pafl: Veranstaltung zum Thema "Gewalt in Familie und Partnerschaft"
(ots)
Vaduz, 24. November (pafl) -
Die Vorarlberger Landesregierung, die Stabsstelle für Gleichstellungsfragen des Kanton Graubünden und das Gleichstellungsbüro Liechtenstein arbeiten seit zwei Jahren im Rahmen des Interreg III Programms an einem gemeinsamen Projekt gegen Gewalt in Familie und Partnerschaft. Am 3. Dezember werden im Pförtnerhaus in Feldkirch erste Ergebnisse aus diesem Projekt präsentiert. Anschließend zeigt die Theatergruppe INTERACT einen Ausschnitt einer familiären Gewaltdynamik, bei der das Publikum versuchen kann, durch gewaltmindernde Veränderungen der Szenen, der Geschichte einen anderen Verlauf zu geben.
Das Problem der Gewalt in Ehe und Partnerschaft wird in der Gesellschaft nach wie vor verdrängt, individualisiert und in die Privatsphäre abgeschoben. Initiativen gegen diese Form der Menschenrechtsverletzungen benötigen daher eine breite und anerkannte Basis, um wirksam zu werden. Im Rahmen des Interreg- Projektes wurde von Anfang Januar bis Ende Februar 2003 in Vorarlberg, Graubünden und Liechtenstein eine Sensibilisierungskampagne zu Gewalt gegen Frauen in Ehe und Partnerschaft durchgeführt und eine empirische Untersuchung zu diesem Thema in Auftrag gegeben.
Erste länderübergreifende Studie
Im Rahmen der Studie "Gewalt in Paarbeziehungen" wurde erstmals in Vorarlberg, Liechtenstein und im Kanton Graubünden eine repräsentative Datenerhebung bei 600 Frauen und Männern durchgeführt. Anschließend wurden anhand der Analyse von 24 Fallbeispielen die Ursachen, Erscheinungsformen und Folgen von familiärer Gewalt untersucht. Dabei wurde auch erhoben, welche Hilfsstrukturen und Hilfseinrichtungen die betroffenen Frauen brauchen und annehmen können. Die Ergebnisse der Studie werden bei der Veranstaltung im Pförtnerhaus von der Autorin Erika Geser- Engleitner präsentiert und das Gesamtprojekt "Grenzen überschreiten - Grenzen setzen" vorgestellt. "Wir wollen jene Rollenmuster durchbrechen, die Frauen daran hindern, nein zu sagen und klare Grenzen zu setzen.", so Bernadette Kubik-Risch vom Gleichstellungsbüro Liechtenstein.
"Alles Liebe, Dein Dieter"
Die Theatergruppe INTERACT zeigt an diesem Abend in "Alles Liebe, Dein Dieter" Ausschnitte einer familiären Gewaltdynamik. Welche Möglichkeiten haben Frau, Mann und Kind, um aus einer Spirale der Gewalt auszusteigen? Wie können Menschen aus dem näheren Umfeld eingreifen? Diese Fragen werden zur Diskussion gestellt und an das Publikum weitergegeben. Die Zuschauer können sich am Spielgeschehen aktiv beteiligen und damit der Geschichte einen anderen Verlauf geben.
Die Veranstaltung beginnt um 17.00 Uhr. Anmeldungen werden erbeten an info@gsb.llv.li.