Schweizer Hilfe für die Hungernden im südlichen Afrika
Bern (ots)
Rund 3 Millionen Franken hat bisher die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA in diesem Jahr für die Nothilfe im südlichen Afrika eingesetzt. Vor dem Hintergrund einer immer ausgeprägteren Nahrungsmittelkrise werden die Mittel schweizerischen Nichtregierungsorganisationen und dem UNO-Welternährungsprogramms WFP für die Verteilung von Getreide und Milchprodukten zur Verfügung gestellt. Mit einem Barbeitrag wird auch das UNO-Flüchtlingshochkommissariat UNHCR unterstützt. Im Einsatz sind zudem vier Experten des Schweizerischen Korps für humanitäre Hilfe SKH.
Eine Kombination von Dürre, wirtschaftlichen Rückschlägen, strukturellen Problemen und politischem Missmanagement hat die Ernährungssicherheit im südlichen Afrika seit Monaten kontinuierlich verschlechtert. Zusätzlich verschärft wird die Krise durch die hohe Zahl von Aidsfällen. Laut Schätzungen des UNO-Welternährungsprogramms WFP könnten an die 13 Millionen Menschen bis zur nächsten Ernte im April 2003 auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen sein - allein die Hälfte davon lebt in Simbabwe. Ebenfalls betroffen sind die Länder Malawi, Sambia, Mosambik, Lesotho und Swasiland. Das WFP geht davon aus, dass in den nächsten acht Monaten 1,2 Millionen Tonnen Getreide als Soforthilfe für die Hungernden fehlen. Dies entspricht Kosten von mindestens 500 Millionen Dollar. - Eine Krise solchen Ausmasses kann nur in enger Zusammenarbeit aller humanitären Akteure sowie in Koordination mit den internationalen Organisationen und dem UNO-System angegangen werden.
Die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA hat über ihre Koordinationsbüros in Pretoria und Maputo sowie über die Schweizer Botschaft in Harare die Entwicklung der Lage kontinuierlich aufmerksam verfolgt und überdies Vertreter der DEZA-Zentrale in Bern zu Abklärungen vor Ort ent-sandt. Aufgrund dieser Abklärungen werden mehrere Experten des Schweizerischen Korps für humani-täre Hilfe SKH zur Unterstützung der UNO-Operationen eingesetzt. Ein Experte wurde dieser Tage nach Johannesburg entsandt, um in den kommenden Wochen für das WFP wichtige Überlandstrassen in der Region hinsichtlich ihrer Tauglichkeit für Lebensmitteltransporte zu beurteilen und Sofortmassnahmen zur Verbesserung der Transportwege einzuleiten. Ebenfalls für das WFP stehen gegenwärtig drei SKH-Logistiker in Zimbabwe, Malawi und Sambia zur Stärkung des Verteilsystems im Einsatz.
Die Bereitstellung von Finanzmitteln zur Verteilung von Getreide, Milchprodukten und Saatgut ist ein weiteres Element der Humanitären Hilfe des Bundes zugunsten der Hungernden im südlichen Afrika: Rund 1,7 Millionen Franken wurden dem WFP, einem der wichtigsten DEZA-Partner im UNO-System, zur Verfügung gestellt. Die Arbeit Schweizerischer Nichtregierungsorganisationen wurde in diesem Jahr bisher mit 350'000 Franken unterstützt. Und 400'000 Franken kommen dem UNO-Flüchtlingshochkommissariat UNHCR für seine Operationen in Zambia zu. Einschliesslich der Personalkosten für die SKH-Experten hat somit die DEZA seit anfangs Jahr insgesamt 2,83 Millionen Franken zur Linderung der Not im südlichen Afrika eingesetzt.
Kontakt:
DIREKTION FÜR ENTWICKLUNG
UND ZUSAMMENARBEIT (DEZA)
Medien und Kommunikation
Joachim Ahrens
DEZA-Sprecher
Tel. +41/31/322'35'59