BFS: Internationalität der Schweizer Hochschulen
(ots)Internationalität der Schweizer Hochschulen
Hohe Anziehungskraft des Hochschulsystems für ausländische Studierende und Wissenschaftler
Die Lehre und Forschung an den Hochschulen steht zunehmend im nationalen wie internationalen Wettbewerb. Ein wichtiger Indikator für die Qualität eines Hochschulsystems und für dessen Renommee ist der Zustrom ausländischer Studierender und Wissenschaftler. Im Studienjahr 2003/2004 betrug der Anteil der Ausländer, die für ein Studium in die Schweiz kamen, 14,3 Prozent. Er ist an den universitären Hochschulen höher als bei den Fachhochschulen (16,3% respektive 9,4%). Im internationalen Vergleich verfügt die Schweiz bei den ausländischen Studierenden im Tertiärbereich nach Australien über die zweithöchste Quote. Bei den Wissenschaftlern beträgt der Ausländeranteil 32 Prozent. Auch hier übersteigt der Anteil an den universitären Hochschulen (39,9%) denjenigen an den Fachhochschulen (16%). Diese und weitere Informationen enthält die aktuelle Publikation «Internationalität der Schweizer Hochschulen Studierende und Personal: eine Bestandesaufnahme» des Bundesamtes für Statistik. Sie gibt erstmals ein umfassendes Bild über die internationale Vernetzung der Schweizer Hochschulen. Hierzu wurden Daten über ausländische Studierende und Wissenschaftler in der Schweiz sowie über internationale Studien- und Forschungsaufenthalte von Schweizern im Ausland analysiert und kommentiert. Postgraduiertenprogramme, Technik und Musik bei ausländischen Studierenden besonders beliebt Im Studienjahr 2003/2004 waren insgesamt 30'071 Ausländerinnen und Ausländer an den Schweizer Hochschulen eingeschrieben. Der überwiegende Teil (72% oder 21'919 Personen) kam speziell für ein Studium in die Schweiz. Man spricht in diesem Zusammenhang von Bildungsausländern. Sie sind an den universitären Hochschulen insbesondere in postgraduierten Studienprogrammen anzutreffen. So waren 40 Prozent aller Doktoranden an den universitären Hochschulen Bildungsausländer. Im Lizenziats-/Diplomstudium betrug ihr Anteil lediglich 10 Prozent. Im Vergleich zu den Schweizern belegen Bildungsausländer überdurchschnittlich häufig naturwissenschaftliche und technische Studienrichtungen, die in der heutigen Wissensgesellschaft oftmals als Innovationsmotoren für die technologische und wirtschaftliche Entwicklung eines Landes angesehen werden. 45,7 Prozent aller Bildungsausländer, die 2003 einen Abschluss an universitären Hochschulen erwarben, waren in den Fachbereichsgruppen Exakte und Naturwissenschaften sowie Technische Wissenschaften immatrikuliert. Im Vergleich dazu legten nur 26,9 Prozent der Schweizer eine Abschlussprüfung in diesen Studienbereichen ab. Der Anteil der Bildungsausländer an den Fachhochschulen ist geringer als an den universitären Hochschulen (9,4% gegenüber 16,3% im Studienjahr 2003/2004). An den Fachhochschulen belegen sie zumeist Studiengänge der Fachrichtungen Musik und Wirtschaft. 28,4 Prozent aller Bildungsausländer an den Fachhochschulen waren allein im Fachbereich Musik und 23,1 Prozent im Fachbereich Wirtschaft immatrikuliert. Im Studiengang «Interpretation / Performance» sowie in weiteren musischen Spezialausbildungen stellen sie rund zwei Drittel aller Studierenden. International auf dem zweiten Platz bei ausländischen Studierenden im Tertiärbereich Nach Australien verfügt die Schweiz im Jahr 2002 mit einem Anteil von 17,2 Prozent ausländischer Studierender im Tertiärbereich über die zweithöchste Quote im OECD-Ländervergleich. Der tertiäre Bildungsbereich umfasst neben der Hochschulausbildung auch Ausbildungen ausserhalb der Hochschulen (höhere Berufsbildung). In Deutschland, dem Vereinigten Königreich (je 10,1%) oder den Vereinigten Staaten (3,7%) ist der Ausländeranteil wesentlich geringer. Die Schweiz ist vor allem bei Studierenden aus den Nachbarländern ein beliebtes Studienziel. Bei den Deutschen lag sie auf dem dritten Rang, bei den Österreichern auf dem vierten Rang und bei den Franzosen und Italienern jeweils auf dem fünften Rang. Europäer dominieren unter den ausländischen Wissenschaftlern in der Schweiz Im Jahr 2003 betrug der Anteil ausländischer Wissenschaftler unter den Lehrenden und Forschenden an den Schweizer Hochschulen 32 Prozent (rund 14'000 Personen). Die meisten ausländischen Wissenschaftler kommen aus Europa (86%), danach folgen Asien und Amerika (je 6%) und Afrika (2%) sowie Australien (1%). Im Ländervergleich dominieren ebenfalls die Anrainerstaaten. So waren 36,2 Prozent der ausländischen Wissenschaftlern Deutsche, 15,2 Prozent Franzosen, 8,9 Prozent Italiener und 3,5 Prozent Österreicher. Danach folgen Wissenschaftler aus dem Vereinigten Königreich, den USA, Spanien und Russland. Die universitären Hochschulen verfügen mit 39,9 Prozent über einen mehr als doppelt so hohen Anteil an ausländischen Wissenschaftlern wie die Fachhochschulen (16%).
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Neuerscheinung: Internationalität der Schweizer Hochschulen Studierende und Personal: eine Bestandesaufnahme, Bestellnummer: 691-0300. Preis: Fr. 18.- (Ende April verfügbar) Die elektronische Form der Publikation steht bereits auf dem Statistikportal des Bundesamtes für Statistik zur Verfügung.
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