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Bundesamt für Statistik

Schweizer Hotellerie im Sommerquartal 2001

Neuenburg (ots)

Erstmals seit 1996 leichter Nachfragerückgang
Die vom Bundesamt für Statistik (BFS)
durchgeführte Vollerhebung bei den schweizerischen Hotelbetrieben
ergab für das Sommerquartal 2001 (Juni bis August) 10,87 Millionen
Übernachtungen. Dies bedeutet eine Abnahme um 2,1% oder 238'000
Logiernächte gegenüber der entsprechenden Vorjahresperiode. Somit ist
nach vier positiven Quartalsabschlüssen erstmals wieder ein Rückgang
der Nachfrage zu beobachten. Das diesjährige Ergebnis ist um 5,4%
höher als der Durchschnitt der vergangenen fünf Sommerquartale und um
2,2% höher als das Mittel der vergangenen zehn Sommerquartale.
Die Nachfrage verlief in allen drei Monaten negativ. Während die
inländischen Gäste wenigstens im Monat August zahlreicher in Hotels
übernachteten als noch vor einem Jahr, war in den übrigen Monaten
sowohl bei den in- als auch bei den ausländischen Gästen eine Abnahme
der Logiernächtezahl zu beobachten. Das schlechte Wetter in den
Monaten Juni und Juli, die Konjunkturabschwächung in den USA sowie
die wirtschaftlichen Unsicherheiten in Japan dürften das
Gesamtergebnis nachhaltig beeinflusst haben.
Leichte Zunahme des Binnentourismus
Die Binnennachfrage erhöhte sich - trotz der leichten Abkühlung
des Konsumklimas - auf 4,23 Millionen Logiernächte, 37'000
Übernachtungen oder 0,9% mehr als im Sommerquartal 2000. Damit setzte
sich der seit 1997 zu beobachtende Aufwärtstrend auch dieses Jahr
fort. Auch die Ankünfte nahmen zu, und zwar um 33'000 Einheiten
(+1,8%) auf 1,89 Millionen. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer
verminderte sich von 2,3 auf 2,2 Logiernächte. Die Binnennachfrage
steigerte sich im August (+4,5%). Dies entspricht der stärksten
Steigerungsrate seit 1996.
Nachlassende Auslandnachfrage
Die ausländischen Gäste buchten im Sommerquartal 2001 6,64
Millionen Übernachtungen, 275'000 Einheiten oder 4,0% weniger als ein
Jahr zuvor. Sowohl die europäische als auch die aussereuropäische
Kundschaft übernachtete weniger in Hotelbetrieben. Bei den Gästen aus
Europa war eine Abnahme der Logiernächte um 131'000 Einheiten oder
2,8% auf insgesamt 4,54 Millionen Logiernächte zu beobachten. Nach
einzelnen europäischen Herkunftsländern betrachtet, legten
insbesondere die Gäste aus dem Vereinigten Königreich (+16'000/+2,5%)
zu, gefolgt von den Gästen aus Italien (+8900/+2,9%) sowie aus der
Russischen Föderation (+4500/+9,8%). Die deutlichsten Verluste
mussten von der deutschen (-73'000/-3,6%) sowie von der belgischen
Kundschaft (-33'000/-12%) hingenommen werden.
Die Nachfrage aus Aussereuropa verminderte sich um 144'000 auf
2,10 Millionen Logiernächte. Die markantesten Einbussen verzeichneten
die Gäste aus den USA (-119'000/-13%) sowie aus Japan
(-39'000/-7,2%). Bei der US-amerikanischen Kundschaft ist zu
berücksichtigen, dass deren Reiseverhalten im Jahr 2000 von den im
deutschen Oberammergau stattfindenden Passionsspiele sowie von der
Ausrufung des Heiligen Jahres in Italien geprägt war. Eine deutliche
Erhöhung des Einreiseverkehrs war hingegen aus den Golf-Staaten
(+12'000/+9,7%), Israel (+5500/+6,3%) und Indien (+5400/+7,1%) zu
beobachten. Die mittlere Aufenthaltsdauer der ausländischen
Besucherinnen und Besucher blieb mit 2,4 Logiernächten stabil.
Nachfragesteigerung in vier Tourismusregionen
Immerhin vier von zwölf touristischen Regionen schrieben höhere
Übernachtungszahlen. Am ausgeprägtesten fielen die Zunahmen in dem
durch den Geschäfts- und Städtetourismus geprägten Kanton Zürich aus
(+37'000/+3,7%), gefolgt vom Schweizer Mittelland (+31'000/+5,4%),
der Ostschweiz (+13'000/+2,4%) sowie dem Kanton Waadt (+4600/+0,6%).
Deutliche Einbrüche verzeichneten hingegen die Zentralschweiz
(-75'000/-5,4%) sowie das Wallis (-65'000/-5%). Diese sind zu einem
grossen Teil dem Ausbleiben der US-amerikanischen Gäste zuzuschreiben
(Zentralschweiz: 67'000 oder 28% weniger Logiernächte resp. Wallis
12'000 resp. 15% weniger Logiernächte).
Gewinne in den grossen Städten sowie den übrigen Zonen
Die Logiernächtezahl erhöhte sich in den fünf grossen Städten
(+25'000/+1,5%) sowie in den für den Tourismus weniger relevanten
Zonen (+8100/+0,3%). Frequenzabnahmen meldeten die Seezonen
(-158'000/-5,3%) und die Bergkurorte (-114'000/-2,9%). Auch dieses
Jahr verzeichneten die Bergkurorte mit 3,79 Millionen Logiernächten
(35% des Gesamttotals) das Spitzenresultat unter den Zonen.

Kontakt:

Beatrice Hostettler-Annen, BFS, Sektion Tourismus,
Tel. +41 31 323 66 00

Antonio Di Nardo, BFS, Sektion Tourismus, Tel. +41 31 323 66 36

Weiterführende Informationen finden Sie auf der Homepage des
BFS http://www.statistik.admin.ch.

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