Japans Yen-Diplomatie verhindert Walschutzgebiete
London/Wädenswil (ots)
Eben endete in London die Jahrestagung der Internationalen Walfangkommission (IWC). Die Vorschläge für Walschutzgebiete im Südpazifik und im Südatlantik wurden abgelehnt. Gleichzeitig wurde eine geschichtsträchtige Resolution betreffend der mehr als zweifelhaften Praxis des Stimmenkaufs Japans mit Konsens verabschiedet.
Die Ablehnung der Walschutzgebiete im Südpazifik und im Südatlantik ist offensichtlich das Resultat von Japans Einfluss auf kleine und/oder arme Nationen, die an der IWC im Austausch für Wirtschaftshilfe vorbehaltlos im Sinne Japans stimmen" sagt Sigrid Lüber, Präsidentin der ASMS. Die ASMS hat zu diesem Thema ein völkerrechtliches Gutachten in Auftrag gegeben, welches In der Diskussion über die Resolution zu Transparenz und Stimmenkauf grosse Beachtung fand, gemäss welchem eine solche Einflussnahme auf Mitgliedstaaten ethisch nicht vertretbar ist und gegen die internationale Diplomatie verstösst.
Japan hat bereits gedroht, im nächsten Jahr 8 neue Länder in die IWC zu bringen, um das internationale Walfangmoratorium auzuheben. Dies hätte die Wiederaufnahme des weltweiten kommerziellen Walfangs zur Folge - eine Entwicklung, die das legitime Interesse der Öffentlichkeit am Walschutz untergraben würde.
Unglücklicherweise hat die gegenwärtige Situation in der IWC nicht nur einen negativen Einfluss auf dringend nötige Schutzmassnahmen für Wale und Delfine, sondern auch auf Umwelt- und Tierschutzorganisationen wie die ASMS. Wir haben grosse Mühe, der Schweiz das Anliegen der Bevölkerung in Sachen Walschutz näherzubringen", sagt Sigrid Lüber. Die Schweiz zieht eine Zusarnmenarbeit mit sogenannten wise-use Organisationen, namentlich die International Wildlife Management Consortium (IWMC) vor, die unter dem Dockmantel der nachhaltigen Nutzung für die Interessen der Walfanglobby eintreten. Die Anliegen der zur Zeit rund 30'000 Mitglieder und Gönner der ASMS und von anderen Umwelt- und Tierschutzorganisationen finden in der Schweiz leider zu wenig Beachtung."
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