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Fürstentum Liechtenstein

Deutscher Bundespräsident Rau in Liechtenstein

Vaduz (ots)

Traditionell freundschaftliche Beziehungen bekräftigt
«Zwischen dem wiedervereinigten Deutschland und dem
kleinen Liechtenstein bestehen enorme Unterschiede, was die Grösse
und Bevölkerungszahl betrifft, und deshalb sind wir in Liechtenstein
besonders dankbar, dass auftretende Meinungsverschiedenheiten, die es
immer geben kann, im Rahmen der Diplomatie und des internationalen
Rechtes gelöst werden, ohne dass deshalb die bilateralen Beziehungen
belastet werden.» Mit diesen Worten unterstrich Fürst Hans-Adam II.
beim Besuch des deutschen Bundespräsidenten Johannes Rau in
Liechtenstein am 27. August die grosse Wertschätzung, welche er dem
Besuch des hohen deutschen Gastes als Zeichen der guten Beziehungen
zwischen den beiden Ländern entgegenbringt. Aus aktuellem Anlass
brachte das Staatsoberhaupt im Namen der liechtensteinischen
Bevölkerung das tief empfundene Mitgefühl Liechtensteins für die
Opfer der Flutkatastrophe in Deutschland zum Ausdruck.
Der Aufenthalt des deutschen Bundespräsidenten diente in erster
Linie dazu, die Situation in Liechtenstein darzulegen und Fragen zu
aktuellen Themen zu beantworten. Bei den Gesprächen mit Fürst
Hans-Adam II., Regierungschef Otmar Hasler, Regierungschef-
Stellvertreterin Rita Kieber-Beck und Regierungsrat Ernst Walch sowie
mit den Mitgliedern der Aussenpolitischen Kommission des Landtags
wurden der Bundespräsident und die deutsche Delegation unter anderem
über die laufende Verfassungsdiskussion informiert. Ebenfalls zur
Sprache kamen die nationalen und internationalen Anstrengungen zur
Bekämpfung der Wirtschaftskriminalität und die grossen Fortschritte,
welche Liechtenstein bei der Anpassung seines Finanzplatzes an hohe
internationale Standards erzielt hat. Beide Seiten begrüssten die
fruchtbare Zusammenarbeit der beiden Länder in internationalen
Gremien, wie den Vereinten Nationen und dem Europarat. Der deutsche
Bundespräsident hob hervor, dass die liechtensteinische Klage vor dem
Internationalen Gerichtshof die ausgezeichneten bilateralen
Beziehungen zwischen Liechtenstein und Deutschland nicht berühre,
sondern der Klärung unterschiedlicher Rechtsstandpunkte diene. Echte
Freunde würden auch nach einem Gerichtsentscheid Freunde bleiben.

Kontakt:

Presse- und Informationsamt
des Fürstentums Liechtenstein (pafl)
Tel. +423/236'67'22
Fax +423/236'64'60
Internet: http://www.presseamt.li
Nr. 418

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