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Bundesamt für Statistik

Schweizerische Lohnstrukturerhebung 2004

(ots)

Schweizerische Lohnstrukturerhebung 2004

Die Löhne werden nach Lohnbezügerkategorien und Regionen immer 
unterschiedlicher
2004 haben sich die Lohnunterschiede zwischen den Kategorien der 
Lohnbezüger/innen vergrössert, insbesondere im Bereich der Stellen 
mit höchstem Anforderungsniveau. Der Anteil an niedrigen Löhnen hat 
sich verringert. Die Löhne der ausländischen Arbeitnehmenden an 
Arbeitsplätzen mit niedrigem Anforderungsniveau liegen meist unter 
denen ihrer schweizerischen Kolleg/innen. Das geht aus den 
Ergebnissen der schweizerischen Lohnstrukturerhebung 2004 des 
Bundesamtes für Statistik (BFS) hervor. Ausgeprägte Lohnunterschiede 
nach Branchen und Anforderungsniveau des Arbeitsplatzes 2004 belief 
sich der Bruttomedianlohn in der Schweiz auf 5548 Franken. Die 10 
Prozent am schlechtesten bezahlten Arbeitnehmenden mussten sich mit 
weniger als 3687 Franken begnügen, während die 10 Prozent am besten 
bezahlten einen Lohn von mehr als 9718 Franken erzielten. Bei den am 
besten anspruchvollsten Arbeitstellen hat sich die Lohnschere seit 
2000 kontinuierlich geöffnet, während bei den weniger anspruchvollen 
die Lohnunterschiede leicht abgenommen haben. Zu den Branchen, deren 
Löhne deutlich über dem Medianlohn liegen, gehören insbesondere die 
«Chemische Industrie» (7273 Franken), «Forschung und Entwicklung» 
(7576 Franken) und «Mit dem Kredit- und Versicherungsgewerbe 
verbundene Tätigkeiten» (7961 Franken). Demgegenüber zahlen der 
«Detailhandel» mit 4260 Franken, das «Gastgewerbe» mit 3825 Franken 
und die «persönlichen Dienstleistungen» mit 3590 Franken Löhne weit 
unter dem Durchschnitt. Berücksichtigt man zudem das 
Anforderungsniveau des Arbeitsplatzes, klafft die Lohnschere 
zwischen den Branchen noch weiter auseinander. Bei den Posten mit 
höchstem Anforderungsniveau lag der Bruttomonatslohn (Medianlohn) in 
der «Versicherungsbranche» bei 13'720 Franken, bei den «Banken» bei 
15'505 Franken, während er in der «Maschinenindustrie» im 
Durchschnitt 9697 Franken, im «Gesundheitswesen» 8989 Franken und im 
«Baugewerbe» 7604 Franken betrug. Auch bei Arbeitsstellen mit tiefem 
Anforderungsniveau sind die Lohnunterschiede zwischen den 
Wirtschaftsbranchen ausgeprägt, wenn auch etwas weniger: 5693 
Franken werden im «Bankensektor», 5932 Franken in der «Energie- und 
Wasserversorgung», aber lediglich 3904 Franken im «Detailhandel» und 
3219 Franken in der «Bekleidungsindustrie» verdient. Erneuter 
Rückgang der «Tieflohnstellen» Zwischen 2002 und 2004 ist der Anteil 
der Vollzeitstellen, die mit weniger als 3500 Franken brutto 
monatlich entlöhnt wurden, in der gesamten Wirtschaft von 8,9 
Prozent auf 7,0 Prozent zurückgegangen. Dabei ist anzumerken, dass 
der Anteil der Tieflohnstellen nach Wirtschaftsbranchen stark 
variiert. So stellen sie 13,3 Prozent der Beschäftigten im 
«Detailhandel», 33,3 Prozent im «Gastgewerbe» und sogar 46 Prozent 
der «Persönlichen Dienstleistungen». In der «Maschinenindustrie» 
beläuft sich dieser Anteil dagegen nur auf 2,3 Prozent, im 
«Baugewerbe» auf 1,7 Prozent und bei den «Banken» gar nur auf 0,3 
Prozent. Betrachtet man den Lohn, der den Arbeitnehmenden 
tatsächlich zur Verfügung steht, ist die Zahl der 
vollzeitbeschäftigten Personen, die einen Tieflohn beziehen, d.h. 
