Caritas Schweiz / Caritas Suisse
Caritas realisiert umfangreiche Nothilfe-Projekte in der Sahelzone
Ein Wettlauf gegen die Zeit
Luzern (ots)
In der Sahelzone herrscht eine grosse Dürre, die insbesondere Mali, Tschad, Niger, Burkina Faso und Mauretanien heimsucht. Seit Monaten versuchen Uno-Sonderorganisationen wie das Welternährungsprogramm und die internationalen Netzwerke privater Hilfsorganisationen eine flächendeckende Hungerkatastrophe zu verhindern. Caritas Schweiz engagiert sich mit insgesamt 4,1 Millionen Franken in der Nothilfe.
Wie Caritas-Direktor Hugo Fasel in Bern deutlich machte, kämpfen Hilfswerke in der Sahelzone gegen eine Hungerkatastrophe an, die rund 15 Millionen Menschen bedroht. Ob den Bemühungen Erfolg beschieden sei, bleibe unsicher.
Fasel: "Zwei Faktoren sind entscheidend. Erstens müssen wir genügend Mittel finden, um die Nothilfe-Massnahmen, die wir im Herbst 2011 eingeleitet haben, weiterhin finanzieren zu können. Zweitens hängt die Entwicklung in der Sahelzone davon ab, wie die Regenzeit in den Monaten Juni/Juli ausfällt."
Nothilfe-Aktionen zeigten Wirkung
Im Vordergrund steht einerseits die Überlebenshilfe zugunsten von besonders verletzlichen Bevölkerungsgruppen wie Frauen, Kindern, alten Menschen sowie Vertriebenen und Flüchtlingen. Andererseits soll Kleinbauern-Familien über die ärgste Not hinweg geholfen und die Wiederinstandstellung der Landwirtschaft vorangetrieben werden.
Albert Schnyder, Leiter Internationale Zusammenarbeit, fasst die Caritas-Hilfe zusammen: "Wir unterstützen die Bauern mit der Abgabe von Saatgut und Werkzeugen. Zugleich bemühen wir uns um die Verbesserung landwirtschaftlicher Infrastrukturen wie etwa die Einrichtung von Getreidespeichern oder den Bau von Kleindämmen und Rückhaltesperren." Die Begünstigten führen diese Arbeiten gegen Entschädigung durch Grundnahrungsmittel selber durch. Auf diese Weise lindere die Caritas, so Schnyder, nicht nur die Folgen der Dürre, sondern leiste auch einen vorbeugenden Beitrag.
Hilfswerke brauchen Unterstützung, um Hungerkatastrophe abzuwenden
Die Hilfsaktionen der internationalen Organisationen und der privaten Hilfswerke hätten Wirkung gezeigt, bemerkt Fasel. Deshalb würde es keine Bilder von Menschen, die zu Skeletten abgemagert sind, keine verendeten Tierherden und keine überfüllten Flüchtlingslager geben.
Hilfswerke wie die Caritas befinden sich dennoch in einer schwierigen Situation: "Weil es diese schrecklichen Bilder nicht gibt, fehlt die mediale und öffentliche Aufmerksamkeit. Dabei brauchen wir Aufmerksamkeit und Unterstützung, um unsere Arbeit gegen die tödlichen Folgen des Hungers fortsetzen zu können. Obwohl wir bislang erfolgreich Hilfe geleistet haben, befinden wir uns in einem Wettlauf gegen die Zeit."
Nach Auffassung der Caritas ist es unbedingte Pflicht der Staatengemeinschaft, nicht nur die Folgen einer Katastrophe einzudämmen. Noch dringlicher und wichtiger ist es, ihr Eintreten zu verhindern. Das gebietet im Fall der Sahelzone das grundlegende Menschenrecht auf Nahrung.
Hinweis an die Redaktionen:
Die Übersichtskarte zu den humanitären Projekten und Bilder stehen zur Verfügung auf: www.caritas.ch/fotos
Für Interviews und Hintergrundinformationen stehen zur Verfügung: Direktor Hugo Fasel und Fred Lauener, Caritas-Experte für humanitäre Belange, der kürzlich aus dem Tschad zurückgekehrt ist.
Kontakt:
Odilo Noti
Bereichsleiter Kommunikation
Mobile: +41/79/686'87'43