BFS: Produktions-, Auftrags-, Umsatz- und Lagerindizes im sekundären Sektor im 3. Quartal 2004
(ots)Produktions-, Auftrags-, Umsatz- und Lagerindizes im sekundären Sektor im 3. Quartal 2004
Anhaltendes Industriewachstum in der Schweiz
Die Schweizer Unternehmen schrieben im 3. Quartal 2004 weiterhin positive Zahlen. Diese fielen jedoch etwas weniger hoch aus als in den beiden ersten Quartalen dieses Jahres. Die Produktion wuchs im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresquartal um 3,5 Prozent und der Umsatz um 4,2 Prozent. Die Auftragseingänge erhöhten sich um 5,3 Prozent. Sowohl die Auftragsbestände (+1,1%) als auch die Fertigwarenlager (+1,1%) nahmen leicht zu. Dies sind die wichtigsten Ergebnisse der quartalsweise durchgeführten Erhebung des Bundesam- tes für Statistik (BFS) über den Geschäftsgang in der Schweizer Industrie. Zunahme der Produktion Die Unternehmen bauten die Produktion (ohne Baugewerbe) im dritten Quartal 2004 weiterhin aus. Mit 3,5 Prozent fiel der Anstieg allerdings geringer aus, als dies noch in den beiden Vorquar-talen der Fall war. Auch dem Arbeitsmarkt im sekundären Sektor wird ein besseres Zeugnis ausgestellt. Das vom Bundesamt für Statistik publizierte Beschäftigungsbarometer verzeichnet nur noch einen geringen Beschäftigungsrückgang. In vielen Branchen ist eine verbesserte Situation eingetreten und die of-fenen Stellen nehmen weiterhin zu. Die mit Abstand höchsten Produktionsanstiege meldeten die Unternehmen im Bereich Herstel-lung sonstiger nichtmetallischer Produkte. Ihr folgten die Maschinenindustrie, die Branche Be- und Verarbeitung von Holz (ohne Möbel), die Textil- und Bekleidungsindustrie sowie die Me-tallbe- und verarbeitung. Negative Wachstumsraten registrierten die Branche Kokerei, Mineralölverarbeitung, nukleare Brennstoffe, das sonstige verarbeitende Gewerbe, die Nahrungsmittel-, Getränke- und Tabak- industrie sowie das Papier-, Karton-, Verlags- und Druckgewerbe. Steigende Umsätze Mit einer Zunahme von 4,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresergebnis bewegte sich auch der Umsatz weiterhin aufwärts. Unter Einbezug des Baugewerbes, das sich in einer guten konjunktu-rellen Lage befindet, stiegen die Umsätze sogar um 4,6 Prozent. Im sekundären Sektor waren ins-besondere die Exporte für diese Entwicklung verantwortlich. Am besten erging es der Branche Herstellung sonstiger nichtmetallischer Produkte, der Metall-be- und verarbeitung, der Textil- und Bekleidungsindustrie, der Maschinenindustrie und der Branche Be- und Verarbeitung von Holz (ohne Möbel). Beim Wirtschaftszweig Metallbe- und verarbeitung trugen Preisanstiege zum guten Ergebnis bei. Nur die Nahrungsmittel-, Getränke- und Tabakindustrie, die Energie- und Wasserversorgung so-wie das Papier-, Karton-, Verlags- und Druckgewerbe notierten Einbussen. Weniger hohe Auftragseingänge Die Auftragseingänge stiegen mit 5,3 Prozent (+6,3% mit dem Baugewerbe) wiederum an, aber nicht mehr so stark wie in den vorangegangenen Quartalen. Dabei wirkten die Vorleistungs-, die Investitions- wie auch die Gebrauchsgüter gleichermassen auf diesen Verlauf ein. Die Verbrauchsgüter verharrten auf einem unveränderten Niveau. Die weitaus grössten