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Fürstentum Liechtenstein

Europäisches Forschungs- und Entwicklungsprojekt für Liechtenstein

Vaduz (ots)

Die europäischen Berufsbildungsprojekte werden von
der Nationalagentur Leonardo da Vinci im Amt für Berufsbildung
begleitet und betreut. Dieses Jahr erfolgte ein weiterer Antrag für
ein wissenschaftlich basiertes Pilotprojekt bei der Europäischen
Kommission in Brüssel. Dieses wurde von der Universität für
Humanwissenschaften in Triesen gemeinsam mit fünf weiteren
Projektpartnern aus Deutschland, England, Estland, Schweden und
Spanien, erarbeitet. Das beantragte Forschungs- und
Entwicklungsprojekt erhielt von der Europäischen Kommission die
Höchstnote.
Von ursprünglich ca. 1'500 Projektanträgen wurden 257 genehmigt,
von diesen liegt das liechtensteinische Projekt an der Spitze. Die
Nationalagentur Leonardo da Vinci Liechtenstein überreicht mit Freude
dieses Projekt an G. Guttmann und sein Team. In den kommenden
zweieinhalb Jahren entwickelt und erprobt dieses Projektteam
pädagogische Instrumente und Methoden zur Förderung des
Gefährdungsbewusstseins und der nachhaltigen Handlungskompetenz der
Auszubildenden. Hierfür wird von der Europäischen Kommission ein
Budget von 350'000 Euro zur Verfügung gestellt.
Kasten: Projektinhalt und -ziele
Begabungsadäquate Trainingsstrategien im Bereich Sicherheit und
Gesundheit für Menschen mit Behinderungen.
Beschreibung der wissenschaftlichen Zielsetzungen des Projekts.
Wie kann man menschliches Verhalten verändern? Dieses Problem
stellt sich in allen Bereichen der Erziehung und meist hofft man,
durch das Vermitteln von Regeln und Geboten zum Ziel zu kommen. Doch
leider besteht oft zwischen Wissen und Handeln eine Diskrepanz und
werden auf diese Weise wohl Kenntnisse, nicht aber das tatsächliche
Verhalten verändert.
Dieses Problem stellt sich besonders bei der Einschulung von
behinderten Menschen, die während ihrer Ausbildung einer erhöhten
Unfallgefahr ausgesetzt sind. Die Unfallzahlen sind, wie die
zuständige Bundesbehörde für Unfallversicherung in Deutschland
berichtet, in den letzten Jahren drastisch gestiegen, wobei mehr als
80 Prozent dieser Unfälle nicht auf technische Ursachen, sondern auf
organisatorische oder menschliche Fehler zurückzuführen sind.
Unser Forschungsprojekt hat daher das Ziel, Strategien für ein
Sicherheitstraining zu entwickeln, durch welches eine nachhaltige
Veränderung des Verhaltens herbeigeführt werden kann. Nach einer
eingehenden Analyse der häufigsten Unfallquellen bei der
Berufsausbildung in den fünf Partnerländern - Deutschland, England,
Estland, Schweden und Spanien - werden wir ein Programm entwickeln,
welches nicht nur das Wissen um mögliche Risikosituationen, sondern
das tatsächliche Verhalten der behinderten Jugendlichen verändert und
dadurch zu einer deutlichen Reduktion der Arbeitsunfälle führt.
Die Projektträgerschaft und wissenschaftliche Begleitung wurde von
der Universität für Humanwissenschaften im Fürstentum Liechtenstein
unter der Leitung von G. Guttmann übernommen. Die Ergebnisse werden
in den Sprachen aller Projektpartner publiziert und können sodann in
diesen Ländern als Ausbildungsgrundlage bei der Einschulung von
behinderten Personen eingesetzt werden.

Kontakt:

Presse- und Informationsamt des Fürstentums Liechtenstein (pafl)
Tel. +423/236'67'22
Fax +423/236'64'60
Internet: http://www.presseamt.li
Nr. 578

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