Statistiken der stationären Gesundheitsversorgung 2004
(ots)Statistiken der stationären Gesundheitsversorgung 2004
Verlangsamte Kostensteigerung und kürzere Aufenthalte in Spitälern
2004 wurden in den Schweizer Spitälern 1,4 Mio. Fälle behandelt. Die durchschnittliche Aufenthaltdauer verringerte sich gegenüber dem Vorjahr um einen halben Tag auf 12 Tage. Häufigste Einweisungsgründe waren Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems, Verletzungen sowie Herz-Kreislaufprobleme. Sowohl in den Spitälern als auch in den sozialmedizinischen Institutionen verlangsamte sich die Kostensteigerung. Im Gegensatz zu den Heimen wiesen die Spitäler 2004 einen Personalrückgang auf. Soweit erste Ergebnisse der Statistiken der stationären Gesundheitsversorgung für das Jahr 2004 vom Bundesamt für Statistik (BFS). Die Schweizer Spitäler zählten im Jahr 2004 insgesamt 1,4 Mio. Spitalaufenthalte, davon waren 275'000 Eintagesbehandlungen. Für 78 Prozent der behandelten Patienten handelte es sich dabei um einen einmaligen Aufenthalt, über 7 Prozent waren mehr als zweimal im selben Jahr hospitalisiert. Bei 34,7 Prozent der Aufenthalte erfolgte der Spitaleintritt als Notfall. Behandlungen des Bewegungsapparates am häufigsten Über 12 Prozent der Spitalaufenthalte (rund 127'000 Fälle) erfolgten 2004 aufgrund von Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems und des Bindegewebes, wozu unter anderem degenerative Veränderungen an der Wirbelsäule oder Knochen- und Gelenkentzündungen zählen. Frakturen und Verletzungen durch andere äussere Einwirkungen führten bei ebenfalls rund 12 Prozent der Fälle zu einem Spitalaufenthalt. Fast ebenso oft kam es aufgrund von Herzkreislauferkrankungen zu einer Hospitalisierung (123'000 Fälle). Operative Behandlungen wurden am häufigsten an den Bewegungsorganen vorgenommen, gefolgt von Operationen am Verdauungstrakt. Einen beträchtlichen Anteil an den Fallzahlen machten die rund 70'000 Neugeborenen und die aufgrund einer Schwangerschaft oder Geburt hospitalisierten Frauen aus. Deutlich geringere Kostenzunahme in grossen Spitälern Zwischen 2003 und 2004 haben die Kosten für die Versorgung (ohne Investitionskosten) in den Spitälern um rund 2 Prozent auf 16,7 Milliarden Franken zugenommen. Diese Kostensteigerung hat sich deutlich verlangsamt im Vergleich zur mittleren Zunahme von 6,1 Prozent zwischen 2000 und 2003. In den Universitätsspitälern und anderen Spitälern der Zentrumsversorgung stiegen die Kosten 2004 um 2,8 Prozent. In den Vorjahren hatte die Kostensteigerung in diesen 27 grössten Betrieben für allgemeine Pflege im Schnitt 8 Prozent erreicht. Bei den übrigen 131 Spitälern für allgemeine Pflege reduzierte sich die Wachstumsrate von durchschnittlich 3,9 (zwischen 2000 und 2003) auf 2,1 Prozent. und verlangsamte Kostensteigerung in den sozialmedizinischen Institutionen Die Kosten der Institutionen für Betagte und Pflegebedürftige sowie für behinderte und suchtkranke Menschen nahmen gegenüber 2003 um 3,9 Prozent zu und betrugen insgesamt 9,8 Milliarden Franken. Zwischen 2000 und 2002 hatte die Kostensteigerung noch durchschnittlich 6,7 Prozent betragen. Zwei Drittel des Betrages konzentrierten sich auf die Alters- und Pflegeheime sowie die reinen Pflegeheime. Diese Institutionen beherbergten 2004 rund 82'700 Personen, was einer Rate von 11,2 Personen pro 1000 Einwohnerinnen und Einwohner entspricht. In den Institutionen für Behinderte oder für Suchtkranke wurden 2,9 Personen pro 1000 Einwohnerinnen und Einwohner beherbergt, während es im Jahr 2000 lediglich 2,6 pro 1000 gewesen waren. Gegensätzliche Personalentwicklung in Spitälern und Heimen 2004 zählten die Schweizer Spitäler rund 122'500 Vollzeitstellen, 0,8 Prozent weniger als im Vorjahr. Damit wurde der seit 2000 anhaltende Trend einer Personalzunahme (durchschnittlich 2,4% pro Jahr) erstmals unterbrochen. In den sozialmedizinischen Institutionen nahm der Personalbestand 2004 hingegen um 2,8 Prozent auf umgerechnet 88'400 Vollzeitstellen zu. Seit dem Jahr 2000 beträgt die jährliche Zunahme der Vollzeitstellen im Durchschnitt 3,5 Prozent.
Statistiken der stationären Gesundheitsversorgung Diese Statistiken umfassen die betrieblichen Daten der Krankenhäuser (Krankenhausstatistik); Diagnosen und Operationen der hospitalisierten Personen (medizinische Statistik); betrieblichen Daten der Institutionen für Betagte und Pflegebedürftige sowie für behinderte und suchtkranke Menschen (Statistik der sozialmedizinischen Institutionen).
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