Liechtenstein legt Position zur OECD-Initiative "Schädliche Steuerpraktiken" dar
Vaduz (ots)
Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit OECD - Bankkundengeheimnis bleibt
In einer Erklärung zur OECD- Initiative «Schädliche Steuerpraktiken» hat Liechtenstein seine Position klar dargelegt.
Liechtenstein tritt grundsätzlich für Transparenz von Steuersystemen ein und sieht die Transparenz in Steuerangelegenheiten als wesentlichen Grundsatz seines eigenen Steuersystems an. «Liechtenstein sieht das Transparenzgebot als ein allgemeines Gebot der Fairness im Verhältnis zwischen Gesetzgeber, Steuerbehörden und Steuerpflichtigen. Inhalt und Anwendungen des Gesetzes sollen für die Steuerpflichtigen klar und nachvollziehbar sein», erklärte der liechtensteinische Regierungschef Otmar Hasler heute anlässlich einer Medienorientierung.
Dem von der OECD geforderten Informationsaustausch bringt Liechtenstein aufgrund des immer stärker werdenden Zusammenwachsens lokaler Finanz- und Kapitalmärkte Verständnis entgegen. Nach Ansicht Liechtensteins kann ein solcher Austausch jedoch nur auf gefestigten internationalen Standards beruhen, die die wichtigen internationalen Finanzzentren innerhalb und ausserhalb der OECD anerkennen und anwenden. Die Grundlage eines solchen Informationsaustausches sieht Liechtenstein in bilateralen völkerrechtlichen Verträgen zwischen souveränen Staaten. Dabei soll allgemein anerkannten Grundsätzen wie Gegenseitigkeit, Einhaltung ausreichender Standards auf dem Gebiet der Amtsverschwiegenheit, Daten- und Persönlichkeitsschutz entsprochen werden.
Liechtenstein verfügt bereits jetzt über ein umfassendes und transparentes Steuersystem, das sich in seiner Praxis seit langem bewährt hat. «Wir begrüssen, dass die OECD mit der Neuausrichtung ihrer Initiative im vergangenen Jahr wieder stärker die Vorteile des Steuerwettbewerbs mitberücksichtigt. Die Ausgestaltung der Steuerrechtsordnung ist ein zentrales Element der nationalen Souveränität», meinte Regierungschef Hasler weiter.
Liechtenstein ist sich der zunehmenden Tragweite einer internationalen Zusammenarbeit gerade im Bereich der Finanzdienstleistungen bewusst und misst daher einer aktiven Rolle in der Staatengemeinschaft grosse Bedeutung bei. Dies wurde erst kürzlich im Bereich der Sorgfaltspflichten durch die Financial Action Task Force (FATF) gewürdigt. Weiters haben die Steuerbehörden der USA die bankenaufsichtsrechtliche «Know Your Costumer - Rules» positiv vermerkt, sodass liechtensteinische Banken für Zwecke des US-Steuerrechts als «Qualified Intermediary» anerkannt sind.
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