pafl: Aussenminister Ernst Walch trifft Minister der anderen EFTA-Staaten in Norwegen
(ots)
Vaduz, 27. Juni (pafl) -
Aussenminister Ernst Walch traf am Donnerstag, 26. Juni, in Kristiansand, Norwegen, anlässlich des traditionellen EFTA-Frühjahrsministertreffens den norwegischen Minister für Handel Ansgar Gabrielson, den isländischen Aussenminister Halldór Assgrímsson sowie den schweizerischen Bundesrat Joseph Deiss. Sie diskutierten die EFTA- Drittlandbeziehungen, Entwicklungen im EWR sowie EFTA-interne Angelegenheiten. Im ersten Halbjahr 2003 fanden Freihandels- Verhandlungen mit Chile, Ägypten, Libanon und der südafrikanischen Zollunion (Südafrika, Botswana, Lesotho, Namibia, Swaziland) statt. Kontakte bezüglich Freihandelsabkommen gab es des Weiteren mit Tunesien und Kanada.
Mit Blick auf die neuen Aussengrenzen der EU, aber auch vor dem Hintergrund, dass die Tendenz zum Abschluss von Freihandelsabkommen in verschiedenen Regionen der Welt stark zunimmt, stellte Aussenminister Ernst Walch fest, dass die Ausgestaltung der EFTA- Drittlandpolitik vor neuen Herausforderungen steht. Gemäss Aussage von Ernst Walch sollte ein wesentlicher Leitgedanke bei der Prioritätensetzung der künftigen EFTA-Drittlandpolitik die Schaffung der diskriminierungsfreien Marktzugangsmöglichkeiten für die Wirtschaftsakteure aus den EFTA-Staaten gegenüber ihren wichtigsten Konkurrenten sein.
Ernst Walch unterzeichnet Freihandelsabkommen mit Chile
Einer der Höhepunkte des EFTA-Ministertreffens bildete die Unterzeichnung des Freihandelsabkommens zwischen den EFTA-Staaten und Chile. Bei diesem Freihandelsabkommen, dem zwanzigsten Freihandelsabkommen der EFTA-Staaten, handelt es sich um ein Abkommen der zweiten Generation. Neben dem Güterhandel werden auch der Handel mit Dienstleistungen, Investitionen, das öffentliche Beschaffungswesen sowie das Geistige Eigentum geregelt.
Liechtenstein übernimmt die EFTA-Präsidentschaft im zweiten Halbjahr 2003
Aussenminister Ernst Walch dankte dem norwegischen Minister für die Arbeiten des norwegischen Teams während des ersten Halbjahres 2003. Liechtenstein wird am 1. Juli 2003 den EFTA-Vorsitz sowie den EFTA-EWR-Vorsitz im nächsten halben Jahr übernehmen.
Mit Blick auf das EWR-Abkommen wurde insbesondere der Abschluss der Beitrittsverhandlungen der zehn neuen EU-Mitgliedstaaten sowie dessen historische Bedeutung gewürdigt. Die EFTA-EWR-Minister stellten ferner fest, dass im vergangenen Halbjahr eine Vielzahl offener Themen abgeschlossen werden konnten. Aussenminister Walch zeigte sich befriedigt, dass sich die EFTA-Staaten bei der Umsetzung von Rechtsetzungsakten nach wie vor in bester Position befinden. Auch der EU-Konvent, in welchem die Strukturen der EU an die grössere Zahl von Mitgliedstaaten angepasst und ein verfassungsmässiger Rahmen für die Union gefunden werden soll, war Gegenstand einiger Voten.
Die EFTA-Minister trafen sich des Weiteren mit den EFTA- Parlamentariern und dem EFTA-Konsultativkomitee. Liechtenstein war bei den Parlamentariern durch die Landtagsabgeordneten Jürgen Zech (FBP) und Hugo Quaderer (VU), beim Konsultativkomitee durch Josef Beck, Geschäftsführer der Liechtensteinischen Industrie- und Handelskammer, sowie Sigurd Langenbahn, Präsident des Liechtensteinsteinischen Arbeitnehmerverbandes, vertreten.