Konservierung der "Rheinberger-Büste"
Vaduz (ots)
Die Bronzebüste des Josef Gabriel von Rheinberger steht nicht mehr auf ihrem Sockel zwischen dem Regierungsgebäude und der Pfarrkirche in Vaduz. Notwendige Konservierungsarbeiten sind der Grund für ihr Fehlen.
Im März 1939 wurde dem 100. Geburtstag des weit über die Landesgrenzen hinaus bekannten liechtensteinischen Komponisten Josef Gabriel von Rheinberger gedacht. Aus diesem Anlass wurde von der Regierung nach der Durchführung eines Ideenwettbewerbs der zu jener Zeit in Zürich tätige Künstler Franz Fischer mit der Schaffung eines Ehrenmals beauftragt. Ihr Standort war nicht immer am Rande des Kreisverkehrs. Franz Fischer wählte ihn damals am Rand der Parkanlage zwischen dem Geburtshaus des Komponisten und einer Gruppe grosser Tannen. Erst vor wenigen Jahren wurde das Denkmal im Rahmen der Neugestaltung des Verkehrskreisels an ihren heutigen Standort versetzt. Seither hat sich das Aussehen der Büste langsam aber stetig verändert.
Die Umweltbelastung ist ihr geradezu ins Gesicht geschrieben. Korrosion hat das Aussehen des Rheinberger-Bildnisses verfremdet. Tiefliegende, geschützte Bereiche weisen eine dunkle Patina auf. Darüber hinaus haben sich die Ablaufrinnen des Regenwassers grün verfärbt. Dieses schwarz-grüne Korrosionsmuster ist für Bronzebildnisse, die im Freien stehen, typisch. Das Korrosionsgeschehen wird durch eine Schmutzkruste aus eisenhaltigem Staub, Gummiabrieb und Russpartikeln beschleunigt. Im Laufe der Zeit ändert sich die Oberfläche der Bronze. Sie wird rauer und für weitere Verwitterung anfälliger. Um dies zu verhindern, wurde die Büste letzte Woche demontiert und zur Konservierung in die Restaurierungslabors der liechtensteinischen Archäologie transportiert. Dort wird ihr nach einer gründlichen Reinigung ein Schutzüberzug aus Wachs aufgetragen, der den Einfluss der Luftschadstoffe auf das Metall verhindern soll. Die zur Konservierung eingesetzten mikrokristallinen Wachse sind für die Metallkonservierung optimiert. Die Rheinberger-Büste soll und kann nicht in "neuem Glanz" erscheinen. Die durch die chemische Korrosion bedingten Farbveränderungen an der Oberfläche des Metalls sind nicht mehr umkehrbar. Die störenden Farbkontraste werden durch den schützenden Wachsüberzug jedoch gemildert.
Wer sich ein genaueres Bild von den an der Rheinberger-Büste durchgeführten Konservierungsarbeiten machen möchte, hat dazu im Rahmen des Europa-Tags des Denkmals, der heuer in Liechtenstein am 7. September 2002 durchgeführt wird, Gelegenheit. Führungen durch die Arbeits- und Laborräume der liechtensteinischen Archäologie finden dann zwischen 13.00 Uhr und 18.00 Uhr stündlich im Mehrzweckgebäude der Landesverwaltung an der Messinastr. 5 in Triesen statt.
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