Betriebszählung 2001: Provisorische Ergebnisse
Neuenburg (ots)
3 Prozent mehr Arbeitsstätten und 5 Prozent mehr Beschäftigte seit 1998
Die provisorischen Ergebnisse der Betriebszählung 2001 (BZ01) des Bundesamtes für Statistik (BFS) zeigen: Die gute Konjunkturlage der Jahre 1999 bis 2001 hat sich positiv auf die Anzahl Arbeitsstätten und die Beschäftigungslage ausgewirkt. Nachdem zwischen 1991 und 1998 noch Beschäftigungsrückgänge verzeichnet wurden, hat sich in den vergangenen drei Jahren der Trend gewendet. Ende September 2001 zählte man in der Schweiz im Industrie- und Dienstleistungssektor insgesamt rund 390'000 Arbeitsstätten mit 3,64 Mio. Beschäftigten. Im Vergleich zu 1998 bedeutet das eine Zunahme von knapp 3% bei den Arbeitsstätten und rund 5% bei den Beschäftigten. Diese ersten Ergebnisse beruhen auf einer Hochrechnung der bereits aufgearbeiteten Fragebogen, die definitiven Resultate werden im November 2002 vorliegen.
Deutlich mehr Arbeitsstätten und Beschäftigte im Dienstleistungsbereich
Von den insgesamt 390'000 ermittelten Arbeitsstätten sind etwa 306'000 (79%) im Dienstleistungssektor und 84'000 (21%) in der Industrie und im Gewerbe angesiedelt. Verglichen mit dem Stand 1998 wurden im Dienstleistungsbereich knapp 8'000 Arbeitsstätten mehr ermittelt. Die Zahl der Industriebetriebe hat um gut 2'000 zugenommen.
Die Hochrechnung ergab ein Total von 3,64 Mio. Beschäftigten, wobei 2,60 Mio. (71%) auf den Dienstleistungsbereich und 1,04 Mio. (29%) auf den Industriebereich entfallen. Erwartungsgemäss ist die Beschäftigungszunahme bei den Dienstleistungen (ca. +6%) deutlich höher ausgefallen als in der Industrie (ca. +2%). Damit hat sich die seit Jahren beobachtete Entwicklung in Richtung Dienstleistungsgesellschaft weiter fortgesetzt.
Die anzahlmässig stärksten Beschäftigungszunahmen wurden in den Bereichen Dienstleistungen für Unternehmen, Gesundheits- und Sozialwesen, Informatikdienstleistungen und Unterrichtswesen registriert, während der Landverkehr und der Handel verglichen mit 1998 deutlich weniger Beschäftigte aufwiesen. Im Industriesektor ergaben sich bei der Herstellung von Metallerzeugnissen, von Nahrungs- und Genussmitteln sowie von medizinischen Geräten, Präzisionsinstrumenten und Uhren die grössten absoluten Zunahmen. Deutlich weniger Beschäftigte wiesen insbesondere das Verlags- und Druckgewerbe, der Maschinenbau sowie die Textilindustrie aus.
Die gesamtschweizerisch positive Beschäftigungsentwicklung spiegelt sich auch in den regionalen Ergebnissen wieder. Die provisorischen Werte zeigen für alle sieben Grossregionen eine Beschäftigungszunahme, wobei das Tessin und die Nordwestschweiz vom konjunkturellen Aufschwung offenbar am wenigsten profitiert haben und die kleinsten Zuwachsraten aufweisen.
Über ein Viertel der Beschäftigten arbeiten Teilzeit
Insgesamt gesehen üben rund 27% der Beschäftigten ihre Tätigkeit teilzeitlich aus. Dabei unterscheidet sich der Teilzeitanteil in den zwei beobachteten Wirtschaftssektoren recht deutlich. Während in Industrie und Gewerbe nur gerade 11% der Beschäftigten Teilzeitstellen besetzen, sind es im Dienstleistungsbereich rund 34%. Als Fortsetzung eines längerfristigen Trends sind diese Anteile im Vergleich zu 1998 wiederum leicht grösser geworden, wobei die Zunahme bei den Dienstleistungen etwas stärker ausgefallen ist.
Zur Ermittlung der sogenannten Vollzeitäquivalente, die eine bessere Vergleichbarkeit der Beschäftigtenzahlen ermöglichen, werden die Teilzeitstellen auf Vollzeitstellen umgerechnet. Für die beiden Wirtschaftssektoren zusammen ergab die Hochrechnung ein Total von 3,12 Mio. Vollzeitäquivalenten, knapp 1 Mio. für die Industrie und das Gewerbe und 2,13 Mio. für den Dienstleistungsbereich. Gegenüber 1998 haben die Vollzeitäquivalente um 4% zugenommen. Dies zeigt, dass die Zunahme der Anzahl Beschäftigten nur zu einem kleinen Teil auf die vermehrte Teilzeitarbeit zurückzuführen ist, hauptsächlich aber echtes Wachstum darstellt.
85% der Arbeitsstätten haben weniger als 10 Beschäftigte
Aufgrund der provisorischen Ergebnisse der BZ01 hat sich die Grössenstruktur der Arbeitsstätten in der Schweiz seit 1998 nur unwesentlich verändert. Nach wie vor ist die Dominanz der kleinen und mittleren Betriebe sehr ausgeprägt. Gut 97% der nichtlandwirtschaftlichen Arbeitsstätten beschäftigen weniger als 50 Personen. Der Anteil der Arbeitsstätten mit mehr als 250 Beschäftigten liegt deutlich unter der 1%-Marke.
Die Verteilung der Beschäftigten nach Betriebsgrösse fällt indessen weniger einseitig aus. Die Arbeitsstätten mit weniger als 50 Mitarbeitenden vereinigen knapp 60% der Beschäftigten auf sich, während die restlichen gut 2% «grosse» Betriebe rund 40% der beschäftigten Personen umfassen.
Definitive Ergebnisse
Die definitiven Ergebnisse der Betriebszählung 2001 werden voraussichtlich im November des laufenden Jahres vorliegen. Ab diesem Zeitpunkt können Detailergebnisse im gesamten Umfang fachlicher und regionaler Gliederungstiefe zur Verfügung gestellt werden.
Kontakt:
Bundesamt für Statistik
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Ernst Matti, BFS
Abteilung Volkswirtschaft und Preise
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