BFS: BFS: Provisorische Berechnungen zur Bevölkerungsentwicklung 2002 Unverändertes Bevölkerungswachstum
Neuchâtel (ots)
1 Population Bevölkerung Popolazione Neuchâtel, 27. Februar 2003 Nr. 0350-0301-90
Provisorische Berechnungen zur Bevölkerungsentwicklung 2002 Unverändertes Bevölkerungswachstum
Die ständige Wohnbevölkerung der Schweiz nahm 2002 um rund 59'700 Personen zu und erreichte Ende 2002 den Stand von 7'320'900. Die Zuwachsrate von 0,8% ist gegenüber 2001 unverändert. Eine starke Zunahme verzeichnen die Einbürgerungen. Dies zeigen die provisorischen Berechnungen des Bundesamtes für Statistik (BFS). Die ständige Wohnbevölkerung der Schweiz erreichte Ende 2002 den Stand von 7'320'900 Personen. In dieser Zahl sind die schweizerischen Staatsangehörigen, die ausländischen Jahresaufenthalter und Niedergelassenen, Kurzaufenthalter mit einem Aufenthalt von mehr als einem Jahr, sowie die internationalen Funktionäre enthalten. Nicht eingeschlossen sind die ausländischen Kurzaufenthalter mit einem Aufenthalt von weniger als einem Jahr (inkl. Saisonniers, Jahresdurchschnitt 2002: 56'100) und die Personen des Asylbereichs (Ende 2002: 66'600). Die Zuwachsrate von 0,8% ist gegenüber dem Vorjahr unverändert. Die Zunahme der gesamten ständigen Wohnbevölkerung im Jahr 2002 ergab sich aus dem Geburtenüberschuss (Geburten abzüglich Todesfälle) von 11'000 zuzüglich des Einwanderungsüberschusses von 48'700 Personen. Einwanderungen als Hauptkomponente des Bevölkerungswachstums Der Einwanderungsüberschuss der ausländischen ständigen Wohnbevölkerung von 49'400 Personen ist höher als im Vorjahr (41'685). Der Zuwachs ist hauptsächlich auf das Inkrafttreten der bilateralen Abkommen mit der EU und der damit verbundenen Abschaffung des Saisonnierstatuts zurückzuführen. Dadurch wurden vermehrt Jahresbewilligungen ausgegeben. Ständige Wohnbevölkerung: Berechnung der Einwanderungszahlen Eine Komponente des Zugangs zur ständigen ausländischen Wohnbevölkerung sind die sog. Umwandlungen oder Statuswechsel (Umwandlungen von Saison- bzw. Kurzaufenthaltsbewilligungen in Jahresaufenthalts- bzw. Niederlassungsbewilligungen). Sie gelten als Einwanderungen, weil Personen mit Kurzaufenthaltsbewilligung bis zu einem Jahr (auch Saisonniers) nicht zur ständigen Wohnbevölkerung gezählt werden. Laut dem Bundesamt für Ausländerfragen (BFA) sind 2002 im Zuge der Inkraftsetzung der bilateralen Abkommen mit der EU, und der damit verbundenen Abschaffung des Saisonniersstatuts, vermehrt Aufenthaltsbewilligungen für länger als ein Jahr an EU-Bürger ausgegeben worden. Dadurch haben die Einwanderungszahlen stärker zugenommen, was faktisch aber auf eine Verschiebung von bisherigen Kurzaufenthaltern zur ständigen Wohnbevölkerung zurückzuführen ist. Die ständige ausländische Wohnbevölkerung hat Ende 2002 einen Stand von 1'486'000 Personen erreicht, was einem Zuwachs gegenüber dem Vorjahr von 28'200 bzw. 1,9% entspricht (2001: +33'432 bzw. +2,3%). Abnahme der Geburten und Todesfälle Die Schätzung der Zahl der Lebendgeburten 2002 liegt mit 