BFS: BFS: Arbeitsmarktgesamtrechnung 2001 2001: Stärkster Zustrom von ausländischen Arbeitskräften seit 10 Jahren
Neuchâtel (ots)
3 Vie active et rémunération du travail Arbeit und Erwerb Lavoro e reddito Neuchâtel, 28. Februar 2003 Nr. 0350-0301-30
Arbeitsmarktgesamtrechnung 2001 2001: Stärkster Zustrom von ausländischen Arbeitskräften seit 10 Jahren
2001 hat die Erwerbsbevölkerung in der Schweiz um 1,5% von 4,214 Mio. auf 4,276 Mio. Personen zugenommen. Die Arbeitskräftewanderungen haben um mehr als die Hälfte zu dieser Steigerung beigetragen, fielen doch auf 109'000 Einwanderungen von schweizerischen und ausländischen Arbeitskräften lediglich 75'000 Auswanderungen. Ein solcher Einwanderungsüberschuss (+34'000) ist seit Anfang der 90er-Jahre nicht mehr registriert worden. Die Vergrösserung der Erwerbsbevölkerung erklärt sich auch durch die zunehmende Erwerbsbeteiligung der Frauen. Einmal mehr fielen bei den Frauen im Jahr 2001 die Eintritte ins Erwerbsleben (195'000) deutlich höher aus als die Austritte (171'000). Dies geht aus den neusten Ergebnissen der Arbeitsmarktgesamtrechnung des Bundesamtes für Statistik (BFS) hervor. Einwanderung als Hauptgrund für die Zunahme der Anzahl Erwerbspersonen 2001 2001 wuchs die Erwerbsbevölkerung (Erwerbstätige und Erwerbslose) in der Schweiz um 1,5% (Ende 2000: 4'214 Mio. Personen; Ende 2001: 4,276 Mio. Personen). Diese Zunahme erklärt sich hauptsächlich durch einen deutlichen Einwanderungsüberschuss von Arbeitskräften (+34'000): Auf 109'000 Einwanderungen schweizerischer und ausländischer Erwerbspersonen (+13% gegenüber 2000) fielen lediglich 75'000 Auswanderungen (-4%). Damit waren die Wanderungen immer noch vom Konjunkturhoch und von der an Arbeitskräftemangel grenzenden Situation auf dem Arbeitsmarkt beeinflusst, die beide in der Schweiz bis im 2. Quartal 2001 bestimmend waren. Wachsende Beteiligung der Frauen am Arbeitsmarkt Mit ein Grund für die Ausweitung der Erwerbsbevölkerung ist auch die zunehmende Erwerbsbeteiligung der Frauen: 2001 traten 195'000 Frauen ins Erwerbsleben ein (Abschluss der Ausbildung, Wiedereinstieg ins Berufsleben), während weitaus weniger unter ihnen dem Erwerbsleben den Rücken kehrten (171'000; wegen Pensionierung, Mutterschaft usw.). Die seit einigen Jahren zu beobachtende Differenz zwischen Eintritten und Austritten widerspiegelt sich in der Nettoerwerbsquote (Erwerbsbeteiligung der 15-64-Jährigen) der Frauen. Diese ist gemäss der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung SAKE zwischen 1996 und 2001 von 70,1% auf 73,2% gestiegen. Da sich sowohl bei den Eintritten ins Erwerbsleben von in der Schweiz wohnhaften Frauen als auch bei der Einwanderung weiblicher Erwerbspersonen ein Überschuss ergab (42'000 Einwanderungen auf 28'000 Auswanderungen), verzeichnete die weibliche Erwerbsbevölkerung im Jahr 2001 eine starke Zunahme (+2,1%). Während bei den Männern die Einwanderungen von Erwerbspersonen ebenfalls klar über den Auswanderungen lagen (67'000 bzw. 47'000), waren die Arbeitsmarkteintritte und -austritte relativ ausgeglichen (118'000 Eintritte ins Erwerbsleben gegenüber114'000 Austritten). Damit nahm die Zahl der männlichen Erwerbspersonen zwischen Ende 2000 und Ende 2001 um 1,0% zu. Die Nettoerwerbsbeteiligung der Männer