bis 3000 Franken netto im Monat, von 89'000 im Jahr 2002 auf 67'000 
im Jahr 2004 zurückgegangen. Ausgeprägte Lohnschere zwischen 
Schweizer/innen und Ausländer/innen je nach Aufenthaltsstatus In 
Stellen mit den höchsten Anforderungen verdienen die ausländischen 
Lohnbezüger/innen fast immer mehr als ihre Schweizer Kolleg/innen 
(10'697 gegen 10'095 Franken). Für Stellen mit mittlerem oder tiefem 
Anforderungsniveau sind die an ausländische Arbeitnehmende 
ausbezahlten Löhne dagegen fast immer tiefer als die Löhne der 
Schweizer Kolleg/innen (6,1 Prozent bzw. 7,8 Prozent). Diese 
Unterschiede haben sich zwischen 2002 und 2004 leicht abgebaut. 
Praktisch in allen Wirtschaftsbranchen sind die an Ausländer/innen 
mit Kurzaufenthalter- (L) oder Jahresaufenthalterstatus (B) für eine 
Stelle mit tiefem Anforderungsniveau ausbezahlten Löhne um einige 
hundert Franken niedriger als die der Schweizer/innen. Umgekehrt 
verdienen Jahresaufenthalter/innen für Stellen mit hohem 
Anforderungsniveau manchmal mehr als die Schweizer/innen: In der 
«Maschinenindustrie» sind es 467 Franken mehr im Monat, in der 
«Informatik» sogar 3984 Franken mehr. Grenzgänger/innen, die in 
Branchen mit hoher Wertschöpfung arbeiten wie in der «Chemie» oder 
im «Bankensektor» verdienen ebenfalls mehr als ihre Schweizer 
Kolleg/innen, während Grenzgänger/innen in traditionellen 
Tieflohnbranchen tendenziell weniger verdienen als die Schweizer 
Kolleg/innen (immer bei vergleichbarem Anforderungsniveau). Grosse 
Lohnschwankungen zwischen den Regionen Auch wenn sich die 
Lohnunterschiede zwischen den Regionen teilweise mit strukturellen 
Unterschieden in der Wirtschaftsaktivität erklären lassen, ist die 
Lohnschere zwischen den Regionen dennoch beträchtlich. So werden 
beispielsweise für Stellen mit höchstem Anforderungsniveau in der 
Genferseeregion und im Kanton Zürich die höchsten Löhne bezahlt: 4,8 
bzw. 13,9 Prozent mehr als im schweizerischen Durchschnitt. Bei den 
Löhnen für weniger anspruchsvolle Stellen sind die Unterschiede 
geringer. Sie schwanken zwischen -1,8 Prozent und +1,8 Prozent im 
Vergleich zum schweizerischen Durchschnitt. Eine Ausnahme bildet der 
Tessin mit - 10,3 Prozent. Bei gleichem Anforderungsniveau und in 
derselben Branche gibt es manchmal grosse Lohnunterschiede zwischen 
den Regionen. Erhöhung des Bonusanteils (Sonderzahlungen) Fast 
einer/eine von vier Arbeitnehmenden hat 2004 im Durchschnitt 788 
Franken Sonderzahlungen bekommen. 2002 waren es noch 690 Franken. 
Der Anteil solcher Sonderzahlungen am Bruttolohn ist je nach Branche 
und Anforderungsniveau unterschiedlich hoch. Bei den Stellen mit den 
höchsten Anforderungen machen die Boni im «Detailhandel» 13,1 
Prozent, in der «Versicherungsbranche» 27,0 Prozent und im 
«Bankensektor» 52,3 Prozent des Monatslohnes aus. Bei den am 
wenigsten anspruchsvollen Stellen belaufen sich die Boni auf 188 
Franken brutto im Monat.
BUNDESAMT FÜR STATISTIK
Pressestelle
Auskunft:
Didier Froidevaux, BFS, Sektion Löhne und Arbeitsbedingungen, Tel.: 
032 713 67 56
Neuerscheinung:
BFS aktuell « Schweizerische Lohnstrukturerhebung 2004, Erste 
Ergebnisse», Bestellnummer: 184-0401. Preis: gratis, verfügbar auf 
der Homepage des BFS unter der folgenden Adresse : 
http://www.statistik.admin.ch »Themen » Arbeit, Erwerb » Löhne, 
Erwerbseinkommen » Publikationen
Pressestelle BFS, Tel.: 032 713 60 13; Fax: 032 713 63 46
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