Informationen zur Raumplanung und Verkehr
Vaduz (ots)
Der Verkehr ist unmittelbare Folge einer wirtschaftlichen Entwicklung, des Wohlstandes, aber auch raumplanerischer Gegebenheiten. Die durch übergrosse Bauzonen entstandene "Streusiedlung" ist leider wenig attraktiv für den öffentlichen Verkehr, die Diskrepanz zwischen Wohnort und Arbeitsort und die im Verhältnis zur Bevölkerungszahl extrem hohe Anzahl von fast 30'000 Arbeitsplätzen mit rund 13'000 täglichen Pendlern führt zwangsläufig zu einem hohen Verkehrsaufkommen.
Dieses hohe Verkehrsaufkommen zeigt sich insbesondere zu den Randzeiten morgens, mittags und abends, wo es regelmässig zu Staus kommt. Leider steckt auch das öffentliche Verkehrsmittel im Verkehrsstau und ist auch aus dieser Sicht wenig attraktiv.
Aufgabe der Raumplanung ist es, auf der Grundlage eines möglichst klugen Verkehrskonzeptes, die räumlichen Auswirkungen zu lenken und zu koordinieren. Verkehr ist mit Lärm verbunden, mit Luftverschmutzung, mit Gefahren, reduziert die Siedlungs- qualität. Zentrale Aufgabe der Raumplanung ist somit die Weiterentwicklung der Wohn- und Arbeitsplätze im bereits (teilweise) bebauten Baugebiet. Die Förderung der Siedlungsentwicklung nach innen, eine vernünftige Nutzungsdurchmischung und die Förderung des öffentlichen Verkehrs bei gleichzeitiger umweltschonender Lenkung des Individualverkehrs ist ein wesentliches raumplanerisches Anliegen. Auch im Verkehr müssen wir erkennen, dass Verkehrsplanung ein gesellschaftlicher und politischer Prozess ist. Die blosse Negierung des Individualverkehrs oder das Verbot von Parkplätzen löst keineswegs das Verkehrsproblem. Die Raumplanung kann zusammen mit einem auf die verkehrs- und raumplanungspolitischen Ziele ausgerichteten Baugesetz aber erfolgreich dazu beitragen, dass die Siedlungen von den negativen Auswirkungen des Verkehrs wieder entlastet werden, dass die Voraussetzungen für Radfahren, den öffentlichen Verkehr und das zu Fuss gehen geschaffen werden. Konkrete raumplanerische Massnahmen können beispielsweise die nutzungsmässige und bauliche Verdichtung an Linien des öffentlichen Verkehrs sein, die Freihaltung von Trassen für allfällig künftige Verkehrsverlagerungen oder zusätzliche Verkehrsträger, die Anordnung von zentralen Parkierungsanlagen, die Festlegung von verkehrsfreien oder verkehrsberuhigten Gebieten. Gesamthaft soll es unser gemeinsames Ziel sein, dass sukzessive ein Umdenken im Verkehr erfolgt und eine Entlastung der Umwelt und Förderung der Siedlungsqualität durch raumplanerische Massnahmen erreicht wird.
Hinweis:
Veranstaltungsreihe Raumplanung. Die Chance Liechtensteins.
Montag 08. April 02 19.00 - 21.00 Uhr Schellenberg Kleiner Saal, Gemeindezentrum
Freitag 12. April 02 19.00 - 21.00 Uhr Triesenberg Bärensaal, Hotel Kulm
Kontakt:
Presse- und Informationsamt des Fürstentums Liechtenstein (pafl)
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Fax +423/236'64'60
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