pafl: Arbeitsbesuch von Michael Lauber, Leiter der Financial Intelligence Unit (FIU), in den USA
(ots)
Vaduz, 17. März (pafl) -
Michael Lauber hielt sich vom 16. bis 19. März 2004 in Washington und New York auf, um sich im Bemühen um eine weitere Intensivierung der internationalen Zusammenarbeit im Bereich der Terrorismusbekämpfung mit Experten der US-Regierung einschliesslich der Vollzugsbehörden aus den einschlägigen Bereichen sowie mit Partnern im Bereich der Vereinten Nationen zu treffen.
Auf dem Programm in Washington standen unter anderem Gespräche mit FBI-Beamten sowie mit dem neuen Direktor der amerikanischen FIU (FinCEN), weiters mit Deputy Assistant Secretary Juan C. Zarate, hochrangiger Beamter im U.S. Finanzministerium, sowie mit weiteren Verantwortlichen der US-Behörden. Am Abend des 16. März fand ein Abendessen in der liechtensteinischen Residenz, gegeben von Botschafterin Claudia Fritsche, statt.
In Zusammenarbeit mit der Jamestown Foundation wurde von der Botschaft ein Arbeitsmittagessen organisiert, in dessen Rahmen ein Panelgespräch zum Thema Bekämpfung der Terrorismusfinanzierung stattfand. Mike Lauber war einer der drei Panelisten. Die weiteren Panelisten waren Jonathan Winer, früherer stellvertretender U.S. Staatssekretär für den Gesetzesvollzug, sowie Daniel Glaser, Leiter der U.S. Delegation bei der FATF und Direktor des Büros für Terrorismusfinanzierung und Finanzkriminalität im U.S. Finanzministerium. Nach der Begrüssung durch Botschafterin Claudia Fritsche sprach Stuart Eizenstat, der mehrere hohe Regierungsämter innehatte (u.a. stellvertretender U.S. Finanzminister, stellvertretender Staatssekretär für wirtschaftliche Angelegenheiten und stellvertretender Handelsminister) die einführenden Worte zum Panel. Die rege Diskussion unter den rund 40 Gästen zeigte das grosse Interesse an diesem Thema. Der Teilnehmerkreis setzte sich zusammen aus Mitarbeitern von Mitgliedern des U.S. Kongresses, Vertretern von Think Tanks, akademischen Institutionen, der Presse, des State Department und weiteren U.S. Behörden.
Die Jamestown-Stiftung bemüht sich seit ihrer Gründung vor 20 Jahren, in den USA das Verständnis für die Gefahren zu wecken, welche die Demokratie und die Freiheit bedrohen. Die Stiftung verfügt über ein Netzwerk von politischen Experten und bietet eine unabhängige, überparteiliche und objektive Beurteilung von laufenden und sich entwickelnden anti-westlichen politischen Trends vor allem in Eurasien an.
Seitens der US-Behörden wurde die Zusammenarbeit mit Liechtenstein in jeder Beziehung äusserst positiv kommentiert und verdankt. Beim Arbeitsmittagessen sagte Stuart Eizenstat, dass kein Land es innerhalb so kurzer Zeit so weit gebracht hätte wie Liechtenstein, womit er sich auf die FATF-Liste und auf die Tatsache bezog, dass Liechtenstein innerhalb eines Jahres von der schwarzen Liste gestrichen wurde.
In New York traf Michael Lauber Experten des Anti- Terrorismusausschusses des UN-Sicherheitsrates (CTC), des UNO- Sekretariates sowie mehrerer UN-Missionen, um aktuelle Trends in der Bekämpfung der Terrorismusfinanzierung zu besprechen. Fragen der Finanzsanktionen gegen die Al Kaida und Taliban standen im Mittelpunkt des Besuches beim chilenischen Botschafter Heraldo Muñoz, dem Vorsitzenden des entsprechenden Sanktionenausschusses. An einem weiteren Termin mit Vertretern von Menschenrechtsorganisationen (Amnesty International, Human Rights Watch) kamen die rechtsstaatlichen und menschenrechtlichen Probleme der Sanktionenumsetzung und des globalen Kampfes gegen den Terrorismus zur Sprache.
Der Aufenthalt von Lauber diente in erster Linie dem Zweck, aktuelle, hängige Fälle zu besprechen, die bestehenden Kontakte zu pflegen und ein weiteres Zeichen des aktiven Engagements Liechtensteins in der Terrorismusbekämpfung zu setzen. Es handelte sich um Michael Laubers letzten USA-Besuch in seiner Funktion als Leiter der FIU, und es ist vorgesehen, dass sein Nachfolger diese Tradition fortsetzen wird.