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Stadtkanzlei Frauenfeld

Stadtkanzlei Frauenfeld: Langfristig gespart - weitsichtig investiert

Frauenfeld (ots)

Der Voranschlag 2004 der Stadt Frauenfeld
rechnet mit einem Bruttoertragsüberschuss von 6,2 Mio. Franken und
Nettoinvestitionen von 10,1 Mio. Franken. Dank der gesunden
Finanzlage kann sich die Stadt bei anhaltend schwacher Konjunktur
weiterhin antizyklisch verhalten und wichtige
Stadtentwicklungsprojekte realisieren. Der Stadtrat hat in allen
Verwaltungsabteilungen zusätzliche Einsparungen vorgenommen, um den
Bruttoertragsüberschuss auf dem Niveau des Vorjahres zu halten.
Die Stadt Frauenfeld ist in einer guten Ausgangslage: Die Finanzen
sind gesund, der Nachholbedarf im ordentlichen Unterhalt ist gering
und der Aufschwung hält unvermindert an. Zu dieser erfreulichen
Situation haben der stets haushälterische Umgang mit Steuergeldern
und die Beschränkung auf bezahlbare Neuinvestitionen beigetragen.
Steuergünstige Kantonshauptstadt
Der Steuerfuss der Stadt konnte während vier Jahren um insgesamt
17 Steuerprozente oder real um 20 Prozent gesenkt werden. Der
Steuerfussvergleich der Zentrumsgemeinden des Kantons und der
Gemeinden des Bezirks zeigt auf, dass es sich in der
Kantonshauptstadt äusserst steuergünstig leben lässt - dies bei einer
anerkannt hohen Wohn- und Lebensqualität. Der Voranschlag 2004
basiert auf einem gleich bleibenden Steuerfuss von 68 Prozent.
Spielraum wird enger
Mit Blick auf die zukünftige Entwicklung der Finanzlage muss
allerdings festgehalten werden, dass der finanzielle Spielraum auch
in Frauenfeld deutlich enger wird. Es zeichnet sich eine finanzielle
Trendwende ab mit einem geringeren Bruttoertragsüberschuss,
stagnierenden realen Steuereinnahmen und einem Abbau des in guten
Zeiten gesparten Nettovermögens.
Es wird immer schwieriger, die Investitionen mit eigenen Mitteln
zu finanzieren: Unbeeinflussbare Mehraufwendungen, wie der jährlich
ansteigende Finanzausgleichs-Beitrag an den Kanton,
Entlastungsprogramme und Sparpakete von Bund und Kanton mit
Kostenabwälzungen auf die Gemeinden sowie weiter ansteigende
Fürsorge- und Ergänzungsleistungen, werden die städtischen Finanzen
in Zukunft mehr belasten. Deshalb muss beim Realisierungsprogramm
Stadtentwicklung teurer Wunschbedarf zurückgestellt werden, um einer
Verschuldung vorzubeugen. Das Haushaltgleichgewicht muss
mittelfristig anvisiert werden. Kosten auf die nächste Generation
abzuwälzen ist unverantwortbar.
Höhere Erträge
Der Voranschlag der Laufenden Rechnung weist bei Aufwendungen und
Erträgen von rund 79,8 Mio. Franken einen Überschuss von 3'000
Franken aus. Das Total der Erträge liegt mit plus 3,7 Mio. Franken um
4,8 Prozent über demjenigen des Voranschlags 2003. Zunahmen von 2,5
Mio. Franken bei den Entgelten, insbesondere Rückerstattungen der
Fürsorge, und von 0,7 Mio. Franken bei den Steuererträgen begründen
zur Hauptsache diesen Anstieg. Weitere Zunahmen ergeben sich bei den
Vermögenserträgen, bei den Rückerstattungen von Gemeinwesen sowie bei
den Beiträgen.
Höhere Aufwendungen
Auf der Aufwandseite wurde eine Teuerung von 0,6 Prozent
eingerechnet. Das Total der Aufwendungen (ohne Abschreibungen) liegt
um 3,7 Mio. Franken oder 5,2 Prozent über demjenigen des Voranschlags
2003. Diese Zunahme ist vor allem auf den um 2,4 Mio. Franken
angestiegenen Budgetposten "Eigene Beiträge / Entschädigungen an
Gemeinwesen" zurückzuführen. Allein die Unterstützungsbeiträge für
