pafl: Ausgezeichnete PISA-Ergebnisse für Liechtenstein
(ots)Liechtenstein stösst in neuer PISA-Studie in weltweite Spitzengruppe vor
Die Ergebnisse der PISA-Studie 2003 werden am 7. Dezember 2004 weltweit vorgestellt. Liechtenstein, das als eines von 41 Ländern an dieser Untersuchung teilgenommen hat, rangiert in allen untersuchten Bereichen in der weltweiten Spitzengruppe. Seit der letzten PISA-Studie aus dem Jahr 2000 konnten damit in Mathematik, Naturwissenschaften und Lesen deutliche Fortschritte erzielt werden.
"Die neuesten PISA-Ergebnisse sind für Liechtenstein ein wichtiges Signal. Der einzige Rohstoff unseres Landes ist die Bildung und unsere innovative Wirtschaft ist auf gut ausgebildete Menschen angewiesen. Die PISA-Ergebnisse zeigen dabei auf, dass unser Bildungssystem diesem Anspruch gerecht wird und dass die Massnahmen der letzten Jahre in die richtige Richtung weisen", erklärte Regierungschefstellvertreterin und Bildungsministerin Rita Kieber-Beck.
Weltweite Studie in 41 Ländern
Die internationale Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) führt seit 2000 alle drei Jahre die so genannte PISA-Studie durch, die weltweit den Lernerfolg von 15jährigen Schülerinnen und Schülern untersucht. An PISA 2003 haben in 41 Ländern insgesamt über 275'000 Schülerinnen und Schüler teilgenommen. Bei PISA 2000 lag diese Zahl noch bei rund 180'000 Schülerinnen und Schülern in 32 Ländern.
Der Studie liegen zweistündige Tests zugrunde, die mit Bleistift und Papier durchgeführt werden. Die Aufgaben stammen aus den Bereichen Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften. In der PISA- Studie 2003, in welcher der Bereich Mathematik im Vordergrund stand, wurden zusätzlich generelle Problemlöse-Fähigkeiten untersucht.
Sprung in die internationale Spitzengruppe
Liechtenstein hat bereits an der letzten PISA-Studie aus dem Jahr 2000 teilgenommen. Damals schnitt Liechtenstein sowohl im Lesen als auch in den Naturwissenschaften im unteren Drittel der untersuchten Länder ab. Einzig im Bereich Mathematik konnte ein Ergebnis im Mittelfeld erzielt werden. In der PISA-Studie 2003 hingegen rangiert Liechtenstein in allen Bereichen in der Spitzengruppe. In den Bereichen Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften konnte jeweils das fünftbeste Ergebnis aus 41 erreicht werden. Im Bereich Problemlösen konnte mit dem achtbesten Resultat ebenfalls ein sehr gutes Ergebnis erzielt werden.
Somit konnten im Vergleich zu den Resultaten aus dem Jahr 2000 in allen damals untersuchten Bereichen substanzielle Fortschritte erzielt werden.
Unter den Weltbesten in Mathematik
Zentraler Untersuchungsgegenstand von PISA 2003 war der Bereich Mathematik. In verschiedenen mathematischen Aufgaben wurde untersucht, wie gut die Schülerinnen und Schüler mathematische Probleme mit Alltagsbezug analysieren, kommunizieren und lösen können.
Dabei haben die liechtensteinischen Schülerinnen und Schüler deutlich über dem OECD-Schnitt abgeschlossen und im Mittel das fünfbeste Resultat weltweit erzielt. Liechtenstein gehört darüber hinaus zu jenen Ländern, die seit 2000 statistisch signifikante Fortschritte erzielt haben. Zudem haben die liechtensteinischen Schülerinnen und Schüler eine sehr hohe Selbstwirksamkeit in Mathematik, das heisst, es gelingt ihnen, Lernschwierigkeiten selbst zu überwinden. Des Weiteren ist an Liechtensteins Schulen die Angst vor Mathematik mit am geringsten.
Beste Leser im deutschen Sprachgebiet
Einen deutlichen Sprung nach oben hat Liechtenstein auch im Bereich Lesen erzielt. Während im weltweiten Vergleich die fünfbesten Ergebnisse erzielt wurden, ist Liechtenstein das einzige rein deutschsprachige Land, das deutlich über dem OECD-Schnitt liegt. Auffallend dabei ist, dass seit der letzten Untersuchung alle liechtensteinischen Schülerinnen und Schüler Fortschritte im Lesen erzielt haben sowohl jene mit tiefem als auch jene mit hohem Einzelergebnis.
Bei den allgemeinen Fähigkeiten, Probleme anzugehen und zu lösen, rangiert Liechtenstein auf der achten von 41 Positionen. Dabei gehört Liechtenstein als bestes deutschsprachiges Land zu jenen Teilnehmern, die in diesem Bereich den geringsten Anteil an Schülerinnen und Schüler mit tiefem Einzelergebnis aufweisen.
In den Naturwissenschaften wiederum kann Liechtenstein das weltweit fünfbeste Gesamtergebnis aufweisen und liegt signifikant über dem OECD-Schnitt. Auch in diesem Bereich konnte die Gesamtheit der Schülerinnen und Schüler deutliche Fortschritte gegenüber 2000 erzielen.
Bestätigung für Bildungsstandort
"Die jüngsten PISA-Ergebnisse sind für Liechtenstein ein Grund zur Freude. Insbesondere die enormen Fortschritte seit PISA 2000 machen deutlich, dass unser Bildungssystem heute international konkurrenzfähig ist. Dessen ungeachtet dürfen wir uns mit dem Erreichten nicht zufrieden geben. So erfreulich die Resultate auch sind, muss es unser oberstes Ziel sein, dieses Niveau zu sichern und nach Möglichkeit weiter auszubauen", fasste Bildungsministerin Kieber-Beck die neuesten PISA-Ergebnisse aus liechtensteinischer Sicht zusammen.
Mit den PISA-Ergebnissen wird bestätigt, was im Sommer diesen Jahres durch ein unabhängiges Expertengutachten über die Fachhochschule Liechtenstein bereits zum Ausdruck kam: Der Bildungsstandort Liechtenstein entwickelt konsequent weiter und hat aufgrund intensiver Bemühungen ein sehr hohes Niveau erreicht.
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