aha! Allergiezentrum Schweiz / aha! Centre d'Allergie Suisse
aha! Allergiekampagne 2005: einmal allergisch - immer allergisch?
Bern (ots)
Allergische Krankheiten beginnen in den meisten Fällen bereits im Säuglings- und Kleinkindesalter. Sie verlaufen in der Regel nach einem typischen Muster. Die Fachleute sprechen deshalb auch von "Allergiekarriere". Dieses Phänomen bildet den thematischen Schwerpunkt der Präventionskampagne 2005 der Patientenorganisation aha! Schweizerisches Zentrum für Allergie, Haut und Asthma. Zum Kampagnenauftakt findet heute im Basler CityForum ein Podiumsgespräch statt. Unter dem Motto "einmal allergisch - immer allergisch?" diskutiert eine Expertenrunde unter anderem über Ursachen und Prävention von frühkindlichen Allergiekrankheiten.
"Allergien sind in den europäischen Ländern heutzutage die häufigsten chronischen Krankheiten im Kindesalter", warnt die europäische Akademie für Allergologie und klinische Immunologie (EAACI). Das bestätigen auch die Zahlen: 10-15% der Säuglinge und Kleinkinder entwickeln Neurodermitis (atopische Dermatitis), rund 7% leiden an Asthma und 17-20% der Schulkinder haben eine Pollenallergie. Wenn Fachärzte von "Allergiekarriere" sprechen, stehen immer auch diese drei Krankheitsbilder im Mittel-punkt.
Mit "Allergiekarriere" wird das Phänomen umschrieben, dass Kinder mit einer Neigung zu Allergien verschiedene allergische Erkrankungen durchlaufen können: nach einem charakteristischen Muster und zeitlich gestaffelt. Im Säuglingsalter steht die Neurodermitis (auch atopische Dermatitis) im Vordergrund, die von Nahrungsmitteln beeinflusst werden kann, namentlich von Kuhmilch und Hühnereiweiss. Ab zwei Jahren, bei Abklingen der atopischen Dermatitis, machen sich bei rund der Hälfte der betroffenen Kleinkinder erste Asthma-Symptome bemerkbar. Auslöser sind nun (neben viralen Infekten) Inhalations-allergene, typischerweise Milben oder Tierhaare. Im Schulalter kommt sehr oft noch eine Pollenallergie hinzu. Es können alle drei oder nur einzelne dieser Krankheiten manifest werden. Studien haben gezeigt, dass eine frühe Entwicklung von Antikörpern (Sensibilisierung) auf Nahrungsmittelallergene nicht in jedem Fall zu allergischen Symptomen führt, das Risiko für die Entwicklung eines allergischen Asthmas im späteren Verlauf der Kindheit aber deutlich erhöht.
Die Neigung, bereits in den ersten Lebensmonaten und -jahren an Allergien zu erkranken (Atopie), ist vielen Kindern in die Wiege gelegt. Haben die Eltern Allergien, liegt das Allergierisiko der Kinder bei 30% - 70%. Zwei Drittel aller Kinder sind genetisch zwar nicht vorbelastet, 15% von ihnen entwickeln aber trotzdem Allergien. Eine Früherkennung vor Ausbruch der Symptome ist in diesen Fällen kaum möglich. Eine richtige Deutung der ersten Krankheitsanzeichen, gefolgt von einer Diagnose unter anderem mit Haut- oder Bluttests, bietet aber auch hier die Möglichkeit, den weiteren Verlauf der Allergiekarriere günstig zu beeinflussen und im Idealfall weitere Erkrankungen zu verhindern. "Allergien im Kindesalter bleiben oft zu lange unerkannt", bedauert Dr. Peter Eng, Facharzt für pädiatrische Pneumologie und Allergologie. Häufig stellt er denn auch fest, dass frühkindliche Asthmapatienten "unterbehandelt" sind.
Werden allergische Krankheiten aber nicht erkannt oder ungenügend behandelt, sind die betroffenen Kinder in ihrer Entwicklung und in ihrer Lebensqualität stark eingeschränkt. Mit dem diesjährigen Kampagnenthema möchte die Patientenorganisation aha! deshalb Wissen und Verständnis zu Ursachen und Prävention von frühkindlichen Allergiekrankheiten fördern. Informationen über die "Allergiekarriere" sind unter www.allergiehilfe.ch abrufbar. Die kostenlosen Broschüren zu den Themen Allergieprävention, Neurodermitis, Asthma und Pollenallergie können bei der aha! Geschäftsstelle (Tel. 031 359 90 00) bestellt werden.
Medienkontakt: aha! Schweizerisches Zentrum für Allergie, Haut und Asthma Duscha Padrutt Co Geschäftsleitung E-mail: dpadrutt@ahaswiss.ch
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