Eidg. Finanz Departement (EFD)
Kosten der Oeffentlichkeitsarbeit des Bundes
Bern (ots)
Mit einem neuen Erhebungsverfahren schafft die Eidg. Finanzverwaltung mehr Transparenz über die Kosten der Oeffentlichkeitsarbeit der Bundesverwaltung. Die Gesamtkosten für die Oeffentlichkeitsarbeit haben sich im Jahr 2000 auf 62,5 Mio. Franken belaufen. Ueber 50 Prozent davon, rund 33,7 Mio. Franken, machen die Personalkosten aus. Von diesen Zahlen hat der Bundesrat gestern Mittwoch Kenntnis genommen.
Ueber die Aktivitäten der Oeffentlichkeitsarbeit und die daraus resultierenden Kosten bestand bisher innerhalb der Bundesverwaltung zu wenig Transparenz. Eine Ausscheidung der Kosten nach dem Verwendungszweck war nur vereinzelt möglich, da die Ausgaben in der Finanzrechung auf verschiedene Zahlungskredite aufgeteilt werden. Auf Wunsch der Finanzkomission des Nationalrates hat der Bundesrat der Eidgenössischen Finanzverwaltung und der Bundeskanzlei den Auftrag erteilt, ein von der Finanzrechung getrenntes Kostenerhebungsverfahren zu entwickeln. Mit Blick auf die zunehmende Bedeutung der Informationstätigkeit und im Interesse einer effizienten Wahrnehmung des Informationsauftrages wurden die notwendigen Voraussetzungen für vermehrte Transparenz und eine gezieltere Steuerung der zur Verfügung stehenden Ressourcen geschaffen.
Die Kosten 2000 wurden retrospektiv mit einer Uebergangslösung erhoben, die sich teilweise an das Erhebungsverfahren anlässlich der Beantwortung der Interpellation Borer (Informationsflut in der Bundesverwaltung) vom 24. März 2000 anlehnt. Die sieben Departemente, die Bundeskanzlei und rund 70 Bundesämter mussten die Personal- und Sachkosten der Oeffentlichkeitsarbeit nach einem vorgegebenen Produktekatalog auflisten. Dieser enthält u.a. Lohn- und Arbeitsplatzkosten, Kosten der Medienarbeit, Druck- und Gestaltungskosten von Publikationen und Kampagnen, Kommissionen und Honorare Dritter, Internet und spezifische Informatikkosten. Nicht berücksichtigt wurden gesetzlich vorgeschriebene Aktivitäten (z.B. die Abstimmungserläuterungen oder die Kampagne zur Volkszählung), Uebersetzungskosten, Intranet und die interne Personalinformation. Die Erfahrungen der Uebergangslösung werden in das definitive Erfassungsverfahren einfliessen, mit dem die Kosten ab 2001 erfasst werden.
Personalkosten
Erstmals wurden nicht nur die Informationsbeauftragten erhoben, sondern alle
Berufskategorien (PR-Berater, Webmaster, Sekretariate) berücksichtigt, welche sich teilweise oder ausschliesslich mit Oeffentlichkeitsarbeit beschäftigen. Gesamthaft befassen sich beim Bund 432 Personen mit Kommunikationsaufgaben, die sich 347 Hundert-Prozent-Stellen teilen. Berücksichtigt man nur die für die Oeffentlichkeitsarbeit verwendete Arbeitszeit (63% der gesamten Arbeitszeit), so ergibt sich folgendes Bild: Information 114 Vollzeitstellen, Public Relations und Publikationen 28 Vollzeitstellen, Internet 37 Vollzeitstellen, Sekretariat und übrige Personen 39 Vollzeitstellen (Total 218 Vollzeitstellen). Die resultierenden Personalkosten inklusive Büro und Infrastruktur belaufen sich auf 33,7 Mio. Franken.
Sachkosten
Die gesamten Sachkosten, inkl. Druckkosten, Kampagnenkosten, Honorare an Externe, spezifische Informatikkosten u.a., ergeben 28,8 Mio. Franken. Die grössten Kostenträger sind die bei der EDMZ eingestellten Druckkosten (10, 5 Mio. Franken) und die Kommissionen und Honorare an Werbe- und PR-Agenturen (9,4 Mio. Franken).
Totalkosten
Die Gesamtkosten der Oeffentlichkeitsarbeit des Bundes gemäss dem vorgegebenen Produktekatalog belaufen sich auf 62,5 Mio. Franken. Die Kosten für Pflichtpublikationen, Uebersetzungen und die interne Information wurden nicht berücksichtigt.
Synergien schaffen
Ein effizienter Mitteleinsatz kann durch die Nutzung von Synergien, die Eliminierung von Doppelspurigkeiten und eine engere Koordination auf Stufe Aemter und Departemente unterstützt werden. Im Hinblick auf die Nutzung von Sparpotentialen empfehlen die Finanzverwaltung und die Bundeskanzlei, dass Eigenleistungen (Konzeption, Redaktion) Vorrang vor teureren Fremdaufträgen haben müssten, sofern die Ressourcen intern vorhanden sind. PR-Produktionen sollten sich im wesentlichen auf Schwerpunktgeschäfte beschränken. Die interne Bereitstellung von Leistungen (z.B. Grafik), die heute extern eingekauft werden, könnte mittelfristig zur Kostenreduzierung beitragen.
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