Alle Storys
Folgen
Keine Story von OceanCare mehr verpassen.

OceanCare

NATO tötet Wale - auf den Kanarischen Inseln

Wädenswil/Kanarische Inseln, 29. September 2002 (ots)

Am 24.
September sind 9 verschiedene Schnabelwale auf den Kanarischen Inseln
gestrandet, wovon alle tot sind. 5 oder 6 Tiere wurden ins Meer
zurückgestossen und zwei schwimmen ganz in der Nähe der Küste. Die
mysteriöse Massenstrandung erfolgte zur gleichen Zeit wie die breit
angelegten Manöver der NATO-Seestreitkräfte (Manöver "Neo tapon
2002") nahe der Strände der beliebten Kanarischen Inseln. Beteiligt
waren mindestens 58 Boote, 6 Unterseeboote und 30 Flugzeuge. Die
Behörden der Kanarischen Inseln sollen die NATO unverzüglich zum
Übungsabbruch aufgefordert haben. Mittlerweile liegen die
veterinärmedizinischen Untersuchungsergebnisse der obduzierten
Walschädel vor: Ursache für die Strandung und den Tod der Wale ist
bei allen Tieren eine Hirnblutung gewesen. Die Tiere seien sonst in
bester Gesundheit gewesen. Eine spezielle Analyse über Lärm als
Ursache der Blutungen ist noch im Gange, um herauszufinden, ob die
Blutungen durch Lärm verursacht wurden. Schon jetzt steht aber fest,
dass die Wale höchstwahrscheinlich auf Grund der gefürchteten
Unterwasser-Sonartests der NATO-Seestreitkräfte gestorben sind. Das
militärische Hochkommando hat zugegeben, dass zur Zeit der
Strandungen Sonar-Übungen mit mittleren Frequenzen durchgeführt
wurden.
Bereits im März 2000 sind 17 Wale, 14 davon Schnabelwale, in den
Bahamas gestrandet, nachdem kurz zuvor militärische U-Boot-Manöver im
Gebiet durchgeführt wurden. Die US-Navy musste eine ursächliche
Verbindung zwischen ihren Tests und den mindestens sieben toten Walen
eingestehen.
Die US-Navy und die NATO entwickeln seit längerem neue
Sonarsysteme unter Wasser, welche auch leise (feindliche)
Unterseeboote orten sollen. Das LFA-Sonar (Low Frequency Active
Sonar) nutzt extrem laute, niedrigfrequente Signale, mit welchen rund
vier Fünftel der Ozeane dieser Welt beschallt werden sollen. Dieses
System sendet Impulse mit bis zu 240 Dezibel Lautstärke aus. Im
Vergleich dazu erzeugt ein Düsenflugzeug eine Lautstärke von bloss
140 Dezibel. Seit Mitte Juli darf die US-Navy diese militärische
Technologie definitiv anwenden.
Auf dem ASMS-Symposium "whale zone 02" im Juli 2002 hat die
US-Wissenschaftlerin Marsha Green einen aufrüttelnden Vortrag über
die Lärmverschmutzung der NATO in den Meeren gehalten. Die ASMS hat
damals entschieden, eine europaweite Kampagne für lärmfreiere Ozeane
und gegen den Einsatz von LFAS zu lancieren. Die NATO, die UNO und
sämtliche Mitgliedstaaten werden aufgefordert, als Sofortmassnahme
sämtliche Sonar-Einsätze unverzüglich abzubrechen. Bis zum Vorliegen
gesicherter Erkenntnisse über die Wirkung auf die badenden Menschen,
die Meeresflora und -fauna definitiv auf den Einsatz in den
US-amerikanischen und in den Weltmeeren zu verzichten.
Petitionsbogen können im ASMS-Büro bestellt werden: 
info@asms-swiss.org oder Tel. +41/1/780'66'88 oder Fax
+41/1/780'68'08

Kontakt:

ASMS
Noèlle Delaquis
Silent Oceans Campaign
Mobile: +41/76/393'20'60

Quellen:
- Marsha L. Green, PhD
Ocean Mammal Institute
Internet: www.oceanmammalinst.com

- SECAC
(Society for the Sutdy of the Cetaceans in the Canary Archipelago)

mailto:ziphius@teide.net

- Veterinary Department of the University of
Las Palmas de Gran Canaria
Dr. Antonio Fernandez
mailto:vidi@ulpgc.es
[ 001 ]

Weitere Storys: OceanCare
Weitere Storys: OceanCare