BFS: Beschäftigungsbarometer im 4. Quartal 2004
(ots)Beschäftigungsbarometer im 4. Quartal 2004
Stagnierender Arbeitsmarkt
Die Indikatoren des vom Bundesamt für Statistik (BFS) vierteljährlich veröffentlichten Beschäftigungsbarometers zeigen eine Stagnation auf dem Schweizer Arbeitsmarkt an. Sowohl die Zahl der Erwerbstätigen als auch jene der Beschäftigten blieben unverändert. Gemäss dem Index der offenen Stellen und dem Indikator der Beschäftigungssaussichten dürfte diese Stabilität im 1. Quartal 2005 anhalten. Am Ende des 4. Quartals 2004 zählte die Schweiz gemäss Erwerbstätigenstatistik (ETS; provisorische Werte) 4,178 Millionen Erwerbstätige, wobei diese Zahl gegenüber dem Vorjahr stabil blieb. Die Zahl der ausländischen Arbeitskräfte stieg an (+2,6% im Vorjahresvergleich), jene der schweizerischen Arbeitskräfte ging zurück (-0,9%). Die Beschäftigungsstatistik (BESTA) zeigt ebenfalls eine stabile Gesamtsituation auf dem Arbeitsmarkt an. Der Rückgang im sekundären Sektor hielt im 4. Quartal 2004 an (-1,1% im Vorjahresvergleich), während die Gesamtzahl der Beschäftigten im tertiären Sektor weiter zulegte (+0,5%). Die in die nahe Zukunft gerichteten Indikatoren der BESTA weisen auf eine weiterhin stabile Beschäftigungssituation im nächsten Quartal hin. Gemäss dem Indikator der Beschäftigungsaussichten, der wie im Vorquartal bei 1,00 Punkten liegt, dürfte die Anzahl Stellen unverändert bleiben, während der Index der offenen Stellen trotz einer positiven Entwicklung (+22,1% im Vorjahresvergleich) lediglich 97,0 Punkte erreicht. Die Zahl der Erwerbstätigen ist stabil geblieben Ende 2004 wies die Erwerbstätigenstatistik (ETS; provisorische Werte) 4,178 Millionen Erwerbstätige in der Schweiz aus. Diese Zahl blieb im Vergleich zum 4. Quartal 2003 unverändert. Die mangelnde Dynamik war sowohl bei den Männern (geringe Zunahme um 0,1% auf 2,320 Millionen) als auch bei den Frauen (geringer Rückgang um 0,1% auf 1,858 Millionen) zu beobachten. Wie bereits im Vorquartal war die Zahl der schweizerischen Arbeitskräfte rückläufig (-0,9%; 3,117 Millionen), während jene der ausländischen Arbeitskräfte zulegte (+2,6%; 1,062 Millionen). Wachstum seit einem Jahr nur im tertiären Sektor Gemäss Beschäftigungsstatistik (BESTA) zählten der sekundäre und der tertiäre Sektor im 4. Quartal 2004 insgesamt 3,629 Millionen Beschäftigte, also gleich viele wie im Vorjahr. Der Beschäftigungsrückgang im sekundären Sektor (-1,1% im Vorjahresvergleich), sowie die Zunahme im tertiären Sektor (+0,5%) bestätigen die seit 5 Quartalen anhaltende Tendenz. In saisonbereinigten Werten ist eine ähnliche Entwicklung zu beobachten; die Gesamtbeschäftigung blieb im Vergleich zum Vorquartal unverändert (0,0%), während im sekundären Sektor ein Rückgang (-0,8%) und im tertiären Sektor eine leichte Zunahme (+0,3%) verzeichnet wurde. In Vollzeitäquivalenten nahm die Beschäftigung jedoch weiterhin ab (- 0,6%; -17'100 im Vorjahresvergleich); dies sowohl im sekundären Sektor (-1,4%; -13'000) als auch im tertiären Sektor (-0,2%; -4100). Dabei konnte der Trend zur Schaffung von Teilzeitstellen (+2,6%; +28'300) die Streichung von Vollzeitstellen (-1,1%; -26'800) nicht kompensieren. Beschäftigungsrückgang im Unterrichtswesen, Zunahme bei den Reisebüros 18 von 25 Branchen des sekundären Sektors wiesen im Vorjahresvergleich einen Beschäftigungsrückgang aus. Im verarbeitenden Gewerbe war ein Rückgang um 10'400 Beschäftigte (- 1,6%) zu beobachten; die markantesten Rückgänge mussten die Wirtschaftsabteilungen Verlags- und Druckgewerbe (-4,9%; -2400), die Herstellung von medizinischen Geräten, Präzisionsinstrumenten und Uhren (-3,1%; -2300) sowie die Herstellung von Geräten der Elektrizitätserzeugung (-6,2%; -2200) hinnehmen. Im tertiären Sektor verzeichneten drei Viertel der Branchen ein Beschäftigungswachstum im Vergleich zum 4. Quartal 2003. Die deutlichsten Zunahmen sind in den Abteilungen Gesundheits- und Sozialwesen (+1,2%; +5200), Reisebüros (+6,9%; +4000) und Öffentliche Verwaltung, Landesverteidigung, Sozialversicherungen (+2,1%; +3100) zu finden, während die Branchen Detailhandel und Reparatur von Gebrauchsgütern (-1,6%; - 5200) und Unterrichtswesen (-1,1%; -2700) deutliche Rückgänge verbuchten. Beschäftigungsentwicklung variiert je nach Grossregion Eine weitere Verschlechterung der Beschäftigungssituation mussten die Nordwestschweiz (-1,2%; -6100), die Genferseeregion (-0,6%; - 3900) und Zürich (-0,2%; -1700) hinnehmen. Im Espace Mittelland (+1,1%; +8900) und im Tessin (+0,7%; +1000) setzte sich die positive Entwicklung fort, während in der Zentralschweiz (+0,9%; +2800) und in der Ostschweiz (+0,1%; +600) ein verlangsamtes Beschäftigungswachstum zu beobachten war. Unterschiedliche Beschäftigungsaussichten je nach Branche Kurzfristige Prognosen: Der Indikator der Beschäftigungsaussichten notiert im zweiten aufeinander folgenden Quartal bei 1,00. Das bedeutet, dass die Zahl der Arbeitsplätze während des 1. Quartals 2005 unverändert bleiben dürfte. Trotz einer leichten Verbesserung (+22,1% im Vorjahresvergleich) bleibt der Index der offenen Stellen relativ tief bei 97,0 Punkten (100 = 2. Quartal 2003). Allerdings sind die Unterschiede je nach Tätigkeitsgebiet gross; während die Branche Informatikdienste bei den offenen Stellen eine positive Entwicklung aufweist (+145,0%), verzeichnen das Gastgewerbe (-19,8%) und das Unterrichtswesen (- 43,8%) einen Rückgang.
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