BFS: Produzenten- und Importpreisindex im November 2002 Sinkendes Preisniveau
Neuchâtel (ots)
Der vom Bundesamt für Statistik (BFS) berechnete Gesamtindex der Produzenten- und Importpreise sank im November 2002 gegenüber dem Vormonat um 0,3 Prozent und erreichte den Stand von 95,5 Punkten (Basis Mai 1993 = 100). Verantwortlich dafür waren vor allem die um 0,7 Prozent ge-sunkenen Importpreise, wobei der Rückgang bei den importierten Produkten hauptsächlich auf tiefe-re Preise für Mineralölprodukte und Computersysteme zurückzuführen ist. Dagegen verzeichneten die Inlandprodukte nur einen minimen Preisrückgang um 0,1 Prozent. Innert Jahresfrist sank das Preisniveau des Gesamtangebots von Inland- und Importprodukten um 0,4 Prozent.
Leichter Rückgang der Produzentenpreise
Der vom Bundesamt für Statistik berechnete Produzentenpreisindex ging im November 2002 gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozent zurück. Sein Stand liegt bei 95,5 Punkten (Basis Mai 1993 = 100). Im Jahresver-gleich stellte man einen Rückgang um 0,3 Prozent fest. Der Index zeigt die Entwicklung der Ab-Werk-Preise für die im Inland hergestellten Produkte. Dienstleistungen sind darin nicht berücksichtigt.
Preisrückgänge gegenüber dem Vormonat registrierte man für Schlachtrinder, Rindfleisch, Papier und Papierprodukte, Mineralölprodukte und die meisten Positionen der chemischen Industrie (Farbstoffe und Pigmente, organische Erzeugnisse, Düngemittel, ungeformte Kunststoffe, pharmazeutische Produkte, ge- werbliche Hilfsmittel). Dasselbe gilt für Gummi- und Kunststoffprodukte, Glas, elektrische Maschinen und Apparate sowie Elektrizität. Höhere Preise verzeichneten dagegen Gemüse, Rohmilch (vor allem saisonal bedingt), Schlachtkälber, Schlachtschweine, Backsteine und Uhren.
Deutlich billigere Importe
Der vom Bundesamt für Statistik berechnete Importpreisindex ging im November 2002 gegenüber dem Vor-monat um 0,7 Prozent zurück. Der Stand des Indexes liegt bei 95,5 Punkten (Basis Mai 1993 = 100). Damit lag er um 0,6 Prozent tiefer als vor einem Jahr. Der Importpreisindex wird ergänzend zum Produzentenpreis-index erhoben und zeigt die Entwicklung der Ab-Zoll-Preise für ausgewählte importierte Produkte.
Tiefere Preise gegenüber dem Vormonat beobachtete man ausser bei Mineralölprodukten (Heizöl, Treib-stoff, Mineralschmieröle) und Computersystemen auch bei Kakao, Nahrungsmitteln und Papier (inkl. Papier-rohstoffe). Billiger wurden auch Flachglas, Keramikplatten, Edelstahl, nachrichtentechnische Geräte und Büromöbel. Preiserhöhungen zeigten demgegenüber Getreide, Rohbaumwolle, Zitrusfrüchte, Kaffee, Lederwaren und Reiseartikel sowie Nichteisen- Metalle und Produkte daraus.
Sinkende Preise im Güterverkehr
Gemäss dem 2001 eingeführten Preisindex für den Güterverkehr sind im Halbjahr zwischen April und Oktober 2002 die Preise im Güterverkehr im Durchschnitt um 0,3 Prozent gesunken. Die Preise gingen im Strassenverkehr um 0,4%, im Schienenverkehr um 0,2% zurück. Innert Jahresfrist sank das Preisnivau im Güterverkehr unter dem Einfluss der schwachen Konjunktur um 1,3 Prozent.
Güterverkehr Schiene
Die Preise für Schienentransporte zeigten zwischen April und Oktober 2002 insgesamt eine leicht sinkende Tendenz (-0,2%). Einen bedeutenden Preisrückgang verzeichneten die Erdöltransporte (-2,4%). Umgekehrt beobachtete man für den internationalen Transport in der Gruppe «andere Wagenkategorien» einen Preis-anstieg (1,1%). Gegenüber dem Vorjahr gingen die Preise ingesamt um 1,3 Prozent zurück.
Güterverkehr Strasse
Die Preise im Strassentransport wiesen in der Periode zwischen April und Oktober 2002 im Durchschnitt einen Rückgang um 0,4 Prozent auf. In den meisten Teilmärkten wurden Preisabschläge registriert, so ins- besondere für Kühltransporte (-0,9%), Erdöltransporte (-1,1%), Container-Transporte (-0,9%) und Bau-transporte (-1,1%). Einzig die nationalen Sammelguttransporte verzeichneten leicht höhere Preise (0,3%). Innert Jahresfrist sanken die Preise im Durchschnitt um 1,3 Prozent.
Zur Methode
Der Preisindex für den Güterverkehr ist, analog zu den übrigen Produzentenpreisindizes, ein Index, bei dem die Gewichtung der einzelnen Untergruppen (Schiene, Strasse und entsprechende Teilmärkte) während einiger Jahre konstant gehalten wird. Die Basis des neuen, halbjährlich per April und Oktober berechneten Preisindexes bildet der April 2001 (Index = 100 Punkte). Die Erhebung beruht auf rund 500 Preismeldungen. Die leistungsabhängige Schwerverkehrsabgabe (LSVA) ist in den Preisen enthalten, nicht jedoch die Mehr-wertsteuer. Die Preise werden in Schweizerfranken gemeldet oder, wenn sie in einer Fremdwährung gemel-det werden, entsprechend der Praxis des Produzentenpreisindexes in den anderen Branchen in Schweizer-franken umgerechnet.
Die Beschreibung der methodischen Grundlagen liegt vor in der Publikation «Produzentenpreisindex für den Güterverkehr, April 2001 = 100. Grundlagen», Neuchâtel 2002. Bestellung: Tel. 032 713 60 60
BUNDESAMT FÜR STATISTIK
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19.12.02