschoben
Luzern (ots)
Der Verwaltungsrat der Emmi AG hat sich mit der neuen Situation bezüglich Übernahme des SDF-Käsegeschäftes auseinandergesetzt. Emmi bedauert den Entscheid der Weko, eine vertiefte Prüfung durchzuführen. Das Geschäft kann nicht wie vorgesehen abgewickelt werden, was wiederum dazu führt, dass neue Geschäfts- und Finanzierungspläne erarbeitet werden müssen.
Nach wie vor hält Emmi an ihrer Vorwärtsstrategie und vorab am Ziel, die Nummer-1-Position beim Käse zu stärken fest. Die Bedeutung des Käsegeschäft für die Zukunft der Schweizer Milch- und Käsewirtschaft wird vom Bund und den Schweizer Milchproduzenten anerkannt. Der Aufbau einer schlagkräftigen Vermarktungsorganisation mit einer starken Emmi Marke im In- sowie im Ausland ist richtig und wichtig für den Schweizer Käse. Der Verwaltungsrat hat deshalb beschlossen, das Käsegeschäft abzuwickeln - vorausgesetzt, die Weko stimmt vorbehaltslos zu. Der Übernahmetermin wird per 1. Januar 2003 geplant. Aufgrund des neuen Termins und der verschlechterten Umweltbedingungen müssen die Verträge neu verhandelt werden.
Projekt IPO 2002
Zur Finanzierung der Zukunft hat die Emmi AG vor einem Jahr eine wandelbare Anleihe mit Erfolg placiert und den Börsengang für 2005 angestrebt. Aufgrund des Käsegeschäfts in diesem Jahr (Akquisition) wurde das Projekt gestartet, den Börsengang auf 2002 vorzuverlegen. Im Projektteam arbeiteten die Zürcher Kantonalbank als Leadmanager und die Bank Reichmuth+Co als Co-Leader mit. Seit der im Frühjahr bekannt gegebenen Absicht, sich bei günstigem Börsenumfeld noch in diesem Jahr dem Publikum zu öffnen, hat sich dieses Umfeld massiv verschlechtert. Die Schweizer Börse ist eingebrochen. Aber auch die wirtschaftliche Lage insbesondere im Milch- und Käsesektor sowohl im Inland wie auch in Europa hat sich drastisch verschlechtert. Der Verwaltungsrat hat deshalb beschlossen, den Börsengang wie ursprünglich geplant auf 2004/2005 zu verschieben.
Rohstoff-Preissituation
Der Konsum von Lebensmitteln in den meisten europäischen Ländern inklusive der Schweiz ist eher verhalten. Dies hat sich im ersten Halbjahr vor allem beim Export von Käse ausgewirkt. Die ungünstige Wechselkurssituation sowie die Reduktion von staatlichen Beiträgen zur Exportförderung haben die Produkte im Ausland massiv verteuert. Zeitgleich haben ausländische Mitbewerber die Produktepreise zwischen 15 und 30 Prozent gesenkt.
Die Rohstoff-Preissituation im Schweizer Milchmarkt hat sich insgesamt sehr negativ auf die Fähigkeit von Emmi ausgewirkt, ihre Produkte zu konkurrenzfähigen Preisen anbieten zu können. Eine effiziente Vermarktung der Milchprodukte im In- und Ausland ist auf dem gegenwärtigen Niveau eines durchschnittlichen Milchpreises von 79.6 Rappen pro Kilo nicht mehr gewährleistet. In der EU steht der Milchpreis mittlerweile bei 45 Rappen pro Kilo (Emmi Hauptmarkt Deutschland: 41 Rappen). Eine Senkung des Milchpreises um rund 5 Rappen per 1. November 2002 ist deshalb unumgänglich, um einen Teil der Konkurrenzfähigkeit zurückzugewinnen. Mit der Öffnung der Grenzen wird sich der Preisdruck weiter verschärfen. Die Senkung des Milchpreises erfolgt im Einklang mit der Agrarpolitik. Detaillierte Angaben zu den Ergebnissen des ersten Semesters werden im Halbjahresbericht publiziert.
Über Emmi
Die Emmi Gruppe mit Hauptsitz in Luzern ist das führende Schweizer Unternehmen für Käse und Frischprodukte. Das seit Jahren anhaltende Wachstum von 7-10 Prozent erfolgt durch Innovationen, Markanteilgewinne, Akquisitionen und eine verstärkte Auslandtätigkeit. Umsatz 2001: 1.263 Mia. CHF. Emmi beschäftigt an elf Standorten in der Schweiz sowie in Österreich, Deutschland und den USA 1420 Mitarbeitende. Im Jahr 2001 hat Emmi eine handelbare nachrangige Anleihe mit bedingtem Wandelrecht erfolgreich aufgelegt. Für 2005 ist der Börsengang geplant.
Kontakt:
Ingrid Schmid
Konzernkommunikation Emmi Gruppe
Tel.: +41-(0)41-227'26'47
Mobile: +41-(0)79-476'50'81
Internet: www.emmi.ch
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