Regierung erarbeitet Konzept für die Schaffung einer Kommission zur Behandlung der Gewaltproblematik
Vaduz (ots)
Die Regierung hat die Koordinationsgruppe Rechtsradikalismus (KOR) beauftragt, ein Konzept für den Einsatz einer Kommission zur Behandlung der Gewaltproblematik auszuarbeiten. Aufgabe der geplanten Regierungskommission ist es, die Regierung bei der Entwicklung einer gesamtgesellschaftlichen Gewaltpolitik zu beraten. «Wenn man davon ausgeht, dass die zunehmende Gewaltbereitschaft - die sich häufig im ausländerfeindlichen Kontext konkretisiert - ein ernst zu nehmendes soziales Phänomen darstellt, so ist es durchaus konsequent, auf politischer Ebene Lösungen oder eine Gewaltpolitik anzuregen», meinte Regierungsrat Alois Ospelt dazu.
Die KOR wurde im Sommer 1999 als Informations- und Diskussionsforum geschaffen, um eine Vernetzung der im Jugendbereich tätigen Institutionen zu ermöglichen. In der KOR sind mit Jugendthemen befasste Institutionen wie der Jugenddienst des Amtes für Soziale Dienste, das Amt für Berufsbildung, das Schulamt, der Verein Liechtensteinischer Jugendarbeiter und die Landespolizei, vertreten.
Diese Institutionen sind tagtäglich mit unterschiedlichen Formen von Gewalt konfrontiert. Insbesondere haben sich die offene Jugendarbeit und die Schulen in zunehmendem Masse mit gewaltbereiten Kindern und Jugendlichen auseinander zu setzen. Die Gewaltäusserungen können von Verbalattacken über Sachbeschädigungen bis hin zu physischer Gewalt gehen. Gewalt als Ausdruck extremistischer Weltanschauungen (Rechts- wie Linksextremismus) spielt dabei in Liechtenstein eine untergeordnete Rolle und stellt lediglich einen Teilaspekt der zunehmenden Gewaltproblematik in unserer Gesellschaft dar.
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Nr. 22 2/77