Optimierung der Gesundheitsvorsorge der Kinder
Vaduz (ots)
Die Regierung hat nach einem Vorstoss der Sanitätskommission und der Sozial- und Präventivmedizinischen Dienststelle (SPMD) eine Projektgruppe zur Überprüfung der Voraussetzungen für eine optimale Gesundheitsförderung und Sozialerziehung an den Schulen initiiert. Diese Projektgruppe (GESO), bestehend aus Vertretern des Schulamtes, der Sozial- und Präventivmedizinischen Dienststelle, der Ärzteschaft (Kinderärzte, Psychiater, Zahnarzt) und der Elternvereinigung, hat Vorschläge zur Integration der Gesundheitsförderung und Sozialerziehung an Schulen erarbeitet.
Folgende Verbesserungen wurden auf Vorschlag der Projektgruppe von der Regierung und vom Landtag genehmigt:
Die bisher dreimal stattfindenden Reihenuntersuchungen an den Schulen durch den Schularzt werden abgelöst durch die Untersuchungen U8 und U9 im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen des Kindervorsorgeprogramms. Die bestehende Untersuchung U7, bisher im 4. Altersjahr, wird um ein Jahr bis zum Kindergartenalter verschoben. Die neuen Untersuchungen U8 werden im Alter von 10 Jahren und U9 im Alter von 14 Jahren vorgenommen. Hierzu werden Einladungen mit allen Informationen an Familien verschickt.
Die wichtigsten Neuerungen Einzeluntersuchung in der Arztpraxis anstelle der bisherigen Reihenuntersuchung im Klassenzimmer Die Eltern der Kinder werden schriftlich von der SPMD zur Untersuchung eingeladen Die Eltern vereinbaren einen Untersuchungstermin beim Haus- oder Kinderarzt und bringen das gelbe "Vorsorge-Heft" mit zum Untersuchungstermin
Vorteile Wahrung der Intimsphäre Eltern stehen für Fragen des Arztes zur Verfügung und können selbst Fragen stellen Mehrfachuntersuchungen werden vermieden bei krankhaftem Befund kann die Behandlung direkt eingeleitet werden der Impfbedarf kann mit den Eltern und dem Kind besprochen werden.
Die Untersuchungsblätter werden ins allseits bekannte "gelbe Untersuchungsheft", welches alle Kinder von Geburt an bei den Untersuchungen begleitet, eingeheftet und bilden eine lückenlose Vorgeschichte (Anamnese) für jedes Kind.
Die Vorteile für die SPMD sind die Verfügbarkeit der Gesundheits-Daten der Einwohner ab Geburt, das Auswerten aller Daten ab einem System und das Planen und Umsetzen entsprechender präventivmedizinischen Massnahmen. Selbstverständlich ist die Anonymität der Kinder gewährleistet. Die Daten stehen nur in Zusammenhang mit einer Personen-Nummer zur Verfügung, die Durchschläge der Untersuchungsformulare werden von einer einzelnen Person eingelesen und danach sofort vernichtet.
Das Schuljahr 2002/2003 wird als Pilotjahr genutzt, um die notwendigen Anpassungen am Erfassungsprogramm, sowie den Gesetzes- und Verordnungsgrundlagen im Schulgesetz und im KVG umzusetzen. Ebenfalls soll dieses Jahr dazu dienen, Verbesserungsvorschläge von Seiten aller Beteiligten aufzunehmen, auszuwerten und für die Zukunft einzubeziehen.
Mit diesem Vorsorgeprogramm kann das Land Liechtenstein optimal auf Veränderungen oder Risiken in der Volksgesundheit reagieren und verfügt über ein zukunftsorientiertes und ausbaufähiges System.
Kontakt:
Ressort:
Gesundheit/Regierungsrat
Hansjörg Frick
Sachbearbeitung:
Sozial- und Präventivmedizinische Dienststelle
Tel. +423/236'73'32
Presse- und Informationsamt
des Fürstentums Liechtenstein (pafl)
Tel. +423/236 67 22
Fax +423/236 64 60
Internet: http://www.presseamt.li
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