Bundesamt für Berufsbildung und Technologie
BBT: BBT: BBT: Neue Lehrstellen und Startchancen für alle Schulabgänger
Bern, 24. März 2003, BBT: Bund, Kantone und Organisationen der Arbeitswelt appellieren an die Unternehmen in der Schweiz, neue Lehrstellen zu schaffen, um die aufgrund der angespannten Konjunkturlage auf Lehrbeginn 2003 erwarteten Einbrüche im Lehrstellenmarkt aufzufan-gen. Da die demographischen Trendprognosen bis Ende 2008 einen Anstieg von Schulaustretenden um rund 6% aufweisen, rechnet die von Bundesrat Deiss eingesetzte und durch das Bundes-amt für Berufsbildung (BBT) geleitete Task Force Lehrstellen 2003 mit einem längerfristigen Engpass bei den verfügbaren Lehrstellen. Erste Rückmeldungen der Kantone vom März verzeichnen in den grösseren Städten und Agglomerationen der deutschen Schweiz eine leicht rück-läufige Entwicklung auf dem Lehrstellenmarkt. In den Zentren der Romandie ist sie stabil bis leicht rückläufig. Im Tessin dagegen ist die Lage mit rund 900 freien Lehrstellen stabil.
Die Task Force Lehrstellen 2003 will sicherzustellen, dass alle vor der Berufswahl stehenden Schulabgänger und Schulabgängerinnen bis im Herbst 2003 eine Lehrstelle, einen Ausbildungsplatz in einem Brückenangebot oder eine andere Übergangslösung finden. Zwei Drittel aller Jugendli-chen absolvieren eine Berufslehre. Die Jugendlichen auf Lehrstellensuche werden ermuntert, sich nicht auf ihren Wunschberuf zu fixieren, sondern auch in anderen Berufen nach Lehrstellen Aus-schau zu halten. Das heutige Berufsbildungssystem ermöglicht eine Weiterentwicklung mit einem allfälligen späteren Einstieg in einen anderen Beruf.
Der Rückgang an Lehrstellen trifft vor allem die Dienstleistungsberufe. So ist ein regional aller-dings unterschiedlich ausgeprägter Negativtrend bei den kaufmännischen aber auch bei den Infor-matik- sowie bei anspruchsvollen technischen Berufen festzustellen. Umgekehrt gibt es praktisch überall genügend Lehrstellen in den handwerklichen Berufen, namentlich im Bereich der Bauhaupt- und Baunebenberufe sowie im Gastrobereich. Erfahrungsgemäss ist eine genaue Prognose zum jetzigen Zeitpunkt schwierig, da erst ein Teil der Lehrverträge registriert und bei weitem nicht alle verfügbaren Lehrstellen im Lehrstellennachweis gemeldet worden sind.
Im Massnahmekatalog der von Bundesrat Joseph Deiss, Vorsteher des Eidg. Volkswirtschaftsde-partements Ende Februar initiierten Task Force Lehrstellen 2003 steht die Schaffung zusätzlicher Lehrstellen durch Bund und Kantone, die Schaffung von Brückenangeboten und Lehrbetriebsver-bünde sowie die Lehrstellenförderung an erster Stelle. Für ihre Finanzierung stellt der Bund via das neue Berufsbildungsgesetz (Art. 55, Abs 1), welches voraussichtlich 2004 in Kraft tritt, die not-wendigen Mittel zur Verfügung.
Fünf Projektgruppen - Massnahmen, Typologie der Jugendlichen ohne Lehrstelle, Öffentlichkeits-arbeit, Statistik, Arbeitsmarktsituation für Jugendliche - werden bis August 2003 die notwendigen Daten erheben, zusätzliche Massnahmepakete erörtern und deren Umsetzung gemäss regionalen und lokalen Bedürfnissen einleiten. Längerfristiges Ziel des Einsatzes der Task Force Lehrstellen 2003 ist es, systematisch Steuerungsinformationen zu gewinnen und Frühindikatoren zu entwi-ckeln, die auch bei einer nächsten konjunkturellen Krise wirksam werden können. Die Task Force tagt in den nächsten Monaten mehrmals, beobachtet die Situation bis zum Lehrbeginn im Herbst 2003 und leitet gegebenenfalls weitere Massnahmen ein. Sie wird die Öffentlichkeit regelmässig über die Entwicklung orientieren.
Die Task Force Lehrstellen 2003 steht unter der Leitung von Ursula Renold, stellvertretende Di-rektorin BBT. Sie setzt sich zusammen aus einer repräsentativen Zahl von sechs Leitern kantonaler Berufsbildungsämter (Zürich, Bern, Basel-Stadt, Waadt, Genf und Tessin), den Dachverbänden der Organisationen der Arbeitswelt (Gewerbeverband Arbeitgeberverband, Gewerkschaftsbund) sowie je einer Vertretung des Generalsekretariats EVD, des Staatssekretariats für Wirtschaft, seco, des BBTund der Schweiz. Berufsbildungsämterkonferenz (SBBK).
Für weitere Auskünfte: Ursula Renold, stv. Direktorin Bundesamt für Berufsbildung und Technologie (BBT), Tel. 031 323 76 12 ursula.renold@bbt.admin.ch Helen Stotzer, Kommunikation, Bundesamt für Berufsbildung und Technologie (BBT), Tel. 031 322 83 63 helen.stotzer@bbt.admin.ch
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