Touring Club Schweiz/Suisse/Svizzero - TCS
Euro Test 1/2002: 23 europäische Bahnhöfe unter der Lupe, darunter auch Zürich und Genf
Bern (ots)
Im Rahmen der "Euro Test"-Reihe haben sich 14 Automobilclubs aus 13 Ländern, darunter auch der TCS an einem gross angelegten europäischen Bahnhoftest beteiligt. In der Schweiz wurden die Bahnhöfe Zürich und Genf bewertet. Zürich erzielte die Note "gut", Genf wurde mit "ausreichend" bewertet. Die Federführung des Bahnhof-Euro Test lag beim deutschen Partnerclub ADAC.
Insgesamt wurden 23 europäische Bahnhöfe auf Herz und Nieren geprüft: sieben in Deutschland, vier in Grossbritannien, je zwei in Frankreich, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz und Spanien, sowie je einer in Belgien und Italien.
Der Test wurde von dem auf internationale Tourismusfragen spezialisierten Europäischen Tourismus Institut ETI in Trier entwickelt und durchgeführt. Die Checkliste entstand in Zusammenarbeit mit Vertretern der Deutschen Bahn, den Österreichischen Bundesbahnen und den Schweizerischen Bundesbahnen. Getestet wurde zwischen dem 27. November und dem 7. Dezember 2001. Das Prädikat "sehr gut" erhielt einzig der Bahnhof Frankfurt am Main.
1.Testkriterien
Auswahlkriterien für die Testbahnhöfe waren deren Grösse, ihre Bedeutung im europäischen Schnellzugnetz, aber auch die Grösse der jeweiligen Stadt, in der sie sich befinden. Bewertet wurden die Kriterien "Sicherheit", "Komfort", "Wege innen", "Wege nach aussen", "Information", "Sauberkeit" und "Preise" sowie die Servicedienstleistungen "Bahn" und "Bahnhof".
2. Schweizer Testresultate:
2.1.Bahnhof Zürich: Note "gut"
Der Bahnhof Zürich schneidet unter den getesteten Bahnhöfen gut ab. Die Bestnote "sehr gut" erhielt erhielt Zürich in der Kategorie "Sauberkeit". Mit "gut" bewertet wurden die Testkategorien "Service Bahn", "Service Bahnhof", "Wege innen", "Information". Als ausreichend wurde der "Komfort" taxiert, als mangelhaft wurden die nach aussen führenden Wege taxiert. Negativ schlug das hohe Preisniveau der Dienstleistungen zu Buche (Bewertung: "sehr mangelhaft")
Den Testern fiel u.a. positiv auf: - die Sauberkeit - die sehr gute medizinische Versorgung. (Praxis am Bahnhof, von 06.00 - 23.00 Uhr geöffnet) - Reisezentrum mit transparenter Wartezeit (Wartemarken), mehrsprachige Informationen - kurze Wege von den Kurzzeitplätzen bis zum nächst gelegenen Perron.
Bemängelt wurden: - fehlende Informationen über Park & Ride-Angebote - nicht vorhandene Videoüberwachung der Perrons - lange Wege zwischen öffentlichem Nahverkehr und dem Fernverkehr - teure Langzeitparkplätze und Schliessfächer. - hohes Preisniveau für Dienstleistungen
2.2. Bahnhof Genf: Note "ausreichend"
Der Bahnhof Genf liegt mit der Gesamtbewertung "ausreichend" im Mittelfeld. Wie Zürich schnitt Genf in der Kategorie "Sauberkeit" sehr gut ab. Ebenfalls ein sehr gut erzielte die Kategorie "Wege innen". Als gut taxiert wurden die Kategorien "Service Bahn", "Wege nach aussen", "Information". Als ausreichend eingestuft wurden die Kategorien "Service Bahnhof" und "Preise". Im Vergleich zu Zürich fielen die Kategorien Sicherheit und Komfort mit der Bewertung "sehr mangelhaft" deutlich ab.
Den Testern fiel u.a. positiv auf. - Die Sauberkeit: Zürich und Genf wiesen unter den 23 getesteten Bahnhöfen die saubersten sanitären Anlagen auf! - Die Wege vom mittleren zum äussersten Bahnsteig mit 117 m sind relativ kurz, die Distanzen von den Kurzzeitparkplätzen und den Langzeitparkplätzen sind relativ, respektive sehr kurz. - Parking unter dem Bahnhofvorplatz.
Negativ zu Buche schlugen: - fehlender medizinischer Dienst, - fehlende Kameraüberwachung, - fehlende Notrufsäulen, - fehlende grossformatige Info-Displays.
3. Keine Park & Ride-Informationen
Automobilisten, die von auswärts kommen und ihre Reise von Zürich und Genf aus mit dem Zug fortsetzen wollen, finden keine Park&Ride-Informationen. Dies ist ein Mangel, der unbedingt behoben werden muss.
4. Weshalb ein Bahnhoftest?
Viele Bahnhöfe haben in den letzten Jahrzehnten unter einem schlechten Image gelitten. Ihre Infrastruktur war vielerorts vernachlässigt worden. In den letzten Jahren machte sich jedoch ein Umdenken bemerkbar. So wurde der Wert der an attraktiver Lage in den Stadtzentren gelegenen Bahnhöfe wiederentdeckt. Mit grossem Aufwand wurden und werden Bahnhöfe und ihre Umgang wieder zu attraktiven Drehscheiben des öffentlichen Verkehrs und zu Begegnungszentren umgebaut. So erhielt der multifunktionale Hauptbahnhof Zürich beispielsweise ein attraktives unterirdisches Shopping-Zentrum.
Kontakt:
Stephan Müller, Mediensprecher TCS
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