pafl: Spitzenplatz für Fachhochschule Liechtenstein
(ots)Unabhängige Experten attestieren Fachhochschule hohes Niveau
Die Fachhochschule Liechtenstein nimmt im Vergleich mit schweizerischen Fachhochschulen hinsichtlich Qualität einen Spitzenplatz ein. Zu diesem Ergebnis gelangt das Gutachten "Peer Review 2004", das im Auftrag des Fachhochschulrates durchgeführt wurde. Gemäss der unabhängigen Expertengruppe - unter der Leitung von Rolf Dubs, Professor an der Universität St. Gallen - steht die Fachhochschule "in jeder Hinsicht auf einem hohen Niveau".
"Dieses unabhängige Experten-Gutachten ist für den Bildungsstandort Liechtenstein ein wichtiges Signal. Es zeigt uns nämlich, dass die untersuchten Hochschul-Angebote vollumfänglich konkurrenzfähig sind und dass vergangene und aktuelle Massnahmen in die richtige Richtung weisen", erklärte Bildungsministerin Rita Kieber-Beck anlässlich einer Medienkonferenz.
Studium mit sehr hohem Anspruchsniveau
Die Hochschule als Ganzes sowie die Fachbereiche Wirtschaftswissenschaften und Architektur zählten gemäss den Experten im Vergleich mit den schweizerischen Fachhochschulen "zu den besten 20 Prozent". Die Peers, wie die Gutachter genannt werden, hatten im Prozess des Peer Reviews den Auftrag, ein Inventar zu erstellen, welches ein getreues Abbild der Leistungsqualität der Fachhochschule vermitteln soll. Die Gutachter attestieren der Fachhochschule zielstrebige Schulentwicklungsmassnahmen, die der Hochschule zu hoher Dynamik und Innovationskraft verhelfen würden. Beiden Studien-Fachrichtungen wurde zudem ein sehr hohes Anspruchsniveau attestiert, das im Fachbereich Architektur «nahe beim ETH-Niveau» liege.
Dynamik in Wirtschaftswissenschaften
In der frühen Ausrichtung der Fachhochschule Liechtenstein auf die Systematik der Bologna-Erklärung mit den Bachelor- und Master- Studiengängen sehen die Peers eine hohe Dynamik und Anpassungsfähigkeit im Bereich der Lehre.
Sowohl in Wirtschaftsinformatik als auch in Betriebswirtschaftslehre wurden hohe Anforderungen an die Studierenden festgestellt. Positiv hervorgehoben wird von den Gutachtern die Beschränkung der Studentenzahl in den Modulen. Die Differenzierung des Studiengangs Betriebswirtschaftslehre auf der Bachelor-Stufe in die beiden Richtungen Finanzdienstleistungen und International Management entspricht nach Einschätzung der Peers den Voraussetzungen und Bedürfnissen des Marktes.
Entspricht den Bedürfnissen der Wirtschaft
Eine positive Bewertung findet das Angebot, dass alle Studiengänge auf der Bachelor- und Master-Stufe als Vollzeitstudium wie auch als berufsbegleitendes Teilzeitstudium belegt werden können. Die Peers halten dazu ausdrücklich fest, dass diese Verbindung von Vollzeit- und Teilzeitstudium auch wenig begüterten Studenten ein Studium erlaube, ohne Kredite in Anspruch nehmen zu müssen.
Insgesamt bescheinigen die Peers der Fachhochschule im Bereich der Wirtschaftswissenschaften ein wertvolles Studienangebot, das den Bedürfnissen des Wirtschaftsraumes angepasst ist, aber auch Studierenden aus anderen Gebieten entgegenkomme.
Enge Kontakte in Architektur
Das modular aufgebaute Studium im Fachbereich Architektur weist nach der Peer-Analyse ein hohes Niveau auf, das «nahe am ETH-Niveau» angesiedelt werden kann. Als einen ausschlaggebenden Pluspunkt bewerten die Peers die Überblickbarkeit der Studentengruppen und den direkten persönlichen Kontakt zu den Dozierenden. Dieses «Markenzeichen» trage zur starken Nachfrage unter den Studierenden bei und garantiere den Erfolg der Lehre.
Ausserordentlich positiv bewertet werden die breiten internationalen Kontakte und speziell die Pflicht, im Master-Studium ein Ausland-Semester zu belegen. An der Zielsetzung, Nischen zu besetzen, sollte unbedingt festgehalten werden. Auch die Analysen, Planungen und Projektstudien, die vom Fachbereich Architektur für Gemeinden und private Auftraggeber erstellt werden, weisen nach Überprüfung der Peers eine gute Qualität auf.
Hoher Praxisbezug
Über die angewandte Forschung und Entwicklung kann die Fachhochschule ihr Know-how, ihre Kompetenz und ihr Ansehen gegen aussen kommunizieren. Das Bekenntnis zur anwendungsorientierten Forschung unterstreicht nach Ansicht der Peers die Praxisbezogenheit der Hochschule. So wird der Fachhochschule auch auf diesem Gebiet «ein sehr gutes Zeugnis» ausgestellt.
Darüber hinaus empfehlen die Peers der Fachhochschule, die Forschung noch stärker zu fokussieren: Einerseits erscheint ihnen der Forschungsbereich Entrepreneurship zu breit ausgelegt, anderseits sollte dem KMU-Bereich angesichts der Wirtschaftsstruktur Liechtensteins mehr Gewicht beigemessen werden.
Sehr gute Zukunftsaussichten
Aufgrund des hohen Niveaus von Lehre, Forschung und Entwicklung empfehlen die Gutachter abschliessend, dass die Fachhochschule Liechtenstein nun in eine Phase der Konsolidierung übergehen sollte, um den erfolgreichen Profilaufbau in beiden Fachrichtungen zu stabilisieren. Den Strategiepapieren für die Planungsphase 2004 2008 bescheinigen die Peers einen ausgezeichneten und realistischen Eindruck.
Als entscheidenden Pluspunkt für die Fachhochschule bezeichnen die Peers, dass die Identifikation der Studierenden mit der Hochschule, die Motivation und die Zufriedenheit mit dem Hochschulbetrieb sehr gut seien, was eine zentrale Stärke der Fachhochschule sei.
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Wendula Matt
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