Bundesamt für Kommunikation (BAKOM)
BAKOM: Geteilte Meinungen zu einem möglichen neuen Jugendradio in Zürich
Biel (ots)
03.10.2002 - Grosse Beteiligung an der Umfrage des BAKOM zu einem neuen Jugendradio in Zürich, kontroverse Stellungnahmen der interessierten Kreise
Soll in Zürich ein neues Jugendradio konzessioniert werden? Diese Frage stellte das Bundesamt für Kommunikation (BAKOM) öffentlich zur Diskussion. Über 30 Institutionen, Verbände und Gesellschaften sowie rund 500 Einzelpersonen haben sich an der Ende August 2002 abgeschlossenen Anhörung beteiligt.
Stadt und Kanton Zürich begrüssen die Idee eines neuen Jugendradios ebenso wie die politischen Parteien, die sich zu Wort gemeldet haben (SP, FDP, Junge CVP). Unterstützung findet der Vorschlag ferner bei verschiedenen Kulturorganisationen, Konsumentenverbänden, bei der Werbebranche sowie bei den Vertretern bestehender oder geplanter Radiostationen, die ihre Programme über UKW-Frequenzen im Raum Zürich verbreiten möchten.
Eine nähere Betrachtung zeigt allerdings, dass die Befürworter des Projekts unterschiedliche Vorstellungen darüber haben, wie ein solches Radio aussehen soll. Fordern einige eine spezielle lokale Informationsleistung, erwarten andere ein jugendliches Mehrheitenprogramm. Sehen gewisse Kreise im neuen Radio einen Kanal für aktuelle internationale Musiktrends, verlangen andere die spezielle Beachtung der einheimischen Musikszene. Ferner befürworten die Einen ein professionelles kommerzielles Radio, derweil sich die Anderen für ein nicht kommerzielles, alternatives Radio aussprechen.
Kritisch äusserten sich die SRG SSR, die Verbände der Privatradios und der Presse sowie die meisten Zürcher Lokalradios. Sie verweisen auf die bisherige Zurückhaltung des Bundesrates bei der Zulassung von UKW-Programmen. Ferner erachten sie den Zeitpunkt für eine Neukonzessionierung angesichts der laufenden Revision des Radio und Fernsehgesetzes als ungünstig und befürchten, dass die im BAKOM laufenden Bestrebungen für eine gesamtschweizerische Sanierung des UKW-Netzes gefährdet werden könnte. Geltend gemacht wird auch, die neue Station könnte auf die bestehenden Radios negative wirtschaftliche Auswirkungen haben. Argumentiert wird schliesslich, die Bedürfnisse der Jugend seien zu unterschiedlich, als dass sie mit einem Radioprogramm befriedigt werden könnten.
Das BAKOM wertet die Ergebnisse der Umfrage gegenwärtig aus. Das UVEK wird das Geschäft anschliessend dem Bundesrat unterbreiten. Stimmt der Bundesrat der Einführung eines neuen Jugendradios in Zürich zu, wird die Konzession im Frühling 2003 öffentlich ausgeschrieben.
BAKOM - Bundesamt für Kommunikation Amtskommunikation
Auskünfte: Martin Dumermuth Vizedirektor BAKOM +41 32 327 55 45