BFS: Hotelaufenthalte in der Schweiz Drei-Seen-Region: Frequenzzunahme bestätigt
Neuchâtel (ots)
Zwanzig Tage vor Ende der Expo.02 meldeten die betroffenen Hotelbetriebe positive Ergebnisse für die Zeit seit dem Beginn der Landesausstellung. Gemäss ersten Hochrechnungen des Bundesamtes für Statistik (BFS) verzeichnete die Drei-Seen-Region (Definition siehe Kasten) von Mai bis September 2002 insgesamt 1,42 Mio. Logiernächte, 15% mehr als im Vorjahr. Die Nachfrage im September belief sich auf 302'140 Logiernächte, was ein Plus von 24% gegenüber der entsprechenden Vorjahresperiode bedeutet. Im Vergleich dazu befand sich die gesamtschweizerische Nachfrage weiterhin auf Abwärtskurs, wurde doch im September 2002 ein Logiernächteminus von 4,2% registriert.
Wenige Besucherinnen und Besucher aus dem Ausland
Wie bereits in den Vormonaten geht die Zunahme der Logiernächte auch im September 2002 praktisch ausschliesslich auf das Konto der Gäste aus der Schweiz (+46%); für sie wurden im Expo-Land relativ hohe Übernachtungsfrequenzen notiert, während die Binnennachfrage im Rest des Landes stagnierte (+0,9%). Auch die Gäste aus dem Ausland buchten im Berichtsmonat in der Drei-Seen-Region erstmals etwas mehr Logiernächte (+0,9%), während sie gesamtschweizerisch ihre Nachfrage einschränkten (-8,5%). Die erwähnte leichte Steigerung dürfte nicht ausschliesslich auf die Landesausstellung zurückzuführen sein, denn die Nachfrage aus dem Ausland präsentiert sich je nach Expo-Bezirk sehr unterschiedlich. Die beiden Regionen, die am meisten von der globalen Frequenzzunahme profitierten - Freiburg und Neuchâtel -, verzeichneten im September gleichzeitig auch den grössten Rückgang an Logiernächten ausländischer Gäste (beide -17%). Von Mai bis September dieses Jahres erhöhte sich die Binnennachfrage in der Drei- Seen-Region um 42% (rund 240'000 Logiernächte), während die Nachfrage aus dem Ausland um 7,5% nachgab.
Deutlichere Steigerungen in Neuchâtel und Freiburg
Von den Hotelbetrieben der Drei-Seen-Region erwiesen sich wiederum die Betriebe der exporelevanten Bezirke in Neuchâtel und Freiburg als die grössten Nutzniesser der Landesausstellung. Ihre Frequenzzunahmen beliefen sich im September 2002 auf 61% und 52% verglichen mit der entsprechenden Vorjahresperiode. Die untersuchten Zonen der Kantone Waadt (+13%) und Bern (+22%) verzeichneten erneut die grösste Anzahl Logiernächte aller kantonalen Bezirksgruppen (121'000 Zone Waadt, 108'000 Zone Bern). Und im Gegensatz zu den Vormonaten erfreute sich im September 2002 auch der Kanton Solothurn einer Nachfragesteigerung im Jahresvergleich. Dieses Plus dürfte jedoch grösstenteils auf eine internationale Musikveranstaltung zurückzuführen sein.
Gute Auslastung rund um die Arteplages
Zum ersten Mal präsentiert das Bundesamt für Statistik Zahlen zur Auslastung des Angebots der Hotelbetriebe (verfügbare Betten und Zimmer) während der Landesausstellung. Den entsprechenden Ergebnissen zufolge ist die monatliche Auslastung nach Bezirken in der Expo-Region gegenüber 2001 massiv gestiegen. Trotz dieses vermehrten Zuspruchs konnte die Nachfrage im Monatsdurchschnitt befriedigt werden, wiesen doch alle Bezirke während der gesamten Ausstellungsdauer immer verfügbare Kapazitäten aus. Besonders gut ausgelastet waren die Monate Juli und August. Geografisch gesehen meldeten vor allem die Bezirke nahe der Arteplages die höchsten Auslastungsquoten. Darunter stechen folgende Bezirke mit besonders grossen Sprüngen ihrer Auslastungsquoten hervor: See/FR 77% (Juli 2001: 48%), Yverdon 74% (37%) und Neuchâtel 69% (44%). Die deutlichste Steigerung der Zimmerbelegung wurde im August von Yverdon verzeichnet (+42%). Dagegen mussten gewisse weiter entfernt liegende Bezirke eine Stagnation oder sogar eine Verschlech terung der Auslastung hinnehmen. So kam der Bezirk Bern im Juli 2002 auf eine Auslastungsquote von 60%, während er ein Jahr zuvor 63% erreicht hatte. Im Vergleich dazu verringerte sich in der Schweiz als Ganzes die Auslastungsquote der verfügbaren Zimmer von Mai bis September 2002 gegenüber der entsprechenden Vorjahresperiode; dies gilt insbesondere für die Monate Juli (-3,1%) und August (-3%).
Auch bei alleiniger Betrachtung des Monats September ergeben sich in den Bezirken des Expo-Landes höhere Auslastungsquoten. Dank einem Plus von 30% gegenüber 2001 führt der Bezirk See die Rangliste der Zimmerauslastungen mit insgesamt 79% an. Gesamtschweizerisch gesehen ist die Auslastungsquote der verfügbaren Zimmer von 52% auf 50,5% gesunken.
Die vorgestellten Zahlen klammern die in der Parahotellerie (Zeltplätze, Gruppenunterkünfte usw.) erzielten Logiernächte aus.
Die in der Pressemitteilung erwähnte Drei-Seen-Region wurde gemeinsam von den Verantwortlichen der Expo.02 und des BFS definiert. Sie umfasst folgende Bezirke:
- Kanton Bern: Aarberg, Bern, Biel, Büren, Courtelary, Erlach, Moutier, La Neuveville und Nidau.
- Kanton Freiburg: La Broye, Saane und See/Lac.
- Kanton Solothurn: Lebern und Solothurn.
- Kanton Waadt: Avenches, Echallens, Lausanne, Lavaux, Morges, Moudon, Orbe, Payerne und Yverdon.
- Kanton Neuenburg: Boudry, Chauds-de-Fonds, Neuchâtel und Val-de- Ruz.
Detailergebnisse pro Bezirk können unter folgender Adresse eingesehen werden: http://www.statistik.admin.ch/stat_ch/ber10/expo/expo_d.htm.
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12.11.02