Schweizerischer Baupreisindex im April 2003 Preisreduktionen im Bausektor gehen weiter
Neuchâtel (ots)
Die Baupreise sind im Halbjahr zwischen Oktober 2002 und April 2003 erneut gesunken (-1,1%). Dies besagt der vom Bundesamt für Statistik (BFS) berechnete Baupreisindex. Die in den zwei vorangegangenen Semestern registrierte negative Preisentwicklung (-0,7% und -0,9%) setzte sich damit verstärkt fort. Im Gegensatz zu den Vorperioden ist diesmal hauptsächlich der Hochbau für die Abschwächung verantwortlich (-1,3%). Demgegenüber hat sich der seit 2001 anhaltende Rückgang im Tiefbau verlangsamt (-0,5%). Zwischen April 2002 und April 2003 ist das Preisniveau im gesamten Baugewerbe um 2,0% gesunken (Hochbau: -2,1%; Tiefbau: -1,7%). Die sinkenden Preise sind im Lichte der nach wie vor ungünstigen Baukonjunktur zu sehen. Sowohl die Industrie als auch die öffentliche Hand haben ihre Investitionen gedrosselt. Auch ist das Aktivitätenvolumen im ersten Quartal 2003 weiter geschrumpft: Im Tiefbau der stark von öffentlichen Aufträgen abhängt - nehmen die Auftragseingänge weiter ab. Dagegen befanden sich die Auftragseingänge im Hochbau Anfang dieses Jahres in leichtem Aufwind, was mittelfristig eine Erholung in diesem Sektor erhoffen lässt. Deutliche Preisabschwächung im Hochbau Im Hochbau (d.h. Neubau von Bürogebäuden und Mehrfamilienhäusern sowie Renovation von Mehrfamilienhäusern) haben die Preise im Berichtshalbjahr erneut abgenommen (-1,3%). Dabei hat sich die Talfahrt gegenüber dem vorangehenden Semester noch beschleunigt. Am stärksten haben folgende Gruppen zu dieser Entwicklung beigetragen: Honorare für Architekten und Bauingenieure (durchschnittlich -3,5%), Transportanlagen (durchschnittlich -3,3%), kleine Kunstbauten (durchschnittlich -2,6%) sowie Finanzierung ab Baubeginn (durchschnittlich -10,6%). Zugelegt haben hingegen die Versicherungen (+3,4%). Nachdem die Preise im Tiefbau (Neubau von Strassen, Neubau von Unterführungen) in den zwei vorangegangenen Semestern noch relativ stark abgenommen haben (April 2002-Oktober 2002: -1,1%), hat sich der Abwärtstrend in der Berichtsperiode verlangsamt (-0,5%). In fast allen Positionen sind jedoch nach wie vor Preisrückgänge festzustellen. Die deutlichsten Abschwächungen ergaben sich in folgenden Kategorien: spezielle Fundationen (-2,7%), Anpassungen an bestehende Erschliessungsleitungen (-2,3%) sowie kleine Kunstbauten (-2,6%) alle für den Neubau von Strassen; weiter Räumungen/Terrainvorbereitungen (-4,2%) sowie spezielle Fundationen (-2,2%) beide für den Neubau von Unterführungen. Die Honorare für Architekten und Bauingenieure zogen im Neubau von Strassen leicht an (+0,7%), während sie im Neubau von Unterführungen minim nachgaben (- 0,1%). Preisentwicklung in den Grossregionen Die Baupreisentwicklung verlief je nach Grossregion unterschiedlich. Die Unterschiede zwischen den Grossregionen sind nun auch im Hochbau markant geworden, ohne jedoch an die Differenzen im Tiefbau heranzureichen. Im Hochbau zeigen sämtliche Grossregionen mit Ausnahme der stabilen Genferseeregion (+0,0%) eine negative Preisentwicklung gegenüber dem vorangehenden Semester. Die grösste Reduktion ergab sich mit 2,2% in der Nordwestschweiz. Über das ganze Jahr hinweg gesehen ergaben sich in der Region Zürich (-3,0%) und im Espace Mittelland (-2,7%) die grössten Preisabschläge. Am besten vermochte wiederum die Genferseeregion der Preiserosion zu widerstehen (-0,6%). In der längerfristigen Entwicklung fallen die westlichen Gebiete Espace Mittelland und Genferseeregion sowie das südliche Tessin mit überdurchschnittlichen Preissteigerungen auf. Im Tiefbau verlief die Entwicklung in den einzelnen Grossregionen sehr unterschiedlich. So warteten die Genferseeregion (+1,7%) und die Zentralschweiz (+0,9%) mit Preiserhöhungen gegenüber dem Vorsemester auf. Die übrigen Grossregionen verzeichneten Preisrückgänge unter 1%, ausser der Nordwestschweiz (-3,9%) und Zürich (-4,3%). In der längerfristigen Perspektive zeigt die Nordwestschweiz weiterhin eine stark unterdurchschnittliche Preisentwicklung, während die Preise im Tessin am kräftigsten anzogen.
BUNDESAMT FÜR STATISTIK
Informationsdienst
Auskunft: Yves-Alain Guillod, BFS, Sektion Preise und Verbrauch, Tel.: 032/713 61 45 Eduard Schirach, BFS, Sektion Preise und Verbrauch, Tel.: 032/713 61 71 Neuerscheinung: Bundesamt für Statistik, Schweizerischer Baupreisindex, Oktober 1998 = 100. Ergebnisse für den Monat April 2003, BFS aktuell, Neuchâtel, Juli 2003. Bezug: 032 713 60 60, Fax: 032 713 60 61; E-Mail: Ruedi.Jost@bfs.admin.ch Weiterführende Informationen finden Sie auf der Homepage des BFS http://www.statistik.admin.ch
02.07.03