ist im Gegensatz zu jener der Frauen zwischen 1996 und 2001 leicht geschrumpft (von 89,8% auf 89,2%). Starke Einwanderung ausländischer Arbeitskräfte 2001 wurden 94'000 Einwanderungen ausländischer Arbeitskräfte gezählt, was einer Steigerung um 18% verglichen mit dem Jahr 2000 entspricht (80'000 Einwanderungen). Da demgegenüber die Zahl der Auswanderungen 2001 gegenüber 2000 gleich geblieben ist (57'000 Fälle), hat sich der Einwanderungsüberschuss akzentuiert: War im Jahr 2000 noch ein positiver Saldo von 23'000 ausländischen Erwerbspersonen registriert worden, erreichte er 2001 insgesamt 37'000 Personen. Dies ist der grösste Einwanderungsüberschuss ausländischer Arbeitskräfte seit Anfang der 90er-Jahre. Unter den schweizerischen Erwerbspersonen ergaben sich 2001 erneut mehr Auswanderungen (rund 18'000) als Einwanderungen (15'000). Vier Fünftel der einwandernden Erwerbspersonen unter 40 Aus der Gliederung der Arbeitskräftewanderungen nach Alter geht hervor, dass mehr als vier von fünf Einwanderungen von Erwerbspersonen (81,7%) in die Gruppe der unter 40-Jährigen fallen. Im Vergleich dazu betrug 2001 der Anteil der unter 40-Jährigen am Total der in der Schweiz wohnhaften Erwerbspersonen lediglich 50,6%. Der Löwenanteil der Einwanderungen von Erwerbspersonen entfällt auf die 25-39-Jährigen (58,6%), gefolgt von den 15-24-Jährigen mit 23,2% und den 40-54-Jährigen mit 15,8%. In der Altersklasse der 55- Jährigen und Älteren finden sich schliesslich lediglich 2,5% der eingewanderten Erwerbspersonen. Was die Verteilung der Einwanderungen von Arbeitskräften nach Geschlecht betrifft, so entfielen davon im Jahr 2001 knapp zwei Drittel auf Männer (61,3%). Dieser Anteil ist seit Jahren relativ stabil. Anzahl Langzeitarbeitsloser unverändert Die Arbeitsmarktgesamtrechnung beleuchtet auch gewisse Aspekte der Erwerbslosigkeit. Die deutliche Verschlechterung der Konjunkturlage ab dem Herbst 2001 liess die Zahl der (gemäss internationalen Definitionen) erwerbslosen Personen zwischen Ende 2000 (107'000) und Ende 2001 (120'000) um 11,7% ansteigen. Von den Ende 2001 erwerbslosen Personen waren deren 24'000 bereits zu Jahresbeginn erwerbslos; damit hat sich die Zahl der Langzeitarbeitslosen gegenüber dem Jahr 2000 nicht verändert. Hingegen ist der Anteil der Langzeitarbeitslosen am Total der Erwerbslosen bei Jahresende zwischen 2000 und 2001 leicht von 22,0% auf 19,9% zurückgegangen. Dieses Phänomen ist bei einer Konjunkturverlangsamung häufig zu beobachten: Zahlreiche vormals erwerbstätige Personen oder Nichterwerbspersonen werden im Verlauf des Jahres erwerbslos, wodurch sich der Anteil der seit mehr als einem Jahr Erwerbslosen im Verhältnis zum Total der Erwerbslosen reduziert. Revision der Daten der Arbeitsmarktgesamtrechnung Die Daten der Arbeitsmarktgesamtrechnung wurden infolge der Revision der Erwerbstätigenstatistik (ETS) rückwirkend bis 1991 revidiert. Die ETS stützt sich seit letztem Jahr auf die Definition der Erwerbstätigkeit des Internationalen Arbeitsamtes (IAA). Danach gilt eine Person als erwerbstätig, wenn sie während mindestens einer Stunde pro Woche einer beruflichen Tätigkeit nachgeht. Früher lag diese Untergrenze bei sechs Stunden pro Woche.
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28.02.2003