72'000 nochmals tiefer als die Vorjahreszahlen (2001: 73'509). Der seit 1992 (86'910) feststellbare Rückgang setzt sich fort. Eine Abnahme der Geburtenzahlen ist sowohl bei Kindern mit schweizerischer (- 1400) als auch ausländischer Staatsbürgerschaft (-150) zu erwarten. Die Zahl der Todesfälle hat leicht abgenommen (2001: 61'287, 2002: 61'000). Zuwachs der Schweizer Wohnbevölkerung nur dank Bürgerrechtswechseln Die Zahl der Schweizerinnen und Schweizer hat 2002 um 0,5% bzw. rund 31'500 Personen zugenommen (2001: +23'723 bzw. +0,4%). Diese Zunahme ist ausschliesslich auf den Erwerb des Schweizer Bürgerrechts zurückzuführen. Der Sterbeüberschuss und der Auswanderungsüberschuss hätten sonst im letzten Jahr zu einer Abnahme der Schweizer Wohnbevölkerung geführt. Die Zahl der neu eingebürgerten Schweizer 2002 hat mit 36'500 (in der Schweiz wohnhafte Personen; gemäss Zentralem Ausländerregister) gegenüber 2001 (27583) stark zugenommen. Das sind 32% mehr als ein Jahr zuvor. Laut dem Bundesamt für Ausländerfragen (BFA) ist dieser Zuwachs, neben Einbürgerungserleichterungen in gewissen Kantonen, vor allem auf die Aufarbeitung von Pendenzen in mehreren Kantonen zurückzuführen. Veränderung der Altersstruktur Die Alterung der Wohnbevölkerung ist auch in den letzten Jahren des langsamen Wachstums weiter fortgeschritten. Seit 1990 ist der Anteil der 65jährigen und Älteren von 14,6% auf 15,5% (2002) gestiegen, während in dieser Zeit der Anteil der unter 20jährigen von 23,4% auf 22,7% und derjenige der 20- bis 39jährigen von 31,2% auf 28,4% abgenommen hat. Der Altersquotient (Verhältnis der 65jährigen und Älteren zu den 20- bis 64jährigen) nimmt weiterhin zu (1970: 20,0%, 2002: 25,2%), während der Jugendquotient (Verhältnis der 0- bis 19jährigen zu den 20- bis 64jährigen), nach einer starken Abnahme (1970: 53,9%) bis 1989 (38,0%) und einer Stagnation zwischen 1990 und 2001 (37% bis 38%), 2002 auf 36,8% abgenommen hat. Die sinkende Fruchtbarkeit und die steigende Lebenserwartung sind die beiden Hauptursachen dieser Entwicklung, welche sich in den nächsten Jahren weiter verschärfen wird, wenn die geburtenstarken Jahrgänge der Baby-Boom-Generation der 60er Jahre in die älteren Altersgruppen aufsteigen. Unterschiedliche Entwicklungen in den einzelnen Kantonen 11 Kantone verzeichneten 2002 Zuwachsraten der ständigen Wohnbevölkerung, welche über dem Schweizer Mittel von 0,8% lagen. An der Spitze befanden sich die drei Kantone Zug, Nidwalden (je +1,4%) und Freiburg (+1,3%). 2002 wiesen fünf Kantone einen Bevölkerungsrückgang auf (wie auch 2001): am stärksten der Kanton Glarus mit -0,5%, gefolgt von den Kantonen Appenzell I.Rh. (-0,3%) und Baselstadt (-0,1%). Rund 38,6% der Bevölkerung wohnen in den drei Kantonen Zürich, Bern und Waadt. Der bevölkerungsreichste Kanton, Zürich, erreichte Ende 2002 eine Einwohnerzahl von 1'244'400 Personen (17,0% der Bevölkerung der Schweiz). Im kleinsten Kanton, Appenzell I.Rh., leben rund 14'900 Personen (0,2%).
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27.02.2003