die Fürsorge sind um 1,7 Mio. Franken angestiegen, jene für
Asylbewerber um 270'000 Franken. Mehraufwendungen ergeben sich zudem
bei den Einlagen in Spezialfinanzierungen, vor allem
Abwasserentsorgung, beim Sachaufwand und bei den Passivzinsen. Der
budgetierte Finanzausgleich Gemeinden ist um weitere 70'000 Franken
angestiegen. Als steuerkräftige Zentrumsgemeinde hat die Stadt
Frauenfeld im Jahr 2004 mindestens 600'000 Franken an den
Finanzausgleich Gemeinden des Kantons zu leisten.
Antizyklisches Verhalten
Die Stadt Frauenfeld kann sich weiterhin antizyklisch verhalten,
indem sie wichtige Investitionsprojekte für die Stadtentwicklung
realisiert. Das ist nur möglich dank dem Nettovermögen von momentan
23,4 Mio. Franken und dem voraussichtlich guten Rechnungsabschluss
2003.
Investitionen in die Stadtentwicklung
Im Jahr 2004 sind Nettoinvestitionen von insgesamt 10,1 Mio.
Franken budgetiert; das sind 2,2 Mio. Franken weniger als im
Voranschlag 2003, aber im Vergleich zum langjährigen Mittel sind die
Investitionen hoch. So wird für die Sanierung und Attraktivierung des
Freibades und Hallenbades (2. Etappe; Volksabstimmung vom 24.
November 2002) der restliche Finanzbedarf von 6,4 Mio. Franken
beansprucht. Die Kosten für den Aufgang Grabenstrasse zur Altstadt
betragen 980'000 Franken. Die erste Hälfte des Baubeitrags für den
Um- und Ausbau der Kantonsbibliothek beläuft sich auf 250'000
Franken. Weitere Investitionen betreffen Unterhaltsarbeiten für
Strassen, Kanalisationen und Liegenschaften.
Die Stadt hat vorgesorgt
Der veranschlagte Bruttoertragsüberschuss von 6,2 Mio. Franken
zeigt auf, welche eigenen Mittel für die vorhergesehenen
Nettoinvestitionen von 10,1 Mio. Franken eingesetzt werden können. Um
den Fehlbetrag von 3,9 Mio. Franken verringert sich das gesparte
Nettovermögen.
Aus dem Voranschlag und dem Finanzplan 2005 - 2007 geht hervor,
dass das "Haushaltgleichgewicht" nicht gewahrt werden kann. Der
angestrebte Selbstfinanzierungsgrad von 100 Prozent kann wie im
Vorjahr nicht eingehalten werden. Das Nettovermögen von 23,4 Mio.
Franken nimmt in den Jahren 2003/2004 voraussichtlich um rund 10 Mio.
Franken ab.
Starke Stellung wahren
Der Voranschlag zeigt, dass die Stadt Frauenfeld ihre Aufgaben mit
einem Steuerfuss von 68 Prozent weiterhin erfüllen kann. Da die
Nettoinvestitionen von 10,1 Mio. Franken nur zu 61,4 Prozent mit
eigenen Mitteln finanziert werden können, erhöhen sich die
langfristigen Schulden um 3,9 Mio. auf 56,7 Mio. Franken. Deshalb ist
ein haushälterischer Umgang mit den finanziellen Mitteln
unerlässlich. Die Stadt Frauenfeld wird ihre starke Stellung im
Städtenetz der Schweiz nur dann weiter verbessern, wenn sie neben den
anfallenden Unterhaltsarbeiten für Strassen, Kanalisationen und
Liegenschaften noch über ausreichende Mittel verfügt, um attraktive
Stadtentwicklungsprojekte zu finanzieren. Dazu gehören
Aufwertungsmassnahmen für die Innenstadt, Verbesserungen im Jugend-,
Sport- und Freizeitangebot oder der Ausbau des Stadtbusnetzes.
Städte wie Frauenfeld, die für die Region und die Nachbargemeinden
starke Zentrumsleistungen erbringen, müssen sich gegen
Kostenabwälzungen und -umverteilungen von Bund und Kanton wehren. Nur
so können wir die gesunden Finanzen als Grundlage für eine hohe
Lebens- und Standortqualität erhalten!

Kontakt:

Stadtkanzlei Frauenfeld
Rudolf Studer
Finanzchef
Rathaus
8500 Frauenfeld
Tel. +41/52/724'52'50

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