Eidg. Finanz Departement (EFD)
EFD: NOVE-IT erfolgreich abgeschlossen
Bern (ots)
25. Feb 2004 (EFD) Das Programm NOVE-IT, die Reorganisation der Bundesinformatik, wurde Ende 2003 nach fünf Jahren Arbeit abgeschlossen. Aufgrund erster Auswertungen kann festgestellt werden, dass die Ziele weitgehend erreicht wurden. Mit einer Abschlussver-anstaltung wurde heute im Kultur-Casino Bern für die zahlreichen Beteiligten am Programm ein sichtbarer Schlusspunkt gesetzt, der gleichzeitig auch als Startschuss für eine effiziente Bundesinformatik nach NOVE-IT zu betrachten ist. Dabei plädierte Bundesrat Hans-Rudolf Merz dafür, auch risikoreiche Projekte wie NOVE-IT anzupacken und damit, unter Inkaufnahme unvermeidlicher Fehler, hohen Ertrag anzustreben.
NOVE-IT ist das umfassende Reorganisationsprogramm der Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) der Bundesverwaltung, das 1997 ausgelöst und Ende 2003 abgeschlossen wurde. Es hatte zum Ziel, die Effizienz um 23% zu steigern und so rund 130 Millionen Franken jährlich für die Erfüllung neuer Aufgaben mittels IKT verfügbar zu machen. Gleichzeitig wurde eine höhere Flexibilität zur Anpassung an neue Anforderungen, bessere Qualität und Sicherheit angestrebt. Die Effizienzsteigerung ist vollständig, die übrigen Ziele sind weitgehend erreicht worden. Dies zeigte die Ergebnismessung, die Ende 2003 durch die Departemente und die Programmleitung im Informatikstrategieorgan Bund (ISB) durchgeführt worden war. Sie wird bis Herbst 2004 mit einer unabhängigen Evaluation durch aussenstehende Firmen und ein Universitätsinstitut überprüft und ergänzt.
Die Ergebnisse wurden mit folgenden Massnahmen erreicht:
- Die Trennung von IKT-Leistungsbezügern-, Leistungserbringern und strategischer Steuerung bewirkt, dass nur noch das getan wird, was die Verwaltungseinheiten aufgrund ihrer Aufgaben bestellen. Vor NOVE- IT hatten weitgehend die Informatikdienste Richtung und Entwicklung der IKT bestimmt.
- Die Anzahl der Leistungserbringer wurde von 75 auf 6 reduziert, höchstens einen pro Departement. Das Bundesamt für Informatik und Telekommunikation (BIT) erbringt Leistungen, die in der ganzen Bundesverwaltung in gleicher Weise nachgefragt werden (Querschnittsleistungen).
- Die IKT-Infrastruktur wurde harmonisiert und wird nun durch ein übergeordnetes Architekturmodell zusammengehalten.
- Strikte Standardisierung und die Konzentration auf ein oder wenige Produkte zur Unterstützung gleichartiger Aufgaben lösen eine unübersehbare Vielfalt an Hardware und Software ab.
- Es wurden 9 Informatikprozesse definiert, nach denen alle Aktivitäten von Leistungsbezug und Leistungserbringung in der Bundesverwaltung in gleicher Art abgewickelt werden. Dazu wurden wichtige Instrumente neu und weiter entwickelt, welche die Durchführung der Prozesse ermöglichen. Dazu gehören das auch ausserhalb der Bundesverwaltung anerkannte Projektführungsinstrument HERMES und ein Informatikcontrolling.
- Eine Kosten- und Leistungsrechnung wurde entwickelt, so dass ab 2005 die Kosten der IKT erstmals transparent sein werden. Dies schafft auch die Voraussetzung für die Leistungsverrechnung, die vorerst in der IKT getestet und mit dem Neuen Rechnungsmodell voraussichtlich ab 2007 auch für andere Bereiche gelten wird.
Für NOVE-IT hatte das Parlament 2000 einen Rahmenkredit von 200 Millionen Franken für Investitionen und Unterstützung bewilligt. Er wird bis auf rund 1 Million Franken ausgeschöpft. Der Verpflichtungskredit von 30 Millionen Franken für Personalmassnahmen wurde nur zur Hälfte beansprucht. Vom Sozialplan musste nur wenig Gebrauch gemacht werden, weil das Wachstum der Aufgaben im IKT- Bereich einen Teil der gegen 300 Stellenreduktionen gleich wieder als Aufstockungen erforderte, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die nötige Flexibilität zeigten, neue Stellen anzunehmen, andere in der zu Beginn noch sehr guten Marktlage für Informatiker anderswo unterkamen. Insgesamt wurde die Rentabilität der Investitionen (Return on Invest) von 215 Millionen Franken bereits Ende 2003 erreicht.
Bundesrat Hans-Rudolf Merz sprach im Casino allen Beteiligten aus der Bundesverwaltung und aus den unterstützenden Firmen seinen Dank aus. Er lobte Durchführung und Erfolg des Programms, verhehlte aber nicht, dass auch Fehler gemacht wurden. Er plädierte dafür, in der Bundesverwaltung auch risiko- und deshalb ertragreiche Projekte anzupacken und nicht in erster Linie darauf bedacht zu sein, ja keine Fehler zu machen. Der Anlass solle deshalb nicht nur befriedigte und kritische Rückschau sein, sondern auch Startschuss für die Weiterentwicklung einer modernen und effizienten Verwaltungsinformatik, sagte Merz.
Auskunft für Medienschaffende:
Jürg Römer, Informatikstrategie Bund, Tel. 031 325 98 98, Mobil 079 277 37 65
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