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Bundesamt für Statistik

Landesindex der Konsumentenpreise im Juli 2002

Neuenburg (ots)

Starker Einfluss der Ausverkaufspreise für Sommerbekleidung
Der vom Bundesamt für Statistik (BFS) berechnete
Landesindex der Konsumentenpreise verzeichnete im Juli 2002 einen
Rückgang um 0,5 Prozent gegenüber dem Vormonat und erreichte den
Stand von 101,8 Punkten (Mai 2000 = 100). Innert Jahresfrist sanken
die Preise um 0,1 Prozent, verglichen mit Jahresteuerungsraten von
0,3 Prozent im Juni 2002 und von 1,4 Prozent im Juli 2001. Damit
resultierte im Berichtsmonat erstmals seit Dezember 1998 eine
negative Jahresteuerung; damals betrug sie -0,2 Prozent.
Das vorliegende Resultat wird durch einen erhebungstechnischen
Effekt mitbeeinflusst. Im Interesse einer zeitgerechten
Preiserfassung wurden die vierteljährlichen Erhebungen für Bekleidung
und Schuhe in diesem Jahr um einen Monat vorverschoben. Damit wirkten
sich die Ausverkaufspreise für Sommerbekleidung (-11,8%) dieses Jahr
bereits im Juli auf das Indexergebnis aus, letztes Jahr dagegen erst
im August (-10, 3%). Dies führte zur festgestellten negativen
Jahresteuerung (-0,1%) des Gesamtindexes im Juli 2002. Ohne
Bekleidung und Schuhe ist der Index vom Juli 2002 im Vergleich  zum
Juni 2002 stabil geblieben, gegenüber Juli 2001 ist er um 0,6 Prozent
gestiegen.
Der beschriebene erhebungstechnische Effekt wird im August
kompensiert werden, sodass die Jahresteuerung wiederum leicht positiv
sein wird, wenn keine ausserordentlichen Preisbewegungen in anderen
Warengruppen stattfinden.
Unter dem Stand der Vorerhebung lagen neben der tieferen
Indexziffer für Bekleidung und Schuhe (-11,8%) auch die Indizes für
Restaurants und Hotels (-0,4%) und für Nahrungsmittel und
alkoholfreie Getränke (-0,2%). Angezogen hat hingegen der
Gruppenindex für Verkehr (+0,6%), während die Indizes für
Gesundheitspflege und für Wohnen und Energie stabil blieben. In den
übrigen sechs Bedarfsgruppen fanden im Berichtsmonat keine
Preiserhebungen statt.
Tiefere Preise für Importgüter
Wie das Bundesamt für Statistik weiter mitteilt, blieb das
Preisniveau nach Herkunft im Vergleich zum Vormonat bei den
Inlandgütern stabil, während es sich bei den Importgütern,
insbesondere infolge der rückläufigen Preise für Bekleidung, um 2,0
Prozent ermässigte. Innert Jahresfrist verzeichneten die Inlandgüter
eine durchschnittliche Preissteigerung um 1,3 Prozent, die
Importprodukte dagegen eine Preisreduktion um 3,9 Prozent.
Preisentwicklung für Bekleidung und Schuhe
Die Preise für Bekleidung und Schuhe sind zwischen April und Juli
2002 um 11,8 Prozent gesunken. Gegenüber dem Juli 2001 ergab sich ein
Rückgang um 12,4 Prozent, der aber auf  einen Wechsel des
Erhebungsmonats für diese Warengruppe zurückzuführen ist. 2001 wurden
die Preiserhebungen in den Monaten Februar, Mai, August und November
durchgeführt. Dadurch wurden die Ausverkaufspreise im Februar
(Wintermode) und August (Sommermode) in den Index einbezogen. Seit
Anfang 2002 findet die Preiserhebung für Bekleidung neu in den
Monaten Januar, April, Juli und Oktober statt. Die Ausverkaufspreise