Bestelleingänge konnten die Unternehmen aus dem Bereich Herstellung sonstiger nichtmetallischer Produkte melden. Die weiteren Wirtschaftszweige, die sich an mehr als 10 Prozent Zuwachs erfreuen durften, sind die Metallbe- und verarbeitung, der Fahrzeugbau, das Baugewerbe sowie die Textil- und Bekleidungsindustrie. Einzig die Nahrungsmittel-, Getränke- und Tabakindustrie sowie das Papier-, Karton-, Verlags- und Druckgewerbe sahen sich negativen Zahlen gegenüber. Leichter Anstieg der Arbeitsreserven Gegenüber dem entsprechenden Vorjahresquartal erhöhten sich die Auftragsbestände um 1,1 Prozent. Damit wurde dem seit dem vierten Quartal 2001 anhaltenden Rückgang ein Ende gesetzt. Am deutlichsten stiegen die Bestände in der Lederwaren- und Schuhindustrie, in der Branche Be- und Verarbeitung von Holz (ohne Möbel) sowie in der Branche Herstellung sonstiger nichtme- tallischer Produkte. Im Bereich Gewinnung von Steinen und Erden und vor allem beim Fahrzeugbau verkleinerten sich die Arbeitsreserven. Kleine Lageraufstockungen Die Fertigwarenlager nahmen um 1,1 Prozent zu. Der anhaltende Lagerabbau, der im 1. Quartal 2002 seinen Anfang nahm, wurde damit gestoppt. Einen überdurchschnittlichen Anstieg der Lager registrierten das sonstige verarbeitende Gewer-be, die Gewinnung von Steinen und Erden und der Bereich Gummi- und Kunststoffwaren. Die höchsten Reduktionen gab es bei der Lederwaren- und Schuhindustrie, bei der Branche Be- und Verarbeitung von Holz (ohne Möbel) und bei der Textil- und Bekleidungsindustrie.
Die Produktions-, Auftrags-, Umsatz- und Lagerindizes bilden den konjunkturellen Verlauf im se-kundären Sektor ab. Sie basieren auf der internationalen Normen entsprechenden Allgemeinen Sys-tematik der Wirtschaftszweige (NOGA) aus dem Jahr 1995, welche die Betriebe aufgrund ihrer wirtschaftlichen Tätigkeit den verschiedenen Wirtschaftszweigen zuordnet. Basis der Indizes (Index = 100) ist der Jahresdurchschnitt 1995. Die Daten zur Berechnung der Indizes werden anhand einer repräsentativen Stichprobe bei Unter-nehmen mit mindestens fünf Vollzeitbeschäftigten erhoben. Veröffentlicht werden die Ergebnisse im Quartalsrhythmus, und zwar jeweils auf einer Aggregationsstufe, auf der die Aussagekraft der Indi-zes ausreichend ist und die gleichzeitig dem Datenschutz angemessen Rechnung trägt. Die Zeitreihen basieren auf dem Gewichtungsschema von 1993 und lehnen sich an die alten Reihen an; letztere sind anders aufgebaut, weniger zahlreich und nur stärker aggregiert vorhanden. Damit saisonal bedingte Schwankungen weitgehend aus der Datenanalyse ausgeschlossen werden können, wird die Untersuchung auf der Grundlage des entsprechenden Vorjahresquartals angestellt.
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Auskunft: Markus Beckstein, BFS, Sektion Unternehmensstruktur und Beschäftigung, Tel.: 032 713 64 34 Luu Nguyen, BFS, Sektion Unternehmensstruktur und Beschäftigung, Tel.: 032 713 61 47 Neuerscheinung: Bundesamt für Statistik: Der Geschäftsgang im sekundären Sektor. Die Produktions-, Auftrags-, Umsatz- und Lagerindizes im 3. Quartal 2004, Neuchâtel 2004., Bestellnummer: 039-0403. Preis: Fr. 6.--
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