5. Juni: Welt-Umwelttag: Tot oder lebendig? Das Leiden der Meere
Wädenswil (ots)
"Wanted! Seas and Oceans - Dead or alive?" Das Motto soll auf die Bedrohung der Meere aufmerksam machen. ASMS OceanCare reicht anlässlich des Welt-Umwelttages in New York eine internationale Petition ein. Sie ruft zum Kampf gegen extrem schädliche militärische Sonar-Experimente in den Meeren auf.
Nachhaltigkeit - der schonende Umgang mit den Ressourcen unseres Planeten ist Aufgabe von grösster, kontinentübergreifender Bedeutung. Dies soll am Welt-Umwelttag diesen Samstag durch Aktionen, Veranstaltungen und Kampagnen unterstrichen werden. Seit 1972 findet der Welt-Umwelttag jährlich am 5. Juni statt. Heute beteiligen sich rund 150 Staaten am "World Environment Day". Ziel ist es, möglichst viele Menschen zu informieren und zum Mitmachen zu bewegen.
Nichts symbolisiert die weltumspannende Bedeutung eines achtungsvollen Umgangs mit unserer Mitwelt besser als die Ozeane. Deshalb lautet das Motto des diesjährigen Umwelttages "Wanted! Seas and Oceans - Dead or alive?". Sind die Meere und Ozeane heute eher tot als lebendig? "Das Motto erinnert daran, dass wir es in den Händen haben, wie wir mit den Meeren umgehen wollen", sagt Sigrid Lüber, Präsidentin der Schweizerischen Organisation "ASMS OceanCare".
"Wollen wir gesunde, lebendige Meere, oder wollen wir sie verschmutzt und tot?" Sigrid Lüber zählt einige der gravierendsten Ursachen für die Belastung auf: Die Überfischung und rücksichtslose Ausbeutung der Meeresressourcen, an deren Folgen jährlich Millionen Tiere zusätzlich als "Beifang" sinnlos sterben. Die Verschmutzung durch Giftstoffe, feste Abfälle wie Plastikgegenstände und durch Überdüngung, welche ganze Meeresgebiete zu toten Zonen macht. Oder die Klimaveränderung.
Am meisten sorgt sich Sigrid Lüber aber gegenwärtig über die rasant zunehmende Lärmbelastung der Ozeane: "Dabei geht es hier weniger um Motorenlärm. Eine weit schlimmere Gefahr sind militärische Experimente mit hochleistungsfähigen, niedrigfrequenten Sonarsystemen." Der enorme Krach dieser künstlichen Tieftöne stört Wale, Delfine und andere Lebewesen bei der Orientierung, Kommunikation und bei der Beuteortung. "Die Sonar-Dröhnung kann erwiesenermassen tödlich sein."
Deshalb hat ASMS OceanCare zusammen mit Partnerorganisationen eine Petition erarbeitet. Sie hält unter anderem fest, dass die Sonar-Experimente internationales Seerecht verletzen. Die Petition fordert daher den prinzipiellen Verzicht der Lärm-Attacken. Weiter seien internationale Übereinkommen zu schliessen, welche den Umgang mit derartigen Experimenten regulieren. Zudem müssten beabsichtigte Lärmversuche öffentlich gemacht werden, und es sei nach Alternativen zu forschen.
Fast 50 europäische Nichtregierungs-Organisationen haben die Petition unterzeichnet. Zusammen mit der Amerikanerin Marsha Green vom "Ocean Mammal Institute" wird Sigrid Lüber die Petition der über 80 europäischen und US-Organisationen in New York anlässlich des Umwelttages Vertretern des UNEP (United Nations Environment Programme) überreichen. "Wir alle müssen sehr sorgsam mit den Meeren umgehen", ist für Sigrid Lüber klar: "Auch wir Schweizer als Binnenländer beeinflussen das Geschehen im Meer auf mannigfaltige Weise - Und weit mehr als viele denken.
Über ASMS OceanCare:
ASMS OceanCare setzt sich seit 1989 mit Nachdruck für den Schutz von Walen, Delphinen und Robben, sowie für den Lebensraum aller Meeresbewohner ein. Jagd, Überfischung und Zerstörung der Ökosysteme bedrohen auf vielfältige Weise die Zukunft dieser Tiere - und auch unsere. Mit erfolgreichen Kampagnen, Petitionen, Forschungsprojekten sowie Aktivitäten auf politischer Ebene hat sich ASMS OceanCare weltweit Respekt, Anerkennung und Beraterstatus verschafft. An der Internationalen Walfangkonferenz (IWC) ist sie die einzige Schweizer Lobby für die Tiere. Bei all ihren Aktivitäten strebt ASMS OceanCare eine kooperative und lösungsorientierte Zusammenarbeit an, denn was uns alle angeht, können wir nur gemeinsam lösen.
Kontakt:
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