gehen deshalb schon im Januar und im Juli in den Index ein. Der
Ausverkauf wirkte sich zudem in diesem Juli mit einem Rückgang der
Preise um 11,8 Prozent im Vergleich zur Vorerhebung stärker aus als
im letzten August (-10,3%).
Der Wechsel der Erhebungsperiodizität wurde in Absprache mit der
Bekleidungsbranche vorgenommen, um den saisonalen Änderungen des
Angebots besser Rechnung zu tragen. Er beeinflusst die Berechnung der
Veränderungsraten gegenüber dem Vorjahresmonat. So resultiert die
oben erwähnte Abnahme um 12,4 Prozent auf Jahresbasis aus dem
Vergleich zwischen dem Erhebungsmonat Juli 2002 mit
Ausverkaufspreisen und dem Juli 2001 ohne Preiserhebung für
Bekleidung. Dieser Effekt wird im Monat August kompensiert werden, in
dem die Erhebung letztes Jahr stattfand. Ab Januar 2003 beruhen die
Veränderungsraten wiederum auf zeitlich vollständig vergleichbaren
Erhebungsabläufen.
Um diesen erhebungstechnischen Effekt  auf die Teuerung zu
eliminieren, publiziert das BFS den Landesindex der Konsumentenpreise
auch ohne die Gruppe Bekleidung und Schuhe. Dieser Index ist im Juli
2002 im Vergleich zum Juni 2002 stabil geblieben, gegenüber Juli 2001
ist er um 0,6 Prozent gestiegen.
Details der Preisentwicklung im Juli 2002
Der Index für Bekleidung und Schuhe sank wie erwähnt wegen
Ausverkaufspreisen für Sommerbekleidung und Schuhe um 11,8 Prozent.
Der Rückgang des Indexes für Restaurants und Hotels ist das
Ergebnis von gesunkenen Preisen für Hotelübernachtungen in den
meisten Bergkurorten. Leichte Preiserhöhungen wurden für in
Gaststätten konsumierte Mahlzeiten und Getränke festgestellt.
Innerhalb des rückläufigen Bereichs Nahrungsmittel und
alkoholfreie Getränke waren saisonale Preisreduktionen für Gemüse und
Früchte ausschlaggebend. Ins Gewicht fielen aber auch die tieferen
Preise für Wurstwaren. Teurer wurden hingegen vor allem Schokolade,
Fleischwaren, Zopf und Speiseeis (Ende mehrerer Aktionen).
Der Anstieg der Indexziffer für Verkehr ist auf höhere Tarife für
Linienflüge nach Überseedestinationen zurückzuführen. Zudem stiegen
die Treibstoffpreise gegenüber dem Vormomat um 0,6 Prozent (Stichtag
der Erhebung war der 1. Juli), sie lagen aber immer noch um 3,4
Prozent tiefer als vor Jahresfrist. Billiger wurden hingegen
Occasions-Automobile.
Im Bereich Wohnen und Energie verteuerten sich die Heizölpreise um
0,7 Prozent gegenüber Juni 2002. Sie lagen damit um 19,9 Prozent
unter dem Stand des Vorjahres.
In der Bedarfsgruppe Gesundheitspflege wurden die leicht höheren
Spitaltarife durch vereinzelte Preisreduktionen bei Medikamenten
praktisch ausgeglichen.
Verkettung mit früheren Indexreihen
Die früheren, rechnerisch mit der aktuellen Indexziffer
verknüpften Reihen ergeben für den Juli 2002 Indizes von 107,9
Punkten auf der Basis Mai 1993=100, von 149,5 Punkten auf der Basis
Dezember 1982=100, von 186,4 Punkten auf der Basis September 1977=100
und von 314,2 Punkten auf der Basis September 1966=100.

Kontakt:

BUNDESAMT FÜR STATISTIK
Informationsdienst

Gilbert Vez
BFS
Sektion Preise und Verbrauch
Tel. +41/32/713'69'00
Internet: http://www.statistik.admin.ch

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